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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 08.05.2010, 11:43   #1
Ibrahim
Verstorbener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.03.2009
Ort: Puch/Salzburg
Beiträge: 597
Standard Donauauen

Buhnen, Tümpel, Schotterwälle,
Flussgewässer ohne Eile,
grüne Inseln, Treibholzteile,
Seggenigel, Algenbälle.

Ufergrün in Baumeshöhe
schiebt das Wurzelwerk zum Bette.
Mückenlarven, Wasserflöhe
zucken lustig um die Wette.

Mancher muss dem Schwarzwild weichen,
warten an der flachen Tränke.
Äskulap erzüngelt Schleichen,
Echsen fliehen in die Senke.

Der Pirol bringt Sonnenfarbe
ins Geäst der roten Buche.
Biber, Teichhuhn, Krähenscharbe
nähern sich auf Nahrungssuche.

Buntes Treiben, buntes Leben
im Verlauf der Donauauen.
Mög der Zeiten Ablauf geben,
diese Wunder lang zu schauen.
__________________
Ich will mit meinen Reimen die Leute zum Schmunzeln, Weinen oder Fluchen bringen.
Ibrahim ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.05.2010, 20:45   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.913
Standard

Hallo Ingo,

wieder ein wunderbares Naturgedicht von dir, bei dem ich meinen Sprachschatz erweitern konnte.
Begriffe wie "Buhnen", "Seggenigel" oder "Krähenscharbe" sagten mir zunächst gar nichts und ich musste nachschlagen.

Ich bin auch fündig geworden und muss sagen, das passt ja alles wunderbar.
Auch der "Seggenigel" gefällt mir sehr, damit meinst du sicher diese "Grasbüschel", die vor allem in Fluss-oder Bachauen zu finden sind.
Teilweise finden sich diese "Igel" auch bei uns an den Uferniederungen mancher Seen.

Sehr schön auch die Metapher "Aeskulap erzüngelt Schleichen".

Dein Gedicht lässt mir als Leser ein schönes Bild der beschriebenen Landschaft vor dem geistigen Auge entstehen.
Das hat mir gefallen.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2012, 07:30   #3
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

hallo ingo,

auch ich kann mich immer wieder für deine naturgedichte begeistern - vor allem, weil da so viel fachwissen dahinterstecken dürfte.....


sehr, sehr gerne mit dir durch die donauauen spaziert,
larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2012, 10:51   #4
Ibrahim
Verstorbener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.03.2009
Ort: Puch/Salzburg
Beiträge: 597
Standard

Hallo larin! Dein Kommentar freut mich doppelt, weil ich dadurch auch eine Antwort Falderwalds entdeckt habe, die mir bisher entgangen ist. Also auch ein Doppeldank. LG Ingo
__________________
Ich will mit meinen Reimen die Leute zum Schmunzeln, Weinen oder Fluchen bringen.
Ibrahim ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2012, 12:53   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Ibrahim!

Ein schönes "Aufzählungsgedicht".

Kleinigkeiten:

In S1 hast du Reimschema ABBA, dann nur noch ABAB. Das stört die Harmonie. Wenn du in S1 Z3 und 4 einfach umstellst, wäre das Ungleichgewicht auch schon behoben.

In S5 wüede ich Z3 so schreiben: "mögen Zeitenläufte geben", das erspart dier die unschöne Verkürzung "mög" und das wenig lyrische Wort "Ablauf".

Ansonsten nix zu meckern!

Sehr gern gelesen - als einer, der die Donauauen (Oberösterreichs) selbst gut kennt: War als kleiner Junge schon mit meinen Eltern dort Morchelsuchen! Ach, die Zeiten...

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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