05.01.2013, 18:41 | #1 |
verkannt
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Beiträge: 332
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Nichts von Bestand
Nichts von Bestand
Ich habe oft die Worte nicht, die Dinge zu umschreiben und finde dann die Pforte nicht dem Bild gerecht zu bleiben, dass sich tief in meiner Sicht verborgen hält und mir erzählt, was im Nichtlicht an den Tag bricht und in mir spricht, mich erwählt, um erzählt zu werden. Ganze Herden voller Farben traben durch den Kopf, doch tropfen aus der Hand lediglich Buchstaben, die dann nichts mehr wiedergeben, von dem Spüren, von dem Leben, dem Bestreben einmal etwas auszusagen - von Bestand.
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© auf alle meine Texte „Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“ Dylan Thomas |
05.01.2013, 21:57 | #2 |
asphaltwaldwesen
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Beiträge: 961
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Das hat etwas sehr schön Hip-Hop-mäßiges für mich, Cebrail!
Ich liebe gute Binnenreime und Klangspiele wie dieses! Sehr fein gemacht! Die Frage nach dem Bestand....seufz. Wer stellt sich die nicht, der kreativ tätig ist und etwas erschafft, das so schwer fassbar ist wie es nun mal vieles im Bereich der Künste ist... ich glaube, der eigentliche Bestand ist diese Berührung im Leser, im Hörer, im Betrachter. Dieser eine kurze, ev. auch nur kleine Funke von Erkennen, von Verknüpfung in dem Augenblick des Verstehens - auch unter der Oberfläche einer Form oder eines Inhaltes. Mich hat deine Frage jedenfalls berührt. Danke. LG, fee
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan |
06.01.2013, 15:18 | #3 |
verkannt
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Hallo fee,
danke für dein Lesen, dein Lob und überhaupt. Hmm... das Ding ist eigentlich so was wie Frustrausreimen. Wenn ich das was ich mir vorgenommen habe nicht auf die Kette bekomme, dann schreibe ich so vor mich hin oder oder sag sinnlos Worte vor mich her. Da passt Hip Hop schon ganz gut, ist ähnlich, eigentlich geht es mehr in Richtung Poetry Slam, ich weiß ja nicht ob du da schon mal ein paar von den Leuten zugehört hast, klingt einfach schön. In der heutigen Zeit auch eine der wenigen Möglichkeiten die Menschen mit Poesie und Lyrik in Kontakt zu bringen. Das mit dem Bestand...nu ja, ich gebe ja die Hoffnung nicht auf, dass ich einmal etwas schreibe das es Wert ist erzählt zu werden, etwas das im Gedächtnis bleibt..... irgendwie. Noch eins, immer wenn ich deinen Nick lese, dann stelle ich mir die Frage, was ich mir wünschen würde, hätte ich denn drei Wünsche frei - vielleicht ja einmal etwas von Bestand zu schaffen. Nen lieben Gruß C.
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© auf alle meine Texte „Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“ Dylan Thomas Geändert von Cebrail (06.01.2013 um 17:06 Uhr) |
06.01.2013, 20:15 | #4 |
Slawische Seele
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber Cebi,
du hast wenigstens feinste Worte für dieses Befinden gefunden. Ich stelle fest, wir haben ein gemeinsames Problem. In meinem Kopfe laufen klangvolle, unendliche Balladen, Hymnen und ganze "Dr. Fäuste" ab. Sie sind richtig gut und würden ewig bleiben - mir fehlen einzig die Worte dafür. Ich gehe auf die Suche. Mit innigster Nachempfindung, liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
13.01.2013, 21:18 | #5 | |
verkannt
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Beiträge: 332
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Hmmm.. da war doch noch was ;-).
Hallo Dana, das hier hatte ich irgendwie vergessen, verdrängt, wie auch immer, es wollte wohl in den Untergrund und da soll es dann auch, nach dieser Antwort, verschwinden. ;-) Zitat:
So ist das mit den Bildern im Kopf wir haben Ideen und sprühen innen, nur kommt bei mir immer nur ein Funke, statt der Flamme die in meiner Erwartungshaltung lodert. Manchmal wünschte ich meine Hand könnte das Casting für mein Kopfkino bestehen und sich dort einmal anschauen, was es denn alles so aufzuschreiben gibt. Und.. ob eine Wortsuche nutzt weiß ich im Moment nicht wirklich, eigentlich sind alle Worte schon da, (bis auf einige Neologismen? die ab und an dazu kommen), nur kommen mir die Worte zur Zeit so....abgenutzt vor, so verbraucht und leer. Vielleicht muss ich meine Sprache neu erfinden oder eine Sprache für mich erfinden, ich weiß gerade mal wieder nicht und schweige vielleicht einfach. Danke und einen lieben Gruß C.
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© auf alle meine Texte „Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“ Dylan Thomas Geändert von Cebrail (13.01.2013 um 21:22 Uhr) |
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