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Auf der Suche nach Spiritualität Religion und Mythen

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Alt 01.04.2014, 19:00   #1
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,

ein kluges und gutes Sonett, das sprachlich und lyrisch ausgefeilt ist und bewegt - denn es fühlt sich an wie eine Homage an das Hier und Jetzt, an das Leben.
Sie fordert auf zu erfassen. Das "Einzigartige", das uns gegeben ist, nicht zu "vermasseln" in Schwere und Gefangenheit (z.B. Religion). Das Erleuchtetsein liegt zwischen Geburt und Tod. Es gehört einem selbst.
Wunderschön die ungezählten neuen Stufen in einem einzigen Leben.
(Wobei ich beim Lesen sofort an mein größtes Lieblingsgedicht von H. Hesse dachte.)

Gern gelesen und berührt kommentiert.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 01.04.2014, 19:21   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Dana!

Ich gestehe, der alte Buddhist Hesse hat mich zu diesem Werk inspiriert, daher, soz. als Hommage und Hinweis, auch die Titelgleichheit mit seinem bekanntesten Gedicht.
Du hast die Kernaussage gut getroffen! In einem anderen Forum habe ich das Gedicht jemandem so erklärt:

Wo Weltenduft und Atem sich durchdringen
am Knotenpunkt des innersten Erbebens,
dem Ende und dem Anbeginn des Lebens -
nur dort kann ein Erleuchtetsein gelingen.


Soll heißen: Nur an der Schnittstelle zwischen Welt und Mensch, also am Berührungspunkt der Sinne mit dem Erfahrenen, an jener Stelle, wo du am unmittelbarsten in der Welt, im Leben stehst, quasi "ganz bei dir" bist, kann eine Erleuchtung entstehen.

Wo feinste Nerven ihr Crescendo singen
am tiefsten Widerlager deines Strebens
zum Akt des allumfassenden Vergebens -
nur dort wirst du die Illusion bezwingen,


In diesem ungehemmten, filterlosen Augenblick im Kern deines Wesens kannst du alles Leben lieben, alles verzeihen, alles umarmen, bist nur Gefühl. In diesem Moment allein stehst du über allen oberflächlichen Motiven und Lebenszielen, kleinlichen Spielen und Aversionen.

die dich gefangen hält in deiner Schwere,
der Last von Dünkel, Stolz und Prüderie,
gewinnst du auf dem Pfad die nächste Kehre,

den du begannst mit deinem ersten Rufen.
Das Ende deines Weges siehst du nie -
nur immer ungezählte neue Stufen.


Ich denke, die Terzette bedürfen keiner besonderen Erklärung.


Vielen Dank für dein positives Feedback!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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