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#11 |
asphaltwaldwesen
Registriert seit: 31.03.2009
Ort: österreich
Beiträge: 961
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ein wirklich gelungenes gedicht, norbert,
das in seiner melodie und der ausführung dem thema vollends gerecht wird. wenn man nun auch noch weiß, dass die fotographie damals zum teil noch stillhalten für bis zu 20 minuten pro aufnahme erforderte, erklärt sich zumindest zum teil der stets sehr gemessen wirkende ausdruck in so manchen gesichtern. ein gutteil der auf uns "streng" wirkenden atmosphäre trägt die kleidung mit dazu bei. so etwas wie "legeren" look gab es damals einfach nicht... wobei ich gerade diesen gemessenen ausdruck in gesicht und haltung in diesen alten aufnahmen immer als so "besonders" empfinde. als wären die soeben verewigten sich dessen bewusst, dass einmal - bis zu 100 jahre später - jemand genau dieses bild in händen halten und sich fragen wird, was sie damals erlebten und empfanden. aber in erster linie lesen wohl wir nachkommen das da hinein. das thema der allumfassenden generationenschuld mag ich darin nicht lesen - jede familie bzw. "sippe" trägt genügend an der ihr ganz eigenen generationen-last, denke ich. und dein gedicht weist auch ohne diesen aspekt mehr als genügend tiefgang und anlass zum innehalten und nachspüren auf. sehr gern gelesen! viel gefühl darin gefunden. und ganz ohne pathos oder sentimentalität. daher ein großes bravo von mir. lieber gruß, fee
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan |
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#12 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 09.02.2009
Ort: im kalten schleidener tal
Beiträge: 1.011
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entschuldige, fee,
dass ich erst jetzt deinen interessanten beitrag lese und kommentiere - er war mir schlicht und einfach "durch die lappen gegangen". da mein vater familienfotos gesammelt hat, verfüge ich über etliche aufnahmen meiner vorfahren - bis in die anfänge der fotografie im 19. jhdt. zurück... ich habe sie oft betrachtet und mir überlegt, was in diesen starren gesichtern wohl vorgegangen ist - mir persönlich sind sie fremd... ich vermute, dass der ernst u.a. mit dem "memento mori" der damals noch vorherrschenden kath. religion zu tun hat... liebe grüße norbert |
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#13 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi norbert!
Keine Ahnung, ob du noch aktiv bist - ich hole dieses Werk aus zwei Gründen nach oben: 1) Es ist nach wie vor das beste, das ich je von dir gelesen habe. 2) Du hast nie auf meinen Kommi geantwortet. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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