08.04.2013, 13:35 | #11 |
asphaltwaldwesen
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Beiträge: 961
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Du hast das "da" wegen der fünften Silbe eingefügt, nehme ich an, Walther?
Ich würde darauf verzichten...einfach, weil es ein wenig nach "Beiwerk" klingt und für mich auch die zuvor noch sehr schöne intensive Aussage etwas verfälscht. Jemand, der da sitzt...ich weiß nicht (ist sicher auch persönliches Empfinden)...das hat etwas wenig Produktives...wohingegen doch der Haiku-Dichter eben nicht bloß da sitzt sondern "sitzt" - innehält sozusagen und nicht einfach so drauflos dichtet. Und er sitzt eben nicht einfach nur da. Das Sitzen ist irgendwie mehr als nur der momentane Zustand - es ist essentiell, weil hier beinahe meditativ begründet. Ich hoffe, ich kann meinen Standpunkt halbwegs klarmachen. Liebe Grüße, fee
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan |
08.04.2013, 14:03 | #12 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 3.375
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Hallo Walter,
Ich finde den Text in der Form: Der Dichter sitzt da – in der Hand seine Feder die Spinne im Haar. schön. ausgerechnet das "da", welches fee stört, gefällt mir, weil mir der Klang (zusammen mit Hand und Haar und im Kontrast zu den beiden "i" in Zeile 1 und 3) gefällt. Meine Meinung zum Verb hatte ich ja schon gesagt und ich bin nun froh, dass der Dichter sitzt, bzw. dasitzt. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
08.04.2013, 19:09 | #13 |
asphaltwaldwesen
Registriert seit: 31.03.2009
Ort: österreich
Beiträge: 961
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Ich finde es gut und total spannend, hier eine Gegenmeinung zu lesen!
Da sieht man wieder, wie individuell die Wahrnehmung von Sprache eigentlich ist. Dementsprechend auch die Wahrnehmung von Geschriebenem durch ein lesendes Publikum. Jeder liest/schreibt mit seiner ganz persönlichen "Vorbelastung" in punkto Sprache. Na, wenn das nicht spannend ist, dann weiß ich auch nicht... Liebe Grüße, fee
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan |
09.04.2013, 20:57 | #14 |
Gelegenheitsdichter
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Beiträge: 3.210
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lb thomas, lb fee,
in der tat läßt sich an diesem text und seiner in der diskussion und textarbeit allmählichen mutation gut erkennen und diskutieren, was haiku sein kann, und es läßt sich auch der inviduelle stil herausarbeiten. das gelingt allerdings nicht immer. und dafür danke ich euch und allen, die bisher mitgewirkt haben! lg w. ps: nein, die 5. silbe spielt keine rolle dabei. es hatte allenfalls diesen nebeneffekt. eigentlich schließt das"da" zwei bögen. der dichter sitzt einfach "da", sozusagen zweck- und absichtsfrei, das ist haiku pur, es wird nicht interpretiert. und es schließt sich der bogen zum gedicht "da", aus dem dieses haiku durch nochmalige verdichtung hervorging.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt Geändert von Walther (09.04.2013 um 21:00 Uhr) |
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