Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Verschiedenes > Eiland Leben > Eiland-Schule und Eiland-Bibliothek > Eiland-Bibliothek > Virtueller Schiller-Salon

 
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 20.12.2011, 06:57   #15
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Stimme der Zeit
 
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
Standard

Häppchen Nummer 10 :

141. Der Sprachforscher.

Anatomieren magst du die Sprache, doch nur ihr Kadaver,
Geist und Leben entschlüpft flüchtig dem groben Skalpell.

142. Geschichte eines dicken Mannes.

Dieses Werk ist durchaus nicht in Gesellschaft zu lesen,
Da es, wie Rezensent rühmet, die Blähungen treibt.

143. Anekdoten von Friedrich II.

Von dem unsterblichen Friedrich, dem einzigen, handelt in diesen
Blättern der zehenmalzehn tausendste sterbliche Fritz.

144. Litteraturbriefe.

Auch Nicolai schrieb an dem trefflichen Werk? Ich will's glauben,
Mancher Gemeinplatz auch steht in dem trefflichen Werk.

145. Gewisse Melodien.

Dies ist Musik fürs Denken! Solang' man sie hört, bleibt man eiskalt,
Vier, fünf Stunden darauf macht sie erst rechten Effekt.

146. Überschriften dazu.

Frostig und herzlos ist der Gesang, doch Sänger und Spieler
Werden oben am Rand höflich zu fühlen ersucht.

147. Der böse Geselle.

Dichter, bitte die Musen, vor ihm dein Lied zu bewahren,
Auch dein leichtestes zieht nieder der schwere Gesang.

148. Karl von Karlsberg.


Was der berühmte Verfasser des menschlichen Elends verdiene?
Sich in der Charité gratis verköstigt zu sehn.

149. Schriften für Damen und Kinder.

»Bibliothek für das andre Geschlecht, nebst Fabeln für Kinder«.
Also für Kinder nicht, nicht für das andre Geschlecht.

150. Dieselbe.

Immer für Weiber und Kinder! Ich dächte, man schriebe für Männer,
Und überließe dem Mann Sorge für Frau und für Kind!

151. Gesellschaft von Sprachfreunden.

O wie schätz' ich euch hoch! Ihr bürstet sorglich die Kleider
Unsrer Autoren, und wem fliegt nicht ein Federchen an?

152. Der Purist.

Sinnreich bist du, die Sprache von fremden Wörtern zu säubern,
Nun so sage doch, Freund, wie man Pedant uns verdeutscht.

153. Vernünftige Betrachtung.

Warum plagen wir, einer dem andern? Das Leben zerrinnet,
Und es versammelt uns nur einmal wie heute die Zeit.

154. An **.

Gerne plagt' ich auch dich, doch es will mir mit dir nicht gelingen,
Du bist zum Ernst mir zu leicht, bist für den Scherz mir zu plump.

155. An **.

Nein! Du erbittest mich nicht. Du hörtest dich gerne verspottet,
Hörtest du dich nur genannt, darum verschon' ich dich, Freund.
__________________
.

Im Forum findet sich in unserer "Eiland-Bibliothek" jetzt ein "Virtueller Schiller-Salon" mit einer Einladung zur "Offenen Tafel".

Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.


Stimme der Zeit ist offline   Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Achtung: Das ist eine (bitterböse) Satire - kein Spaß: "So was von hartnäckig!" Stimme der Zeit Der Tag beginnt mit Spaß 6 01.12.2011 22:38
Wer "beschreibt" seinen Vorgänger am lustigsten? Ein "Buchstabenspiel" zum Mitmachen Erich Kykal Spielwiese 20 24.09.2011 19:56


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 16:56 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg