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#1 |
Eiland-Dichter
Registriert seit: 08.06.2016
Beiträge: 30
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Hi eKy,
keinesfalls fühle ich mich gestört durch deine Fragen und Erläuterungen! Viel mehr ist dies einer der vielen Gründe, warum ich so viel Spaß an Kunst habe. Der Austausch, der auch mal weit über das einzelne Werk hinausgehen kann. Nun zu deinen Ausführungen. Deine, wie du sie nennst, romantische Sicht, kann ich verstehen. Auch ich gebe mich diesem Gedanken manchmal hin und es gäbe sicher kaum etwas größeres, als wenn es mal dazu kommt. Nur unsere Ansätze sind hier verschieden. Ja, meine Texte dienen mir dazu, ungesagtes auf anderem Wege zu sagen. Eine Art Tagebuch, dass ich unter anderem veröffentliche, um angesprochene Personen auf Umwegen eventuell zu erreichen, da der direkte Kontakt bei bestimmten Themen, warum auch immer, vielleicht nicht möglich ist. Dennoch sehe ich selbst schon im kreativen Prozess oft andere Interpretationen, als das was mich selbst zu jenem Text getrieben hat. Was im Kopf des einen das Kaputtgehen einer Beziehung ist, kann leicht im Kopf eines anderen mit dem Tod zu tun haben, beispielsweise. Ich weiß, dass man in meinen Werken, hätte man die Zeit und das Interesse, Kontinuität in den gewählten Bildern finden kann, unabhängig von der Form. Und auf diesen Aspekt bin ich bspw. insgeheim sogar stolz, weil er zumindest mir selbst viel bringt, denn ich weiß auch nach längerer Zeit noch genau, warum ich einige der Bilder so gewählt habe. Und wenn ich ein Gedicht beendet habe und mich bewusst dazu entschließe die Form ungeschliffen zu lassen, dann ist das eine Entscheidung, die, wie das Auswählen der Bilder, meine Emotionen einfängt und in dieses Stück Kunst integriert. Das heißt nicht, dass es immer so ist. Sicherlich passieren mir Formfehler auch in Gedichten, deren Form ich perfektionieren wollte. Und da doktor ich dann auch im Nachhinein herum. Und so passt mein Ansatz dennoch zu deiner Vorstellung. Wenn jemand sich in 100 Jahren mit meinem Gesamtwerk befasst, wird er sich vielleicht fragen, weshalb einige Sonette formvollendet (falls man diesen Begriff überhaupt benutzen darf ![]() Und ich überlasse gerne diesem Leser die Interpretation des Ganzen und zieht er dadurch Rückschlüsse auf das zugrunde liegende Talent, so ist es mir dann nicht vergönnt auch in 100 Jahren noch gelesen zu werden. Doch damit kann ich leben und weiß, dass ich zumindest meiner Linie treu geblieben bin ![]() Kunst ist für mich ein sehr krasser Ausdruck meiner Emotionen und ich habe bis heute kaum ein Gedicht geschrieben, dass nicht etwas aus meinem Innersten nach draußen trug. Das mag den meisten Lesern, oft auch allen, nicht immer auffallen, mir ist es aber stets bewusst. Daher ist es für mich manchmal einfach nicht möglich ein Werk zu einer perfekten Form hin zu bringen, da dadurch oft ein wesentlicher Teil der emotionalen Aussagekraft verloren gehen würde. Was ich damit nicht sagen will, ist, dass perfekt geformte Gedichte nicht genauso emotional sein können. Es kommt einfach sehr auf den Künstler an und das worauf er wert legt. Und genauso wie ich die Form manchmal etwas sehr fließen lasse, habe ich auch Spaß daran ein Werk zu verbessern. Für mich tatsächlich alles eine Sache der zugrundeliegenden Emotionen ![]() Es mag sein, dass dieser am Stück geschriebene Fließtext etwas verwirrend ist, aber ich freue mich auch auf einer Nachfragen, falls etwas unklar ist ![]() Liebe Grüße, Marcel |
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#2 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Meishere!
Nein, nein, ist okay - das kann ich nachvollziehen. Ich würde mir bloß immer Sorgen machen, dass die Leser, die ein unfertiges oder "rudimentäres" Gedicht von mir lesen, mich als nicht lesenswert abhaken, fürderhin einfach nichts anderes mehr von mir lesen und ihre "Einsichten" sogar weitergeben: "Ach der - von dem hab ich mal was gelesen! War Müll - den kannste vergessen!" Dieser Gedanke ist mir einigermaßen unangenehm - ich will nicht falsch beurteilt werden (wird man natürlich immer, vorzüglich von einem selbst, aber hier geht es um Gefühle ... ![]() Nun, ein jeder wie es ihm entspricht, nicht wahr ... ![]() Danke für deine Geduld! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#3 |
Eiland-Dichter
Registriert seit: 08.06.2016
Beiträge: 30
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Hi eKy!
Da hast du vollkommen recht ![]() Für mich ist das eher eine Sache der, sagen wir, Dramatik, die dazu gehört ![]() Jeder, wie es ihm entspricht; dem stimme ich vorbehaltlos zu. Für ein gutes Gespräch fällt es mir nicht schwer die nötige Geduld aufzubringen ![]() Liebe Grüße, Marcel |
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#4 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Hallo Meishere,
Innigkeit pur, die sich beim Lesen echt anfühlt. Das ist das Besondere an Deinem Sonett. Die Ichform unterstreicht und bestätigt es. Sehr schön und nicht unwichtig Dein Anliegen in der Besprechung. Für mich immer zur Freude, denn eKy und Du gabt ein Beispiel, dass man fragen, antworten und akzeptieren kann, ohne eine "Einigkeit" erzwingen zu wollen oder gar müssen. Hier erfühlt man in Erklärungen eine "Uneinigkeit", die dennoch eine ist, nur viel größer. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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#5 |
Eiland-Dichter
Registriert seit: 08.06.2016
Beiträge: 30
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Hallo Dana,
danke für deine positive Kritik. Antworten, wie deine, geben mir auch ein wenig Bestätigung in dem, was ich selbst über mich und meine Gefühle denke. Nicht immer ist es einfach seine eigenen Emotionen richtig zu verstehen ![]() Die Unterhaltung mit eKy hatte auch für mich einen großen Mehrwert, das habe ich ja schon erwähnt. Ich finde es schön, dass es immer noch Menschen gibt, die zu einem guten Gespräch bereit und in der Lage sind und genauso auch Menschen, die solch ein Gespräch würdigen können ![]() Liebe Grüße, Marcel |
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