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Liebesträume Liebe und Romantik

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Alt 28.01.2012, 14:50   #1
Dana
Slawische Seele
 
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber Faldi,

"Zwei liebende Herzen,
sie sind wie zwei Magnetuhren:
Was in der einen sich regt,
muss auch die andere mitbewegen;
denn es ist nur eins, was in beiden wirkt,
eine Kraft, die sie durchgeht."
(Goethe)


"Zwei liebende Herzen
leiden und fühlen miteinander:
Was den einen berührt
wird auch den anderen treffen;
es ist der eine bewusste Gedanke
der sich wiederspiegelt im anderen
als die Liebe zu sich selbst."
(Falderwald)


Aber Goethe hatte natürlich auch Recht. .. .

Ich habe dich schon mehrmals auf den Sockel der GROSSEN gestellt und nur allzu oft hast du bescheiden abgewinkt.
Diesmal stimmst du mir mit dem auch zu.

Nur meine ich, dass hier Herr Goethe ganz und gar nicht technisch vorgegangen ist. Die Uhren sind eine Metapher - der Liebe verleiht er eine Kraft, die zwei liebende Herzen durchgeht.

Ich melde mich nur noch einmal, weil ich nicht erlaube, dass du am Sockel des Herrn Goethe rüttelst

- aber auch deshalb noch einmal, weil ich "Die Prophetin" immer wieder lese.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 28.01.2012, 22:29   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Liebe Dana,

ich will auch gar nicht am Sockel von Herrn Goethe rütteln, das war schon ein weiser Dichter, aber weiß man wirklich, wie er es mit der Liebe genommen hat? (Ich habe da so einige Dinge gelesen...)

Die Uhren als Metapher sind ja auch nicht wirklich schlecht gewählt, jedoch gebe ich zu bedenken, daß das Herz einer jeden Uhr ihre Unruh ist.
Ein metallenes Schwungrad also, das zusammen mit einer Spiralfeder ein schwingungsfähiges System bildet.

Wenn das einmal kaputt geht, kann man es austauschen, weil es ein mechanisches Bauteil ist.

Ein gebrochenes Herz lässt sich da nicht so leicht auswechseln, oder?

Aber ich verstehe es schon, es geht um dieselbe Kraft, die hier zwei Dinge antreibt und deshalb schrieb ich ja, daß Herr Goethe natürlich auch Recht hatte.

Es erfüllt mich mit Stolz, wenn du diesen kleinen Text immer wieder liest.

Danke dafür. .. .


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 29.01.2012, 09:00   #3
Chavali
ADäquat
 
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
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Hallo Faldi,

ich komme noch einmal auf deine Prophetin zurück.
In deiner Antwort an mich fragst du:
Zitat:
Zitat von Faldi
Kenne ich dein Gedicht gleichnamigen Titels?
Ist es hier irgendwo eingestellt?
Es würde mich auch ein düsterer Inhalt zu diesem Titelthema interessieren.
Nun, ich weiß nicht, ob du es kennst.
Wahrscheinlich schon, denn es ist etwas älter, allerdings hattest du damals keinen Kommi geschrieben
Ein düsterer Inhalt, ja.
Hier habe ich dir mal den Link zu meiner Prophetin eingefügt.
Zitat:
Zitat:
Zitat von Chavali
Eins vermisse ich: eine Widmung

Zitat:
Zitat von Faldi
Wiesoooo? Die steht doch da, in Klammern...
Stimmt. Wie dumm von mir - ich dachte ganz pragmatisch an einen Namen.
Aber - so durch die atmosphärische Blume sozusagen - ist es doch schöner und nicht ganz so direkt
und bleibt geheimnisvoll


Einen lieben Sonntagsgruß,
Chavali





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.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (29.01.2012 um 09:05 Uhr) Grund: Tippfehler
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Alt 29.01.2012, 23:31   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hi Chavi,

ich hatte damals keinen Kommi geschrieben...

Ich glaube, zu diesem Zeitpunkt hatten wir hier eine Menge Texte, so daß dieser irgendwie an mir vorbei gegangen ist.

Aber das habe ich jetzt nachgeholt...

Bei der Widmung ist es so, man muss ja nicht immer direkt mit der Türe ins Haus fallen.
Ein wenig versteckt ist sie ja schon.

Durch die atmosphärische Blume, das ist übrigens sehr schön gesagt, wirkt es tatsächlich etwas dezenter und es darf meinetwgen auch wild spekuliert werden...


Danke für die erneute Rückmeldung...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Alt 13.02.2012, 19:23   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Faldi!

Was mir bei diesem Gedicht sofort auffällt - abgesehen von der superben Wortwahl und Klangschöpfung - ist das gespiegelte Reimschema der ersten beiden Vierzeiler:

ABBA - BAAB

Wundervoll ineinandergefügt!

Das Schema der Terzette ist CCDE - DE. Bei dem anderen Sonett "Entflammte Sinne" verhält es sich ebenso, bis hin zur Spiegelung der oberen Reime. Ist diese ein Merkmal jener "englischen" Sonette?

Sehr gern gelesen! Warum schreibst du nicht mehr in solchem Stil. Bisher warst du mir eher als augenzwinkernder Spötter und Sozialkritiker im Gedächtnis, weniger als tieflyrischer Gefühlsbarde. Ist aber sehr angenehm, auch diese Seite zu lesen - ich würde das kultivieren, es hat gewaltig Potential!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 15.02.2012, 18:51   #6
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Beiträge: 9.947
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Servus Erich,

ich fang mal hinten an...

Eigentlich gibt es jede Menge Texte dieser Art von mir.
Manchmal ist es auch stimmungsabhängig, was ich gerade so schreibe.
Als dieser Text entstand, befand ich mich wohl in einer "neoromantischen Phase".

Jede Münze hat zwei Seiten und das sind wohl meine.

Zum einen der Spötter, zum anderen der Romantiker, denn ich kann beiden Seiten sehr viel abgewinnen.
Man könnte sogar sagen, ich ziehe aus beiden Richtungen "wechselseitig" meine Ideen.
Und bitterböse geht auch - manchmal...

Aber das sind nun mal die uns innewohnenden Relationen und wer als Benutzertitel "Lyrische Emotion" führt, muss auf allen Hochzeiten tanzen...

Kommen wir zum formalen Teil:

Ich schrieb im anderen Faden (Entflammte Sinne) schon, daß dies eine eigene Mischform ist.

Das einzig typisch "shakespearsche" an diesem Sonett ist nur rein äußerlich, nämlich die Strophenaufteilung in drei Quartette und einen abschließenden Zweizeiler.

Bei Shakespeare war das Strickmuster der Reime viel einfacher:

ABAB
CDCD
EFEF
GG

Ich habe mich für das von dir exakt beschriebene Schema entschieden, weil ich gerade im Sonett die Klammerreime (auch die umgekehrten) sehr mag.

Aber ich wollte es einmal mit dieser Strophenaufteilung versuchen und die Aussage auf drei Quartette mit einem abschließenden Couplet verteilen.

Übrigens ein typisch "englisches oder elisabethanischen Sonett", welches sich exakt an die formellen Vorgaben hält, findest du auch hier auf dem Eiland.

Ich denke, man sollte immer mal mit neuen und alten Ideen experimentieren und wenn dann noch die eigenen mit einfließen, dann hält das stets kreativ.


Ich danke dir für deinen lobenden Kommentar und freue mich, wenn dir auch dieser Text gefallen konnte...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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