Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Strandgut > Beschreibungen

Beschreibungen von Personen, Dingen, Zuständen, Stimmungen, Gefühlen, Situationen

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 02.09.2015, 22:38   #1
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Der Tag neigt sich dem Ende

Der Tag neigt sich dem Ende

Es streifen Nebelschwaden über abgrundtiefe Nässe,
verzweifelt suchen Mensch und Tier nach einer hellen Spur.
Das Totholz sinkt ins Moor, der Weg führt über schmale Pässe,
der Mond steigt rot und Schnepfen knarren ihre Partitur.

Die Pfade sind so ungewiss, nur Willenskraft kann wirken -
Vielleicht gelingt die Flucht vor Krieg, Gewalt und jungem Tod.
Den Mantel und den Schutz gewähren nur die dunklen Birken.
Wer weiß es schon, was kommt in dieser riesengroßen Not.


Es streifen Nebelschwaden
über abgrundtiefe Nässe,
verzweifelt suchen Mensch
und Tier nach einer hellen Spur.
Das Todholz sinkt ins Moor,
der Weg führt über schmale Pässe,
der Mond steigt rot,
und Schnepfen knarren ihre Partitur.

Die Pfade sind so ungewiss,
nur Willenskraft kann wirken -
Vielleicht gelingt die Flucht vor Krieg,
Gewalt und jungem Tod.
Natur als Mantel,
Schutz gewähren hier
die dunklen Birken.
Wer weiß das schon was wird,
in dieser riesengroßen Not.


Ich versuche es mal so

Geändert von juli (05.09.2015 um 21:27 Uhr)
  Mit Zitat antworten
Alt 04.09.2015, 23:05   #2
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Liebe Syranie,

ich liebe "Langzeilen", darum ist diese Version für mich der Favorit.

Du hast es "sehr vorsichtig" beschrieben, doch nicht weniger gekonnt.
Als Leser ist man nicht gezwungen, aktuelle Nöte zu unterstellen. Dieses Leid hat es immer wieder gegeben. Darum ist auch der Titel "ungezielt" gut gewählt.

Ich darf vorab ein paar Korrekturen anbieten:

Zitat:
Zitat von syranie
Es streifen Nebelschwaden über abgrundtiefe Nässe, (15)
verzweifelt suchen Mensch und Tier nach einer hellen Spur. (14)
Das Totholz sinkt ins Moor, der Weg führt über schmale Pässe, (15)
der Mond steigt rot und Schnepfen knarren ihre Partitur. (14)

Die Pfade sind so ungewiss, nur Willenskraft kann wirken. (15)
Vielleicht gelingt die Flucht vor Krieg, Gewalt und jungem Tod. (14)
Natur als Mantel, Schutz gewähren hier die dunklen Birken. (15) xxx
Wer weiß es schon, was kommt in dieser riesengroßen Not.
((14)

Oder:

xxx Den Mantel und den Schutz gewähren nur die dunklen Birken
(weil du damit in unbetonten Silben bleibst)

Ganz besonders hat mit dieser Vers gefallen:


Zitat:
Zitat von syranie
der Mond steigt rot und Schnepfen knarren ihre Partitur.
Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.09.2015, 20:53   #3
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Liebe Dana:)

Zitat:
Zitat von Dana Beitrag anzeigen
ich liebe "Langzeilen", darum ist diese Version für mich der Favorit.

Du hast es "sehr vorsichtig" beschrieben, doch nicht weniger gekonnt.
Als Leser ist man nicht gezwungen, aktuelle Nöte zu unterstellen. Dieses Leid hat es immer wieder gegeben. Darum ist auch der Titel "ungezielt" gut gewählt.
Danke für deine guten Ideen und für dein Lob. Ich habe sie gerne übernommen, ich verzähle mich manchmal und merke es dann nicht mal

Bei diesem Gedicht geisterte mir die Flucht der Menschen, die durch Afrika, übers Mittelmeer, durch Europa vor Krieg, Vergewaltigung und dem Tod fliehen durch den Kopf. Ich schäme mich für Europa, es läßt das Mittelmeer als Todeswasser.... Es gibt noch keine vernünftige Einwanderungsmaßnahme.....

Ja es ist "sehr vorsichtig" geschrieben. Täglich kommen neue Schreckensnachrichten in unseren Kopf per Fernsehen oder aus dem Internet. Die Not ist groß, sehr groß, die Menschen verzweifelt. Jede Hilfe muß möglich gemacht werden, wir sind ein reiches Land, wir haben Frieden und können teilen! Drastische Bilder machen wohl wacher, ich wollte nur einen kleinen Beitrag leisten

und wollte auch nur eine Szene beschreiben, es sollte nicht bei "Stammtisch" sein.

Der Titel sollte zeigen, das Dunkelheit auch Schutz sein kann, besonders in großer Not.

Ich finde diesen Spruch gut.

Die Nacht
in der das
Fürchten wohnt,
hat auch
die Sterne
und den Mond

Mascha Kaleko

nachdenkliche freundliche Grüße sy
  Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Ende Cebrail Minimallyrik und Aphorismen 3 10.11.2014 20:08
Ende Lisa Besondere Formen 0 25.10.2009 23:52
Ende Salamander Liebesträume 1 17.05.2009 22:08


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 11:33 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg