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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 07.10.2015, 18:36   #1
juli
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Standard Der Mond

Der Mond

Papieren faltet sich die Oberfläche,
wir trennen uns zum allerletzten Mal.
Du weinst, die Abschiedstränen werden Bäche,
und Ungewißheit wird zur Liebesqual.

Zerronnen ist der Hoffnung letztes Sehnen,
kein Funkeln dringt durch diese dunkle Nacht.
Es ist ein halbwegs Aneinanderlehnen,
die Einsamkeit ist wieder aufgewacht.

Wir sammeln beide unsre Seelenscherben,
auch Wandelröschen werden nicht geschont,
ein Weiterblühen will beschrieben werden -
am Horizont erscheint der gelbe Mond.

Wie sollen wir denn jemals wieder lieben
auf Pfaden, leuchtend wie im Schimmerlicht,
wenn wir, die immer auseinanderstieben,
uns abends sehen, wenn die Nacht anbricht?





Geändert von juli (08.10.2015 um 19:54 Uhr)
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Alt 07.10.2015, 23:01   #2
Erich Kykal
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Hi, Sy!

Sehr schön geschrieben!

Nur zwei Sachen verstehe ich nicht:

S1Z1 - Welche Oberfäche faltet sich papieren, und was hat das mit dieser Trennung zu tun?

S4Z3,4 - Dieser Satz beginnt mit "Wenn...", aber es folgt kein "dann" - er bleibt unvollstandig und in dieser Konstruktion nicht korrekt.

Abgesehen davon ein wahres Sprachfest! Chapeau!

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 08.10.2015, 11:50   #3
juli
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Standard Hey eKy :)

Ich freue mich über dein Lob!

nun zu S 1 erste Zeile:

Papieren faltet sich die Oberfläche,
<<< Das beider Miteinander ist so dünn wie Papier, es könnte reißen....Ich trenne mich ungern von diesem Bild
wir trennen uns zum allerletzten Mal.
Du weinst, die Abschiedstränen werden Bäche,
und Ungewißheit wird zur Liebesqual.


Zur letzten Strophe:


Ich habe sie in diesem Sinne geändert. Ich hoffe es ist grammatikalisch richtig.

Wie sollen wir denn jemals wieder lieben,
die Pfade leuchten in dem Schimmerlicht,
wenn zwei, die immer auseinanderstieben,
sich abends sehen, wenn die Nacht anbricht?



Ich habe das Ganze als Frage hingestellt, dann bezieht sich das "wenn" auf "Wie sollen wir denn jemals wieder lieben,".

Und das Ende ist offen.....

Danke für dein Lob, es spornt mich immer für etwas Neues an.

LIebe Grüße sy

Geändert von juli (08.10.2015 um 14:26 Uhr)
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Alt 08.10.2015, 17:58   #4
Erich Kykal
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Hi, Sy!

Danke für die Erklärung zu S1Z1. Allerdings wird aus dem Text selbst nicht ersichtlich, worum es sich handelt, daher wird sich dort keiner auskennen!

Wäre die letzte Str. nicht so verständlicher?:

Wie sollen wir denn jemals wieder lieben
auf Pfaden, leuchtend wie im Schimmerlicht,
wenn wir, die immer auseinanderstieben,
uns abends sehen, wenn die Nacht anbricht?

So ergäbe es am ehesten für mich Sinn. Bei dir ist die 2. Zeile einfach so reingerammt, ohne jede Beziehung zum restlichen Satzgefüge, deshalb hakt es so beim Lesen. Ich habe sie hier nun zum Rest in Beziehung gesetzt, und die "zwei" aus der 3. Zeile ebenfalls beim Namen genannt. Jetzt zieht sich ein klarer roter Faden durch.

