11.07.2014, 23:09 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 3.375
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Mit dem Kopf durch die Wand
Mit dem Kopf durch die Wand
LiedWo ist der große Traum nun hin, den meine junge Hoffnung blies? Die ganze Welt in Herz und Sinn, die Seele noch im Paradies, aus dem ein Teufel mich verstieß, um erdgebunden da zu sein. Bald fielen mir im Alltagstrab die schönen Menschheitsflügel ab. Das große Elend, das begann, als mir der feste Glauben schwand, dass ich die Welt verändern kann: Alleine - mit dem Kopf durch die Wand. Ich war so stark wie Herkules, vom Leben gänzlich unbeleckt, doch dann hat etwas Hässliches den Horizont verengt, bedeckt, die großen Ziele abgeschreckt; es wurde plötzlich alles klein, unsagbar schwer und kompliziert, pragmatisch, nur noch engagiert. Das große Elend, das begann, als mir der feste Glauben schwand, dass ich die Welt verändern kann: Alleine - mit dem Kopf durch die Wand. Nur auf das Machbare beschränkt, konkrete Ziele, Schritt für Schritt, und immer denkt der Mensch, Gott lenkt, doch ständig bleibt ein Defizit, es läuft die Zeit, wir laufen mit. Und alles ist so kalt und klein, zwar wichtig, auch recht vorzeigbar, halt engagiert, doch nicht mehr wahr. Das große Elend, das begann, als mir der feste Glauben schwand, dass ich die Welt verändern kann: Alleine - mit dem Kopf durch die Wand.
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller Geändert von Thomas (12.07.2014 um 10:52 Uhr) |
12.07.2014, 22:27 | #2 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Thomas
Hallo Thomas,
Hier spricht jemand, der vieleicht den Glauben an Gott, oder den Glauben an seine eigene Lust am Leben verloren hat. Mit Lust am Leben meine ich, das Idealistische, das Unbekümmerte und vielleicht auch den Glauben an sich selbst, das Umwerfende, das Außergewöhnliche. Daher der Titel: Mit dem Kopf durch die Wand. ... das klingt nach: Alleine sein, Alleine Entscheidungen fällen, dem Alltagstrott den Vorrang geben... Die Worte deines Gedichtes fordern zum überprüfen des eigenen Standpunktes auf. Sehr gerne mitgedacht und gelesen sy |
15.07.2014, 09:56 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Lieber syranie,
vielen Dank für deine Worte. Ja, es ist ein Versuch das Ideal, welches du so treffen als "Lust am Leben" beschreibst, in der Form einer Elegie darzustellen. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
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