Feuerball

[plotzn]

Hoch am Himmel lacht die Sonne
hundsgemein und blickt mit Wonne
auf die Hitze-Hysterie der
zarten Erdenkinder nieder.

Gnadenlos schickt sie in Strahlen
ihre Himmelshöllenqualen,
die mit kurzen Wellenlängen
jede Hautpartie versengen.

Überhitzte Luft zieht Schlieren,
Menschen hyperventilieren
und verzehren sich nach Schatten,
kühlen Drinks und Hängematten.

Abends scheint sie ohne Winken
tief im Boden zu versinken,
doch oft nicht, wie sich's geböte,
mit der nötgen Schamesröte.

[Erich Kykal]

Hi Plotzn!

Böse Sonne! Das Werk passt augenblicklich zwar sicher nicht zur Jahreszeit, aber was soll's!

Der Reim von "Hysterie der" auf "nieder" in S1 ist mindestens gewagt. Ich musste mehrmals anstzen, um es sprachmelodisch einigermaßen gleichklingend und rhythmisch korrekt hinzukriegen. Dennoch spießt sich etwas in mir gegen diesen Reim ...

Das Abendrot als Schäm-dich-Indikator? Großartige Idee!

Gern gelesen!

LG, eKy

[plotzn]

Servus eKy,

in dieser Jahreszeit wünscht man sich den Feuerball zurück. Obwohl es fast noch mild ist für Ende November, das wird bestimmt noch knackiger...

Der ie-der Reim ist sicher ziemlich unreim, vielleicht von der Hitze verschmurgelt? Ich mag so was trotzdem .

Dank Dir und liebe Grüße!
Stefan

ich denke ja auch, der Sommer wird überbewertet, lieber Plotzn von Koko

[plotzn]

Völlig, liebe Koko!

Gegen Kälte kann man sich besser schützen als gegen Hitze - es sei denn man trägt einen Kühlschrank mit sich rum...

Dank Dir und liebe Grüße!
Stefan

[Dana]

Lieber plotzn,

so haben die ganz Großen (der / nieder) auch manchmal gereimt. Beim Lesen bin ich zwar darüber gestolpert und ließ es dann doch als groß gelten. (Viele Vorschläge im Reimlexikon sind auch so geartet und gelten gar als rein.)

Außerdem geht es hier um Verstrahlung - da sind "Schäden" inbegriffen.

Ich bete den Feuerball meist an. Es gab höchstens 4 - 5 Tage in meinem Leben, wo ich ein leichtes Frösteln herbei gesehnt habe.

Liebe Grüße
Dana

[plotzn]

Liebe Dana,

Sonnenanbeterinnen sind mir lieber als Gottesanbeterinnen. Bei letzteren kommen wir Männer oft zu schlecht weg

Dank Dir und liebe Grüße!
Stefan

[Felix]

Lieber plotzn,
Du schreibst: "Gegen Kälte kann man sich besser schützen als gegen Hitze".
Wenn ich von einerseits die brüllende Hitze einer afrikanischen Wüstenregion und andererseits die beißende Kälte der sibirischen Steppe außen vorlasse und von unserer gemäßigten Zone ausgehe, in der 10-15 Grad minus bzw. 30-35 Grad plus Tief-und Höhepunkte von Kälte bzw. Hitze ausgehe, dann darfst Du meinen Erfahrungen trauen:
Es ist wesentlich (!) einfacher - und ich lasse alle technischen Hilfsmittel wie Kühlschrank oder Windmaschine mal weg - sich vor der Wärme zu schützen als vor der Kälte. In meiner langjährigen Dienstzeit ist nie ein Manöver wegen Hitze, aber mehrere wegen Kälte abgebrochen worden. Die Kälte beißt in die Ohren, lässt Zehen und Finger abfrieren, kneift in die Nase und - Du kannst nix machen, nur frieren, frieren, frieren und vor Müdigkeit so träge werden, dass Du lieber einschläfst (und nicht mehr aufwachst) statt Holz zu sammeln, um ein Wärmefeuer anzuzünden. Bei Hitze - da gehst Du in den Schatten, legst Dir ein nasses Handtuch über den Kopf, fächelst Dir ein bisschen Wind zu, trinkst Unmengen von halbwarmem Tee, springst in den nächsten Bach oder See. Also: Erzähl mir bloß nicht, man könne sich gegen Kälte besser schützen als gegen Hitze (oder verrat mir Deinen Trick, wie Du das machst).
Liebe Grüße,
Felix

[plotzn]

Lieber Felix,
die Aussage war sicher zu pauschal. Sie bezog sich auf mein persönliches Empfinden und meine Lebensumstände. Da ich nur selten den ganzen Tag draußen bin, kann ich mich gegen Kälte schön warm einmummeln und dann macht sie mir wenig aus. Ich verstehe, dass das bei einem Manöver oder bei Leuten, die tagtäglich im Freien arbeiten, ganz anders aussieht.

Liebe Grüße, Stefan

[Felix]

Lieber plotzn,
meine Einwände kamen hoffentlich nicht zu harsch rüber! (Ich kann mich halt an bitterkalte Tage (und Nächte) erinnern, an denen ich mich am liebsten an Eiszapfen gewärmt hätte.
Du kriegst von mir ein Blümchen!
Gruß,
Felix