LG, eKy
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Alt 08.10.2015, 20:01   #5
juli
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Standard Hey eKy :)

An dem roten Faden muß ich noch in der Zukunft arbeiten

Es stimmt, die 2 Strophe war reingerammt, sie hatte den Bezug zur 3. Strophe:

Wir sammeln beide unsre Seelenscherben,
auch Wandelröschen werden nicht geschont,
ein Weiterblühen will beschrieben werden -
am Horizont erscheint der gelbe Mond.

Du hast die letzte S. verbessert, und es ist trotzdem noch der Bezug zur 3. Strophe da. Der Sinn wurde nicht verändert, im Gegenteil. Ich habe es in deinem Sinne geändert.

Ich bedanke mich, für deine Idee!

Liebe Grüße sy
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Alt 08.10.2015, 20:28   #6
Erich Kykal
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Liebe Sy - ich sprach von der 2. ZEILE der letzten Strophe!!!

Bitte korrekt lesen!

LG, eKy
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Alt 08.10.2015, 20:40   #7
ginTon
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Hallo Sy,

Also mir gefällt das Gedicht irgendwie, wenn es denke ich auch alte zu oft gehörte Klischees bemüht. Hier ist es sehr gut geschrieben worden.

Zitat:
Papieren faltet sich die Oberfläche,
wir trennen uns zum allerletzten Mal.
Du weinst, die Abschiedstränen werden Bäche,
und Ungewißheit wird zur Liebesqual.
Die erste Zeile erinnert mich an den Spruch, deine Haut ist dünn wie Papier, also wahrscheinlich auf Empfindsamkeit o.ä bezogen. Das Falten des Papiers, könnte man als Knistern interpretieren. Liebesqual ist ein Wort, welches ich irgendwie schwerlich mit Liebe in Verbindung bringen kann. In meinen Augen gilt, Liebe weiß etc.pp Qual in dieser Verbindung, finde ich zwiespältig, sogar falsch...

Zitat:
Zerronnen ist der Hoffnung letztes Sehnen,
kein Funkeln dringt durch diese dunkle Nacht.
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die Einsamkeit ist wieder aufgewacht.
Gefällt mir die Strophe, schwingt locker und leicht und liest sich gut...

Zitat:
Wir sammeln beide unsre Seelenscherben,
auch Wandelröschen werden nicht geschont,
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am Horizont erscheint der gelbe Mond.
Eine Frage, was sind Wandelröschen? Das Wort Seelenscherben, gut wers mag, wurde für mich in zu vielen Gedichten zu oft bemüht, und da könnte man fast anfangen mitzuheulen. Ansonsen gefällt mir die Strophe.

Zitat:
Wie sollen wir denn jemals wieder lieben
auf Pfaden, leuchtend wie im Schimmerlicht,
wenn wir, die immer auseinanderstieben,
uns abends sehen, wenn die Nacht anbricht?
Gefällt mir auch gut die Strophe.

LG gin
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Ich fühle, also bin ich!

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


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ginTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.10.2015, 11:14   #8
juli
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Standard Hey eky & ginTon :)

Ich weiß was du meinst. Aber das ist ja jetzt schon Schnee von gestern.
Du, leider kann ich noch nicht meine Gedanken via Strom und PC in den Orbit jagen, im Ernst was für eine schreckliche Vorstellung, ich glaube , wenn die Menschen dazu in der Lage sind machen sie es auch! Ich bin ein PC - Trottel. Bei mir muß es einen AN und AUS - SCHALTER geben, das reicht eigentlich. Aber hier gibt es noch Tasten, Groß - u - Klein, Kopieren und Vieles mehr. Ich kann immer noch nicht die Funktion " Zitieren" mehrfach bedienen. Was solls, ich bin in einem Gedichteforum und alles mit Papier zu jedem hin - u - herschicken würde die Weltenwälder ausrotten.
Alles Gut!

Ich bedanke mich sy

Hallo ginTon,

Der Mond

Papieren faltet sich die Oberfläche,
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Du weinst, die Abschiedstränen werden Bäche,
und Ungewißheit wird zur Liebesqual.



