22.05.2012, 09:21 | #1 |
TENEBRAE
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Blick in den Mai
Wie wird mir Freude an der Lust zu schauen,
wo Wiesen sind vor einem stillen Wald. Ich halte inne, stehe stumm, und bald steigt Friede aus den Matten, ein Erbauen aus meinem Glück bis in der Bäume Kronen, der Blätter tausend Grüne, außen lichter und immer dunkler dort, wo innen dichter sie wispernd ihren Schattenraum bewohnen, wo sie, gestreichelt von der leichten Brise nach Sommer weisen und nach reifer Fülle, und meine Seele schwebt aus ihrer Hülle und träumend weiter über Wald und Wiese.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
22.05.2012, 21:52 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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mmm, was für ein leckerbissen,
diese kleine maienandacht unter dem grünen blätterdach! das riecht ja richtig nach wald und urlaubsfrieden. einzig das doppelte "und" am ende stört ein wenig ( optisch , aber auch im klang- außerdem ist auch in str 2 ein "und" am satzanfang) da wär doch auch möglich: sanft träumend, leis träumend, wie träumend.... trotzdem: ein gedicht wie balsam für die müde seele! gerne gelesen, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
23.05.2012, 02:20 | #3 |
TENEBRAE
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Hi, larin!
Danke für deinen Kommi! Das "und" in der letzten Zeile ist wegen des "weiter" nötig, das in selbiger Zeile steht. Ich wollte das aus dem Körper "Schweben" vom folgenden weiter "Dahinschweben" klar trennen, und bei anderen Versionen hätte das nicht so funktioniert, daher die 2 "und". Optisch nicht schön, da pflichte ich bei, klanglich aber durchaus vertretbar, wie ich finde, und inhaltlich eben die sprachlich "sauberste" Lösung. Das Ganze ist übrigens später zu einem Sonett mutiert und wurde meinem "Lieblingsbilderzyklus" beigefügt, mit entsprechendem Bild, versteht sich. Dort ist das Ende dann auch sozusagen erweitert und anders formuliert, und das doppelte "und" ist weg. LG, eKy
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23.05.2012, 20:37 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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also ich seh da kein muss für das zweite "und":
schwebt sanft träumend weiter, schwebt wie träumend weiter - das geht doch? jetzt guck ich mir gleich noch das sonett an....... lg, alrin
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26.05.2012, 00:01 | #5 |
Slawische Seele
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Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,
und immer, wenn sich Mai dem Ende neigt, verspüre ich in mir ein leises Bangen um frisches Grün und das Vergehn der Feldergelb. Mir ist dann so, als hätte grad es angefangen - und wehe dem, der es nicht sah, weil er nicht fähig war. Im Juni schon wird satt das Grün, es wird so selbstverständlich und jeder Blick zum Augenblick - am Ende alles endlich. Wer es nicht geschafft hat, kann es in deinem "Blick in den Mai" nachholen. Gestern erst blinkten in den äußeren Blättern der Baumkronen viele, viele kleine Lichter - ich saß mit meiner Tochter bei Sonnenschein am See. Eine zauberhafte und lyrisch ausgereifte lyrische Betrachtung der Freude im Wonnemonat Mai. Die doppelten "Unds" in den letzten Versen unterstreichen für mich eher eine Steigerung des Vergehens (sich auflösend) im Betrachten mit Aug und Seele. Diesem Schwebezustand könnte durchaus noch ein drittes "Und" folgen. (Wenn du auf Larin hören solltest, dann bitte nicht "sanft träumend" nehmen. ) Träumend gelesen, Bilder geschaut und die Sprachkunst genossen. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
26.05.2012, 12:50 | #6 |
TENEBRAE
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Hi, Dana!
Vielen Dank für deine netten Zeilen! Es gibt von diesem Werk eine leicht (- nämlich zum Sonett -) mutierte Form im Lieblingsbilderzyklus, dort natürlich mit entsprechendem Bild. In diesen "Momentaufnahmen" einer Stimmung, eines Gefühls, einer Landschaft eifere ich Rilke nach, dessen Werke in dieser Richtung ich ausdermaßen schätze. LG, eKy
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