22.10.2015, 22:04 | #1 |
/ Bil-ly /
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Beiträge: 435
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Ein Weilchen
Am Himmel herrscht ein Drängen, dichtes Bauschen,
und Wale stranden an des Tannes Klippen. Ich lecke noch das Salz von meinen Lippen, wenn Winde aufgeregt die Plätze tauschen. Sie scheuchen fort die Rehe und Fasane und wollen sich am Rebenduft berauschen, dem satten Groove der Regentropfen lauschen und süße Früchte schütteln - ganz Vegane. Ein Ende hat der Dichter langes Warten, das Herbsttarot verteilt nun neue Karten. So hört, wie sie dysthym die Leiern spielen, benommen und verstört vom Duft der Veilchen mit Moder mauscheln für ein kleines Weilchen, bevor sie ängstlich nach dem Winter schielen! ************** besingen lang verwehten Duft der Veilchen, mit Moder mauscheln für ein kleines Weilchen, bevor sie ängstlich nach dem Winter schielen! *************** Ein Ende hat der Dichter langes Warten, das Herbsttarot verteilt nun neue Karten. So hört, wie sie dysthym die Leiern spielen: Ihr Lied verströmt noch zarten Duft von Veilchen, wenn sie mit Moder mauscheln für ein Weilchen, bevor sie ängstlich nach dem Winter schielen. Geändert von charis (24.10.2015 um 09:51 Uhr) Grund: Überarbeitung der letzten Strophe |
23.10.2015, 11:45 | #2 |
Kiwifrüchtchen
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Kia ora charis,
dein Herbstsonett fasziniert mich auf ganz eigene Art. Bunt, abstrakt, interessant gewortmalt. Ich mags. Sehr sogar. Ich nehm an, bei Herbsttar(t)ot hat sich ein Tippteufel eingeschlichen. Etwas befremdlich mutet mich das Veilchen im Herbst an... damit ist meine Phantasie leicht überfordert. Sehr gern gelesen und besenft. HG von Lai
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.................................................. ........................................... "Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal |
23.10.2015, 17:11 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liebe(r) Charis,
mir gefällt dein mit einem Augenzwinkern geschrieben Gedicht auch gut. Aber auch mich hat das Veilchen im Herbst etwas verwundert, man kann es vielleicht wegbekommen, wenn man statt: "benommen und verstört vom Duft der Veilchen mit Moder mauscheln für ein kleines Weilchen," z.B. sagt: "die Nebelhörner heiser blasen oder ein kleines Weilchen mauscheln mit dem Moder" Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
23.10.2015, 17:29 | #4 | |
Gast
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Und ich habe vorab noch eine Frage zum
Zitat:
Fragende Grüße M. |
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23.10.2015, 21:17 | #5 |
/ Bil-ly /
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Liebe Lailany, lieber Thomas, liebe Marcy,
Tarot war ein Tippfehler. Ich habe es oben schon ausgebessert; ich bin leider sehr schlampig. Ja, und die Veilchen sind wahrlich weit hergeholt (Neuseeland?), aber meine Dichter haben wohl den Sommer verschlafen. Herzlichen Dank, dass ihr euch mit meinen Zeilen beschäftigt und nachgefragt habt und ich freu mich, dass es euch, Thomas und Lailany, gefällt. Lieben Gruß (die) charis p.s "kia ora", was für ein schöner Gruß! Hallo ihr Lieben nochmals, Ich habe oben noch zwei Versionen (ich kann mich nicht entscheiden) für das kritisierte letzte Terzett eingestellt. Ich hoffe, so ist es logischer. Danke für eure Hilfe! Lieben Gruß charis Geändert von Chavali (25.10.2015 um 18:46 Uhr) Grund: Doppelpost |
25.10.2015, 04:19 | #6 |
Kiwifrüchtchen
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Kia ora nochmals charis,
"besingen lang verwehten Duft der Veilchen... " gefiele mir sehr gut als Alternative. Schmiegt sich poesievoll ins Ganze. Obwohl... die 2. Variante hat in jedem Fall den Schmunzeleffekt und ist obendrein durchaus realitätsbezogen... zumindest hin und wieder... (wage ich ganz keck einfach zu behaupten... und fasse mich dabei unverzüglich an die Nase... Missetäter bei mir aber sind nie die Veilchen, auch wenn es sie hier gibt). Die Entscheidung bleibt letztlich an dir hängen, wo du für dich selbst das Werk eingeordnet hast. Im Moment stehts in der Humorecke, es würde aber auch unter Natur passen. Wärs meins, ich würds im Phantastischen unterbringen. Übrigens hab ich nach mehrfachem Lesen mein Sahnehäubchen gekürt: Die Wolkenwale sind einfach toll! PS: Kia ora ist die gängigste Begrüßung hier. Auch unter Nicht-Maoris. HG von Lai
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25.10.2015, 06:29 | #7 |
Gast
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Öffentliche Richtigstellung
Gefallen, liebe Charis, hat mir dein Gedicht von Anfang an. Weil es nämlich gut ist. - Nun aber, nachdem die Mängel beseitigt worden sind, gefällt es mir noch viiihiiel besser. Mag sein, dass ich zuweilen etwas korinthenkackerisch rüberkomme, aber: Lyrik gilt nun einmal als Königin der Sprache und sollte in jedem Fall passend gekleidet gehen. Strenge Grüße M. |
25.10.2015, 18:42 | #8 |
Gast
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Ha
Hallo charis,
Ich habe die Kommentare gelesen, und kenne es aus eigener Situation heraus, wie es ist etwas zu ändern. Manchmal kann man sich schwer entscheiden etwas ganz wegzulassen, weil das Herzblut daran hängt. Ich bewundere deine Phantasie, und würde das Gedicht in den Vollmond posten, aber du bist der Chef, es ist nur ein Vorschlag. Mach einfach weiter ! Ich bin gespannt auf deine Nächsten. Hier ist mein Vorschlag: Am Himmel herrscht ein Drängen, dichtes Bauschen, und Wale stranden an des Tannes Klippen. Ich lecke noch das Salz von meinen Lippen, wenn Winde aufgeregt die Plätze tauschen. Sie scheuchen fort die Rehe und Fasane und wollen sich am Rebenduft berauschen, dem satten Groove der Regentropfen lauschen und süße Früchte schütteln - ganz Vegane. Ein Ende hat der Dichter langes Warten, das Herbsttarot verteilt nun neue Karten. So hört, wie sie dysthym die Leiern spielen, besingen lang verwehten Duft der Veilchen, <<<<< das ist logischer, es nimmt nicht das Phantasievolle weg mit Moder mauscheln für ein kleines Weilchen, bevor sie ängstlich nach dem Winter schielen! Liebe Grüße sy Ich hoffe ich bringe dich jetzt nicht durcheinander........... |
25.10.2015, 20:02 | #9 |
Senf-Ei
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Beiträge: 861
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Hallo Charis,
willkommen im Forum! Ein feines Sonett, zu dem ja schon einiges gesagt wurde. Mir würde die von Sy zusammengefasste Version auch am besten gefallen. Mit einer klitzekleinen Ausnahme. Das "kleine Weilchen" würde ich wegen der gedoppelten Aussage noch tilgen. Ich kenne Dich noch zu wenig, um Dir wirklich einfühlsame Vorschläge machen zu können, frage mich aber gerade, ob Dir hier evtl. ein "langes Weilchen" gefallen könnte. Das hätte für mich Pfiff. Wenn ich daneben liege, verwirf es einfach. LG Claudi
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. Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich |
30.10.2015, 20:51 | #10 |
/ Bil-ly /
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Liebe Lailany, Marcy, Syriane und Claudi,
Herzlichen Dank für die (nochmalige) Auseinandersetzung mit diesen Zeilen und das Lob. Ich tendiere eher zu Version 2, denn mir gefällt ehrlich gesagt weder das "kleine Weilchen" -wobei ich das vorziehen würde, weil es zumindest klanglich was hat - noch ein "lange Weilchen"; irgendwie mag ich das Original am liebsten, vielleicht gerade deshalb, weil es irgendwie falsch anmutet, was aber durch das "verstört" ja auch unterstrichen wird. Egal lyrische Perfektion ist es so oder so nicht, aber es freut mich, dass ihr mit mir geschmunzelt und eure Gedanken mit mir geteilt habt. Lieben Gruß charis p.s. gegen "korinthenkackerisch" habe ich gar nichts, das passt schon so. Ich will ja meine Texte hier zur Diskussion stellen und freu mich, wenn sie der/die eine oder andere dafür auch Wert findet. |
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