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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 06.11.2012, 08:53   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Es scheint nur sprichwörtlich (einigermaßen) zu funktionieren, wenn es sozusagen im Konglomerat mit dem Lauf als Phrase steht - und selbst da stört es ein empfindliches Ohr.

Lass das verbale Brimborium weg - was bleibt?

Ich verstand den Wille der Welten.

Wuäääärks!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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Alt 06.11.2012, 18:28   #2
Antigone
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Lieber Erich,

leider ist der verbale Brimborium entscheidend. Ich denke aber, dass mehr bleibt.

Lieben Gruß
Antigone
Antigone ist offline  
Alt 06.11.2012, 19:43   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ich schrieb: es SCHEINT zu funktionieren, aber das tut es - vor allem bei näherer Überlegung - nicht wirklich. Nur der rasch Lesende merkt vielleicht nichts. Ich halte es nach wie vor für falsch, mit oder ohne Brimborium - aber es ist ja dein Gedicht.

LG, eKy
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Alt 06.11.2012, 19:55   #4
Chavali
ADäquat
 
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Lieber Erich,

ich zum Beispiel habe durchaus nicht flüchtig gelesen und ich meine,
Antigone hat die Zeile ganz richtig formuliert.

der Wille ist Singular - deshalb ist auch die Formulierung
und ich verstand der Welten Lauf und Wille -
grammatikalisch völlig in Ordnung.

Der Lauf ist ja auch Einzahl - müsste nach deiner Meinung die Läufe heißen,
weil es ebenso auf Welten bezogen ist.


LG Chavali
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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Chavali ist offline  
Alt 06.11.2012, 21:44   #5
Erich Kykal
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Es geht nicht um Singular oder Plural, liebe Chavi, sondern um den Fall. Hier ist es Akkusativ: Wen oder was verstand ich? - den Lauf (da ändert sich nix), aber den Willen. "Den Wille" - das geht nun mal nicht. Punkt.
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Alt 06.11.2012, 22:10   #6
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hallo zusammen,

Erich hat recht, es handelt sich hier um ein Akkusativobjekt.

Zitat:
und ich verstand der Welten Lauf und Wille
Frage: Wen oder was verstand ich?

Antwort: Der Welten Lauf und Willen

Ich verstand den (der Welten) Lauf

Ich verstand den (der Welten) Willen.

Der Akkusativ von Wille lautet "den Willen".

Da beißt die Maus keinen Faden ab.


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline  
Alt 07.11.2012, 09:36   #7
Antigone
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Lieber Erich,

die Frage: "Wen oder Was" ist die Frage nach dem Objekt, da hast du völlig recht. Das Objekt ordnet man der Satzlehre zu. Hier aber geht es nicht um die Satzlehre, sondern um die Wortlehre.

Die inkriminierte Verszeile lautet:
und ich verstand der Welten Lauf und Wille

Ich dekliniere mal das Substantiv "Wille":
der Wille
des Willens
dem Wille
den Wille

Dagegen "Willen":
der Willen
des Willens
dem Willen
den Willen

Wenn du in dieser Verszeile schreibst "ich verstand Lauf und Willen", dann drückst du auch inhaltlich etwas anderes aus, Willen ist eine andere Sprachebene als Wille. Willen ist das Alltagsdeutsch, während Wille die gehobene Form des Willens ist und inhaltlich also auch etwas "Höheres" ausdrückt. Nur eine Nuance, aber eine entscheidende Nuance.

Vielleicht wird das im Österreichischen anders gehandhabt, mir ist das nicht bekannt. Das österreichische Deutsch unterscheidet sich ja von Fall zu Fall vom Hochdeutschen.

Lieber Erich, ist dir das so jetzt verständlich?

Liebe Grüße, und zerbrich dir nicht den Kopf,
wir können es nicht ändern.
Antigone

Geändert von Antigone (07.11.2012 um 09:45 Uhr)
Antigone ist offline  
Alt 07.11.2012, 17:44   #8
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Zitat:
Zitat von Antigone Beitrag anzeigen
Lieber Erich, ist dir das so jetzt verständlich?
HI, Antigone!

Bitte rede nicht mit mir wie mit einem zu tröstenden Kleinkind.
Ich bin kein Idiot!

Alles, was mir allerdings "jetzt verständlich ist", ist deine belehrungsresistente Sturheit.

Ändern könnten "wir" nix, nur du - und zwar deine falsche Ansicht zu diesem Punkt.
"dem Wille, den Wille" - das gibt es nicht! So oder so nicht, von wegen "Sprachebene" und so weiter. Das ist Humbug!
Es gibt keine zwei Begriffe, nur einen, und der geht so:

der Wille (Es ist mein Wille, dass...)
des Willens (Der Inhalt meines letzten Willens...)
dem Willen (Hast du den Willen, das durchzuhalten?)
den Willen (Du bekommst deinen Willen.)

Du kannst das gerne anders sehen, es ist ja dein Gedicht. Aber achte auch meine Ansicht, wenn ich sage, dass das so eben Blödsinn ist. Belassen wir es dabei.

Übrigens - warum ignorierst du Falderwalds Kommentar gleich vor deiner letzten Antwort an mich? Solltest du lesen...

LG, eKy

PS: Im Nachhinein betrachtet entschuldige ich mich für einige meiner obigen Formulierungen, da sie auf negativen Annahmen fußen und somit unterstellend sein können.
Rechne es einem Augenblick des Ärgers an, weil ich manche deiner Äußerungen vielleicht fälschlich als herablassende Art Babysprache gedeutet habe, und weil ich deine Argumente in Sachen "Wille" eher als rechtfertigende Ausrede empfinde.
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Geändert von Erich Kykal (07.11.2012 um 21:27 Uhr)
Erich Kykal ist offline  
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