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#1 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
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Liebe Dana,
der Narr begründet seine Sonderstellung darin, daß er keinen festen Platz in der Gesellschaft besitzt und sich deshalb auch keinen Normen verpflichtet fühlt. Es gab Zeiten, da wurde er sogar in die Nähe des Teufels gerückt. Da der liebe Gott die Menschen ja nach seinem Bilde erschuf, konnte solch eine nutzlose, unvollkommene und verkehrte Kreatur niemals sein Ebenbild sein. Ich bin fast geneigt zu sagen, daß Narren zu solchen Zeiten sogar die weisesten Menschen gewesen sein müssen, weil sie diesen Unsinn ganz bestimmt nicht geglaubt haben. Eben deshalb waren sie ja Narren, die einen Spiegel bei sich trugen, weil sie selbstverliebt waren und Gott nicht erkannten. Daran kann man wieder einmal erkennen, wo die Dummheit eines Glaubens hinführen kann, wenn irgendetwas bestimmten Dogmen widersprach. Es gab aber auch Zeiten, da hielten sich Städte oder Höfe ihre Narren, die als sozialkritische Figuren eine Aufgabe zu erfüllen hatten. Man konnte sich ja damit herausreden, daß die Worte eines Narren nicht ernst genommen werden könnten. So entstand die sogenannte Narrenfreiheit. Ich habe den Narren hier als Metapher gewählt, weil in jedem Menschen ein Narr steckt und er dennoch einzigartig ist. Und selbst ein so "minderwertiges" Wesen wie er, repräsentiert die Kraft des Lebens und der Natur, weshalb er in diesem Text zum Schöpfer von Welten und Lebewesen wird, wenn auch nur in der Phantasie. Aber gerade die Vorstellungskraft ist es, was die Menschen auszeichnet, was einen Menschen erst zum Menschen macht. Ob gut oder böse lassen wir mal dahin gestellt sein, hier geht es nicht um irgendwelche moralischen Prinzipien, sondern ganz alleine um das Bild für sich. Ich freue mich, wenn du Spaß daran hattest und mit mir und diesem Text ins innere und äußere Universum abtauchen konntest. Ja, die Tränen dürfen trocknen, aber vertrocknen dürfen sie nicht, niemals. .. . ![]() Vielen Dank für deine Rückmeldung und das Lob... ![]() Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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#2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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hmmm,
was für eine schöne melodie klingt da zwischen und durch die zeilen - sehr geheimnisvoll und magisch! für mich könnte das gedicht deshalb schon bei " konnte mich an nichts erinnern" enden. der zauberer im innern, der unbewusst bleibt - und der doch alles formt und gestaltet, ohne dass wir wissen müssten, wie : eine schöne metapher für das leben hast du da gefunden! ich bin ganz hingerissen. ![]() liebe grüße, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
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#3 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
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Servus larin,
oh, das liest man wirklich gerne... ![]() Eigentlich war der Text ja auch nach der von dir zitierten Zeile schon am Ende. Ich las ihn mehrmals durch und dann flossen mir die nächsten Zeilen wie von selbst aus der Feder, dagegen konnte ich mich gar nicht wehren. Und da sie ja auch im direkten Bezug zum vorhergehenden Text stehen, konnte ich mich nicht dazu überwinden, sie vom Rest zu trennen. Wir haben zuerst den fantastischen Traum, der in Vergessenheit versank und dann den Protagonisten, der ein kleines Resümee zieht und feststellt, daß er immer noch innerlich erbebt, wenn er zu den Sternen schaut. Vielleicht ahnt er etwas, an das er sich nicht mehr erinnern kann... Das musste irgendwie dazu, ich konnte nicht anders. Der Text war eh schon ziemlich lang... ![]() Ja, die Metapher für das Leben hast du schön herausgestellt. Und wir müssen wirklich nicht immer wissen, wie etwas funktioniert... ![]() Vielen Dank für Kommentar und deine Gedanken, und daß du dich hast hinreissen lassen... ![]() Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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