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Kolosseum Kampf der Lyrikgötter

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Alt 05.12.2016, 17:43   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Dem Gott der Pein

Erhaben stark sind deine Dichterweisen,
gar wohlgesetzt die klanggewandten Phrasen,
beseelt und wortgewaltig - alte Hasen
wie ich sind, solche Bilder zu bereisen,

nur allzu gern bereit, und wir erweisen
den Könnern willig unsre Reverenzen,
wo sie uns Kurzweil und Genuss kredenzen
mit hehren Zwischentönen und mit leisen.

Doch die Conclusios, mein lieber Meister,
entbehren doch gewisser Seelenreife -
dein Hochmut glüht, und schlechten Stil beweist er!

Zu aufgeblasen scheint dein kleines Ego,
zu dem ich mir ein klares Wort verkneife!
Tu was dir näher liegt: Spiel doch mit Lego!
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.12.2016, 15:48   #2
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
Standard An Erich

Es sagt der lyrische Homunkulus
aus Österreich, er würdigt, was ich schreibe,
es sei geschickt beseelt - aus ganzem Leibe,
doch fehlt ihm der vollendete Genuss...

es hapere wohl relevant am Schluss,
dass dieser besser nicht so stehen bleibe -
da ich den Ösi in den Wahnsinn treibe,
wenn ich die Wahrheit schreibe, wie sie muss.

Ich bin ein Mann der Künste und des Fortschritts,
und meine Strophen sprudeln nur vor Wortwitz...
da es von Wort zu Wort den Vers durchzieht,

sanft komponiert mit feingestimmten Bluesskills,
man hört es tausendfach in jedem Lied -
doch Du, mein lieber Erich, bist wie Fußpilz.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (09.12.2016 um 16:03 Uhr)
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Alt 11.12.2016, 19:52   #3
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
Standard

Chanel, tot! Falderwald, tot! Kykal, tot!
Wer will sich von euch Ronnys mit mir messen?
Wer kann die Opfer und das Leid vergessen?
Wer hällt dagegen, wenn Vernichtung droht?

Sagt, wer erkühnt sich trotz Gefahr und Not
ganz vorne in den Waffentanz zu pressen?
Wer ist von Tollheit, Ruhm und Glanz besessen?
Ihr alle nicht, die ihr der Schlacht entfloht!

Es bot dem Auge sich ein Schreckensbild,
die Flammen wilder Feuerbrünste lohten
auf schauderhaft zertrümmertem Gefild.

Der Feinsinn und der Anmut Pracht verrohten
im bittren Widerstreit von Schwert und Schild -
drum feiern und verehren wir die Toten!
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (12.12.2016 um 19:06 Uhr)
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Alt 12.12.2016, 19:17   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard @ Terrapinocchio

Ich bin nicht halb so tot, wie mancher Bube
sich wohl von Herzen wünscht, der meinen Zeilen
gewachsen kaum, die seinen weiter feilen
und preisen will in unsrer Dichterstube!

Mein Herz war niemals eine Mördergrube,
drum soll er bleiben dürfen und verweilen!
Worauf es ankommt, wird er schon noch peilen:
Er drückt bisher zu sehr noch auf die Tube!

Dem Schüchternen ist starke Übertreibung
die Stütze, die sein schwaches Wesen kräftigt,
drum sei vergeben ihm die große Klappe,

denn was er tönt - es spottet der Beschreibung!
Bescheidenheit ist nicht, was ihn beschäftigt,
doch all sein Größenwahn ist nur Attrappe!
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (12.12.2016 um 19:35 Uhr)
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.12.2016, 19:29   #5
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
Standard --> Terrapinsel



Ich bin nicht tot, ich bin vor am Angst am Schlottern,
wenn ich hier so in deinen Zeilen lese,
du kläffst, als wärest du ein Pekinese,
doch meine Nase dünkt dich zu den Ottern.

Vor lauter Ehrfurcht komme ich ins Stottern,
du störst mich dreist mit solcher kühnen These
bei meiner selbstbefohlenen Askese,
um an der Welt nicht sprachlich zu verlottern.

Kein Fünkchen kann die Gluten überflügeln,
man kann mit einem heißen Pfeifenstopfer
auch keine lyrischen Gewänder bügeln.

Für dich benutze ich den Teppichklopfer,
der reicht, um so ein Großmaul zu verprügeln.
Ich warte hier auf Gegner, nicht auf Opfer.

__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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