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Beschreibungen von Personen, Dingen, Zuständen, Stimmungen, Gefühlen, Situationen |
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#1 |
Gast
Beiträge: n/a
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...und es enthält mMn alles, was Erich Kykal an der Modernen Lyrik auszusetzen beliebt. Und ausnahmsweise ginge ich da mit diesem einig, denn das Folgende betrachte ich als rabenschwarzen Fehlgriff des grossen Lyrikers. Das Spannendste daran finde ich die ziemlich happige, ziemlich (un-)verblümte Erotik, welche den Text für Rilkes Verehrerinnen einst wohl prickelnd machte.
Feigenbaum, seit wie lange schon ists mir bedeutend, wie du die Blüte beinah ganz überschlägst und hinein in die zeitig entschlossene Frucht, ungerühmt, drängst dein reines Geheimnis. Wie der Fontäne Rohr treibt dein gebognes Gezweig abwärts den Saft und hinan: und er springt aus dem Schlaf, fast nicht erwachend, ins Glück seiner süßesten Leistung. Sieh: wie der Gott in den Schwan....... Wir aber verweilen, ach, uns rühmt es zu blühn, und ins verspätete Innre unserer endlichen Frucht gehn wir verraten hinein. Um auf dein Gedicht, Stachel, zu kommen: Mein Zitat zeigt vielleicht auch auf, dass deine Verkürzungen und Übersteigerungen mehr Stachel als Rilke sind. Hoffe, das geht als Beitrag durch. Gruss wolo |
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#2 | |||
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 07.06.2015
Ort: Niederrhein
Beiträge: 103
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![]() Zitat:
Mein Gedicht ist nicht als Persiflage oder Satire, schon gar nicht auf Rilke im besonderen, angelegt gewesen. Ich hatte in meiner Erläuterung zuerst immer "Rilke (u.a.)" stehen, dann aber zur besseren Lesbarkeit "(u.a.)" weggelassen, weil ich annahm, dass Rilke als Beispiel reichen würde. Mir ging es darum, ein recht profanes Ding auf eine Art und Weise zu beschreiben, die ich als Geschwurbel bezeichnen würde. Dazu habe ich umständliche, verschachtelte und mit angestaubten Wörtern angefüllte Sprache benutzt. Auf eure Nachfragen hin, habe ich versucht, das Gedicht von außen betrachtet einzuordnen und bin zu dem von mir dargestellten Ergebnis gekommen: Ich schwurbel sicher auch deswegen, weil ich in anderer Dichter Werke so viel unverständliches Zeug lese. Das betrifft Rilke nur neben vielen anderen. Vor allem aber schwurbel ich gerne. ![]() Da sich das Gedicht ganz ohne Zweifel selbst nicht absolut ernst nehmen soll, fragt sich also, was es denn sein könnte. In meinen Augen bleibt nur eine Art Persiflage übrig. Es ging also weniger darum, eine möglichst poetische Sprache zu finden, die eine hohe Kunst beanspruchen will. Gleichsam hält ein Geschwurbel um des Geschwurbels willen automatisch jedem anderen, auch hochpoetischen, Geschwurbel den Spiegel vor. Es schreit quasi: Kompliziert kann ich auch! ![]() Die eingesetzten Mittel der Überhöhung sind typisch für Persiflagen und Satiren, so dass ich das Gedicht letztendlich hier einordnen würde, ohne, dass die Initialintention in diese Richtung ging. Ich finde schwurbeln einfach sehr erfrischend. Zitat:
![]() ... und das ist genau der springende Punkt. Darauf lasse ich mich gerne ein. Die Welt ist bunt, die Geschmäcker sind es auch. Letztlich ist es ein "agree to disagree". ![]() ![]() Zitat:
![]() Freundliche Grüße vom Stachel |
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