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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 06.10.2013, 17:39   #1
Thomas
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Liebe larin,

entschuldige bitte die Namesvelwechserung, seit meinem 100 Geburtstage passiert mir das bisweilen.

Das mit dem Denken anregen ist gut, das wollte ich mit meinem (vielleicht zu flapsig formulierten) Kommentar ja auch.

Liebe Grüße
Thomas
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© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 07.10.2013, 18:26   #2
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 5.637
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Liebe Larin,

vielleicht schreibe ich sogar einmal ein ähnliches Gedicht und dann darf Thomas Larin zu mir sagen.
(Lieber Thomas, das kenne ich auch, aber schon seit in 98 bin.)

Nun aber zum Denken und zu den Wegen, sobald es beginnt.

Zuerst steht da ein Gedicht. Manchmal kommt es darauf an, welcher "Versteher" welchen "Herren" für die Interpretation einsetzt.
Hier habe ich sowohl dein Gedicht als auch Kommentare und Antworten aufgesaugt, nachgedacht und teilweise breit gegrinst.

Zitat:
Zitat von a.c.larin
Vielleicht können wir uns ja auf die Formel einigen: Wir sind nicht absolut frei - aber es gibt Freiheitsgrade. Sprich, in der Kurzfassung: Wir stehen, je nach persönlicher Entwicklung, auf unterschiedlichen Stufen.
Manche von uns sind freier -und andere sind be/gefangener....
(Wenn ich z.B. Kopfweh habe, bin ich z.B. deutlich befangener also ohne Kopfweh. Kann ich aber wirklich frei bestimen: Jetzt will ich kein Kopfweh haben! Nö, nicht wirklich - schon wieder nix mit "Herr im eigenen Haus"....)
Ich bilde mir ein, mich selbst sehr gut zu kennen - doch wie oft handle, rede und reagiere ich nach dem Willen des "Herren" in mir. Der Unterschied besteht eigentlich nur darin, dass ich es inzwischen weiß - und trotzdem...
Eine große Rolle spielt darin nicht nur die eigene "Feigheit" sondern auch das Hineinfühlen in das "Nichtverständnis" der anderen.


Zitat:
Zitat von a.c.larin
Jahrmillionenlanges Reifen,
das lacht sich in uns selber aus.
ES gibt uns frei, um zu begreifen:
Wir sind nicht Herr im eignen Haus!
Genau das ist es! Der Herr im eigenen Haus muss erkennen, dass er inmitten von "Herrenhäusern" lebt, die einen gewissen Anteil von "Unfreiheit" abverlangen. (Ein jeder von uns ist ein kleines Universum mit vielen noch kleineren Universen die einander bedingen.)

Ein schöner lyrischer Beitrag in der Denkerklause.

Eine Winzigkeit zum Formalen:

Jede Strophe beginnt unbetont - evtl. Absicht.
Falls nicht, dann sollte es mit "Ein jahrmillionenlanges Reifen" ausgebügelt sein.

Ich fühlte mich nicht aufgefordert - habe es gern und überzeugt kommentiert.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 08.10.2013, 14:37   #3
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 4.893
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liebe dona,
dass dich der thamas mit mir verwechselt, ist aber wirklich spaßig.
das kinnte mör naa pissieren!

das mit den "verstehern" kann man auch noch feintunen: laut transaktionsanalyse sprechen wir ja auch aus unterschiedlichen inneren zuständen: eltern - ich, erwachsenen-ich, kindheits-ich.

also, wer weiß da jetzt was in mir, wenn er da quasselt: das verspielte kind, der rationale erwachsene oder der ewig besserwissende elter?
(da hat wohl jede dieser drei positionenn ihre eigenen "vernunft" - und wem davon soll ich jetzt, bitte, recht geben? )

das, was man von sich selbst gut kennt, ist immer nur jener teil, der dir schon bewusst geworden ist. da ich weiß, dass ich mit zwanzig nicht so viel über mich wusste als mit dreißig und mit vierzig noch mal eine ecke mehr - was werde ich noch alles über mich herausfinden - und was wird bis zum zeitpunkt der entdeckung ungewusst; bzw: unbewusst bleiben?

anders formuliert: nur weil man die spitze des eisberges genau sieht, kennt man noch lange nicht seinen grund. anzunehmen ist viel eher: das meiste wissen wir nicht.
da aber das bisschen wissen, das wir im laufe eines lebens zusammengekratzt haben, uns schon so viel mühe gekostet hat, behaupten wir natürlich steif und fest, dass wir was wüssten. ( das wäre nämlich eine geradezu unmenschliche kränkung, mühevollst gelernt zu haben und dann doch wieder nur ein beinahe - laie zu sein! )

tatsächlich ist unser gehirn ja geradezu ein weltmeister im hinschätzen von situatuonsbewertungen.
man nehme allein mal den straßenverkehr her: ganz bestimmt nicht erlebst du da irgendeine situation zweimal, immer sind andere fahrzeuge, andere witterungsverhältnisse, andere wie auch immer gearteten gegebenheiten vorhanden.
trotzdem kommen die meisten von uns durch den straßenverkehr durch - und sogar noch lebend an - selbst wenn sie beim lenken ihres vehikels (widerrechtlich) auch noch in ihr handy quatschen: das unbewusste gehirn sichert ihr überleben!

das mit der unbetonten silbe als zeilenbeginn scheint mir als einwand berechtigt zu sein - aber bei deinem vorschlag kommt mir dann die zeile wieder zu lang vor. außerdem glaube ich, dass "reifen" so ein wort ist wie "milch" - es kommt besser ohne artikel aus.

danke für deine ausführungen, liebe dana.
lass mich wissen, wenn du 100 bist - dann feiern wir gemeinsam!

liebe grüße,
larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!

Geändert von a.c.larin (08.10.2013 um 14:39 Uhr)
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