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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches |
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#1 |
Gesperrt
Registriert seit: 15.09.2012
Beiträge: 223
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Lieber Thomas,
mir ist es bekannt, dass dieses Gleichnis vielen Leuten ein Ärgernis war und noch immer ist. Nicht nur, dass die sokratische Dialektik ihnen ein Pfui ist, wird ihnen doch auch ein Spiegel vorgehalten, und aus dem schaut nun mal kein Philosoph heraus, sondern - um mit Lichtenberg zu sprechen - öfter mal ein Affe. Es schmerzt, ich weiß. Deiner "Reimkunst" haftet nicht nur ein Deutschfehler an (des tiefen Sinns beraubt), sondern eine gewisse - pardon - Verstiegenheit desjenigen, der glaubt, die Griechen für sich gepachtet zu haben, frei nach dem Motto: Bildung steht nur dem Abiturienten zu. Ja, gewiss, ich habe ein Sakrileg begangen, ich habe das Bildungsprivileg gebrochen - schnöde habe ich das edle Griechisch umgangssprachlich und etwas ironisch ins Deutsche gebracht, sodass jeder, der das Gedicht liest, den Sinn des Gleichnisses begreift, ohne in einem Wälzer von Platon nachschlagen zu müssen, wozu er wahrscheinlich in seinem ganzen Leben nicht kommen wird. Vielleicht habe ich aber auch diesen oder jenen Leser veranlasst, mal im originalen Platon nachzuschlagen und sich Wissen anzueignen? Und das passt dir nicht, muss ich ja nun vermuten. Oder wie anders soll ich deinen Kommentar verstehen? Ich bilde mir nicht ein, ein großes literarisches Werk verfasst zu haben, davon bin ich meilenweit entfernt, das nur nebenbei. Natürlich hätte ich in umständlichen Hexametern ein unlesbares, geschwollenes Werkchen verfassen können, nur für Eingeweihte zugänglich, für den "gehobenen Leser". Das war aber gar nicht meine Absicht. Ich als Autorin kann mir nämlich auch meinen Leser aussuchen, und der "gehobene" ist es ganz bestimmt nicht - übrigens, ganz im Sinne des Sokrates. Trotzdem, was soll es, hab besten Dank fürs Feedback. Lieben Gruß Antigone |
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#2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Hallo Antigone,
da hast du mich ja völlig durchschaut. Aber es kann ja auch gar nicht anderes sein, jemand mit dem schönen Namen Antigone muss sofort erkennen, dass "ich glaube die Griechen für mich gepachtet" zu haben. Es ist auch prima, wie du es mit deinem Gedicht fertig bringst, dass "jeder den Sinn des Gleichnisses begreift, ohne in einem Wälzer von Platon nachschlagen zu müssen". Ich würde mir so etwas gar nicht zutrauen, denn dann müsste ich mich wirklich sehr eingehend mit den Wälzern beschäftigen und das Gleichnis in seiner ganzen Tiefe grundlegend verstehen, nur so könnte ich es mit eigenen Worten wahrhaft und einfach zugleich ausdrücken. Viele Grüße Thomas |
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#3 |
Gast
Beiträge: n/a
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HeiU2 - habe das nun eine Weile auf mich wirken lassen... Wollt ihr euch nicht wieder vertragen?
Bevor ich das Werk kommentiere, werde ich noch etwas über die Silberwand der Vorstellung meditieren - ähem, meine natürlich mich einlesen ![]() LG! |
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#4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Hallo Lipiwig und Antigone,
Ich habe leider etwas getan, was ich sonst nie tue, denn meine Kommentare versuchen immer hilfreich oder zumindest lobend zu sein und vor allen Dingen halte ich bei Werken, die ich für total daneben halte, den Mund. Gegen dieses gute Prinzip habe ich hier verstoßen. Mein freches Gedichtlein war eine Art spontaner Aufschrei eines armen Gärtners, dem man gerade mit absoluter Selbstverständlichkeit das schönste Blumenbeet zubetoniert hat. Die Quittung dafür habe ich bekommen. Ich bin um eine Lehre reicher und danke dir sehr für die Ermahnung und Antigone für ihren Beitrag dazu. Liebe Grüße Thomas |
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