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Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 07.06.2015
Ort: Niederrhein
Beiträge: 103
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Hallo Dana,
mir hat das Gedicht sehr gut gefallen. Du beschreibst ein Wechselbad der Gefühle, so verstehe ich es zumindest. Es kommen ungebeten einige Gefühle vorbei und beeinflussen sich gegenseitig. Da das Werk den Titel "Wiegenlied" trägt, könnte das Gefühlskarussell mit einer Geburt zu tun haben, aber das bleibt letztlich offen. In der vierten Strophe weichen die Gefühle dann einem alptraumhaften Schlaf. Die Wortwahl von S2 deutet auf ein immer wiederkehrendes Muster hin ("Angst ... trat stets ... hat sich immer neben Trost gesetzt"), während alle anderen Strophen eher eine einmalige Ausrichtung haben ("eine Feier", S1; "verstummte neben Neugiers scharfen Blicken", S2; "dann kam der Schlaf", S4). Ist dieser kleine Bruch intendiert? Zur Form: Du nutzt vier Strophen mit je vier Versen. Beides ist gerade, ebenmäßig. Der Rhythmus ist überwiegend jambisch mit fünf Hebungen. Für Abwechslung sorgst du mit Kreuzreim und abwechselnd betonten und unbetonten Versenden (auch hier wieder Ebenmäßigkeit). Gelegentlich brichst du den Jambus am Versanfang durch Synkopen auf und ziehst die Hebung vor, z.B. V1, V4, V11 Die Ebenmäßigkeit wird dabei gestört, so wie auch inhaltlich die Gefühle Störungen entfalten. Beides passt gut zusammen. Den beiden Vorschreibern möchte ich gerne argumentativ entgegentreten: Zitat:
Anmerkung: Das wurde während der Erstellung dieses Posts von Eky bereits ebenso beschrieben. Ich halte es auch keinesfalls für grenzwertig. Für mich passt es ohne Kneifen ins Bild. Zitat:
Fazit: Das Gedicht hat den richtigen Platz gefunden. Nach diffusen Gefühlen siegen Alpträume. Es ist kein Ausweg, keine Hoffnung auf Besserung in Sicht. Etwas unklar bleibt dabei, ob es sich um eine immer wiederkehrende Begebenheit handelt, aber S2 weist zumindest in die Richtung. Das Spiel mit der Personifizierung von Gefühlen ist gut gelungen. Nur den Bezug zum Titel konnte ich noch nicht gänzlich klären. Schlaf allein wäre vielleicht etwas wenig. Ein sehr schönes Gedicht. ![]() ![]() Freundliche Grüße vom Stachel Geändert von Stachel (14.07.2015 um 20:41 Uhr) |
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