Lb. Falderwald,
das Gedicht ein doppeltes Experiment, einmal vom Inhalt her und zu anderen von der formalen Gestaltung des Sonetthaften. Ich habe es wegen eines weiteren Metrenfehlers gerade nochmals bearbeitet.
In den Endreimen habe ich mit "indirekten" Reim experimentiert (grundlos - Schund los / zeitlos - Streit los). Zugleich ergibt sich daraus ein "Klangreim" über S1 und S2. Damit bette ich die umgreifende Einreime der Terzette in das gewählte Konzept ein, die Strophen miteinander zu verdrahten.
Zugleich wird versucht, anhand der Darstellung einer inneren Betrachtung des Protagonisten eine Erkenntnis genereller Art herauszuarbeiten. Ob Menschen an sich arbeiten und damit "anders" werden können? In Grenzen sicher. Man kann schon Reibungspunkte abrunden und Scharten auswetzen, man kann sie aber wohl nicht ganz beseitigen. Wer sich ernsthaft ändern will, kann das schon - aber eben im Rahmen gewisser unverrückbarer Eckpunkte, die aber wiederum auch die Individualität und die Originalität, also die Persönlichkeit, bedingen. Wie die Aussage belegt: Verändern, wandern, wachsen geht, aber man muß man selbst dabei bleiben und darf sich nicht im Kern aufgeben, also an der (Selbst-)Kritik zerbrechen.
Danke für Deine wichtigen Gedanken, Anregungen und Überlegungen.
LG W.
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
Alle Beiträge (c) Walther
Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt
|