Papieren können die Gefühle zweier Menschen sein, die schon eine zeitlang zusammen sind, die Oberfläche, sprich der Alltag, ist so dünn wie Papier geworden, es könnte zerknittern, brennen, reißen und sich falten, das heißt das sonst Gewohnte fühlt sich nicht mehr so knistern an, die Zeit der glatten Oberfläche, wo Beide sich eins waren, verliert an Bedeutung, und das Knistern, das früher einmal da war verändert sich.
Ich bin ja schon älter, und habe mich auch schon mal in meinem Leben getrennt, auch habe ich das aus der Beobungspersektive bei anderen gesehen. In der Trennungphase gibt es sich widerstreitende Gefühle, es gibt: die Liebe, weil man sich das alte Gefühl herbeisehnt, und die Qual, weil das Wissen, es ist nicht mehr so wie früher, da ist.



Zerronnen ist der Hoffnung letztes Sehnen,
kein Funkeln dringt durch diese dunkle Nacht.
Es ist ein halbwegs Aneinanderlehnen,
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Wir sammeln beide unsre Seelenscherben,
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am Horizont erscheint der gelbe Mond.


Ich habe überlegt, ob ich Rosen nehme, das Wort " Zärtlichkeit" einbaue, doch es sind mir die Wandelröschen eingefallen. Sie sind an einem Stamm, haben viele kleine Blüten, die in vielen Gelb - u Orangetönen strahlen, sie machen gute Laune. Im übertragenen Sinne: Auch Liebende, die ein fröhliches Leben haben, können sich trennen, weil ihr Zusammensein nicht mehr knistert, und der Alltag ihnen über den Kopf gewachsen ist.

Kannst du einen Link zur Blume" Wandelröschen" hierhineinmachen?


Wie sollen wir denn jemals wieder lieben
auf Pfaden, leuchtend wie im Schimmerlicht,
wenn wir, die immer auseinanderstieben,
uns abends sehen, wenn die Nacht anbricht?


ginTon, ich habe dieses Gedicht geschrieben, weil Walther das als Thema hat, nur konnte ich kein Happy End finden. Mein Dichtergehirn geht seine eigenen Wege und es ist die Trennungsgeschichte herausgesprudelt. Ich weiß, ich habe auch für Dichter gängige Reime: Seelenscherben / werden benutzt, doch wenn es flutscht, dann nehme ich sie. Es gibt so viele Dichter, oder Menschen, die mit Worten spielen, da kann das schon mal passieren. Wenn ich krampfhaft nach Neuem suche, fällt mir gar nichts ein, und wenn ich nicht suche, fällt mir vielleicht auch was Seltenes ein. So ist das nun mal.

Ich bedanke mich für das Lesen und für deinen ausführlichen Kommentar.

Liebe Grüße sy

Geändert von juli (09.10.2015 um 13:29 Uhr)
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Alt 15.10.2015, 18:52   #9
Chavali
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Liebe sy,

mit großem Interesse habe ich dein Gedicht und die Kommentare dazu gelesen.
Es wurde schon viel geschrieben und ich kann mich nur noch lobend äußern.

Gefällt mir sehr gut!
Das ist eins von denen, die ich auch gern geschrieben hätte
Leider bin ich im Moment völlig ideenlos.

Eins hab ich aber dennoch:
In der ersten Strophe
Zitat:
Papieren faltet sich die Oberfläche,
wir trennen uns zum allerletzten Mal.
...
Müsste das nicht papiernen heißen? So hab ich das mal gelesen. papieren kenne ich nicht,
aber das heißt ja auch wiederum nicht, dass es das nicht gibt...


Lieben Gruß,
Chavali
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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.10.2015, 07:57   #10
Marzipania
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Hallo Syrani,

in der geänderten Form auch für mich ein Gedicht ohne Fehl und Tadel.
Und sehr, sehr schön.

Applaudierende Grüße
MR
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