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Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
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Guten Morgen, liebe Dana,
ich freue mich sehr, wieder ein Gedicht von dir zu lesen. ![]() Zitat:
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Auch die beiden letzten Verse sind so formuliert. Nehme ich den Bedeutungszusammenhang "wörtlich", dann ist es das Licht, das in die Scheibe schaut, und sich selbst dabei zusieht, wie es sich allmählich selbst verzehrt. Dann symbolisiert die "Kerze" einen Menschen. Auch hier gilt: Stünde dort "verklärt schaut in die Scheibe 'rein, zum Licht, das leuchtend sich verzehrt", ergäbe sich daraus ein ganz anderer Sinn. Dann wäre es eine Aufforderung an andere Betrachter, sich das Kerzenlicht einmal "näher" anzusehen, und nicht nur zum "Mond" aufzusehen. Beide Deutungen haben jedoch eine Gemeinsamkeit: Das Licht leuchtet, während es sich selbst verzehrt. ![]() Insgesamt ist das Gedicht ohne jeden Vorwurf und ohne jedes Beklagen über etwas, das (momentan?) so ist, wie es ist. Es vermittelt eine Sichtweise ohne Bitterkeit, es wirkt, als ob das LI "seinen Frieden damit gemacht hätte". Es bleibt dem Leser überlassen, sich vorzustellen, ob sich die "Sicht wieder klären wird". Mir gefällt der übergehende Reim "erklärt - verklärt". Interessant sind auch die vielen im Gedicht enthaltenen Diphtongen "ei", "eu", "au" und "ie" ("ai" ist ein "Sonderfall"). Das ergibt einen besonderen "Klang". Ich weiß nicht, ob der Konsonant "t", der sich in allen vier Endreimen der Strophe 1 zeigt, absichtlich so gesetzt wurde - aber auch das ergibt einen "Klang". Und: Jedes Endreimwort enthält den Vokal "e". Sehr schön auch "verschleiert - verlegen - verklärt - verzehrt". Sehe ich mir Strophe 2 und 3 genauer an, dann entsteht eine Bindung von Strophe 2 zu Strophe 3 durch das "n", von Strophe 2 zu Strophe 1 durch ein "l" und von Strophe 3 wieder zu Strophe 1 durch das "t" - die jeweils in den Endreimen enthalten sind. Hier "verbinden" sich also die Strophen nicht nur inhaltlich, sondern auch durch die Struktur der Reime. Zudem erzeugen auch die Kadenzen eine Wirkung. wwww / wmwm / mmmm. Der Inhalt wird von Strophe zu Strophe mehr auf das LI und auf das Leben bezogen und auch die Kadenzen werden "lebendiger". Auch der Titel stimmt mich nachdenklich, denn das Wort "Schein" kann ebenfalls auf "zweierlei" Art gedeutet werden. Mondschein, Kerzenschein, Schein, schöner Schein, großer Schein, kleiner Schein - was ist "wichtiger", oder was ist "richtiger"? Liebe Dana, das ist ein wirklich schönes Gedicht. Mich stört weder der eine unreine Reim noch die umgangssprachliche Formulierung in Strophe 3, denn alles passt gut zusammen - so, wie es ist. ![]() Sehr gerne gelesen und kommentiert. Liebe Grüße Stimme ![]()
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Geändert von Stimme der Zeit (10.12.2011 um 09:53 Uhr) Grund: Kleine Korrektur. |
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