07.09.2011, 22:54 | #11 | |
Neuer Eiland-Dichter
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Schon mit dem ersten Sonett deines Kranzes hast Du mich als Stammleser gewonnen. Ich mag die Anspielung auf das verlogene Verhalten der Menschen, vor allem in bezug auf die im Weine verborgene Wahrheit.
Was mir weiterhin gefällt, sind die Titel der Sonette, vor allem die Titel, die den wunderbaren Wert subtiler Seitenhiebe auf die Paradoxie gewisser Gepflogenheitn in der menschlichen Gesellschaft gleich in sich tragen. Dadurch spürt man, dass dem Verfassen der einzelnen Werke tiefere Reflexion vorausgegangen ist. Zwei Dinge stören mich allerdings etwas. Du sprichst am Anfang allgemein vom Menschen, doch am Ende weichst Du meines Erachtens von Deinem Pfad ab, indem Du durch das Erwähnen von Frau und Kind (obschon es natürlich metaphorisch für die Treulosigkeit aller Menschen steht) den Eindruck erweckst, es ginge um Männer oder zumindest um einen bestimmten Mann. Außerdem finde ich diesen Vers: Zitat:
Abgesehen von den Gründen für diese kleinen Nörgeleien gefällt mir das erste Sonett schon hervorragend. |
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08.09.2011, 20:39 | #12 | |||||
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo, Odiumediae,
ich danke dir: Zitat:
Besonders dein Gefallen an meinen Titeln freut mich sehr, denn es sind gewöhnlich eben diese, die mir oft mehr "Schwierigkeiten" machen als das Gedicht selbst. Zitat:
Zitat:
"es ist ganz einfach ..." - im Sinne von "leicht, problemlos" und "einfach wegzulaufen," - im Sinne von "er/sie ist einfach (so) weggelaufen!" Selbstverständlich ist das "Geschmackssache", aber ich wählte diese "Verdoppelung" absichtlich, um die Aussage zu verstärken. Daher möchte ich diesen Vers so belassen. Zitat:
Danke für dein Interesse und deinen hilfreichen Kommentar. Liebe Grüße Stimme
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Geändert von Stimme der Zeit (08.09.2011 um 20:45 Uhr) Grund: Eine kleine Ergänzung. |
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10.09.2011, 00:28 | #13 | |
Lyrische Emotion
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Hi Stimme,
so, dann wären wir bei Nr. 3 angelangt: Zitat:
Als kleines Kind habe ich fröhlich im Sandkasten und mit den Bauklötzen gespielt. Später konnte ich mich stundenlang mit meinen Legosteinen und einer Katapult-Autobahn beschäftigen. Ich habe mir fantastische Dinge zusammen gebaut, da war wirklich Kreativität gefragt. Heute gibt es psychologisch geprüfte und pädagogisch wertvolle Spielmaterialien, die hervorragend dazu geeignet sind, die Kinder vom Spielen abzuhalten, weil es sie wirklich nicht mehr interessiert und wenn, dann nur kurz. Einheitsbrei, genau so, wie es in China praktiziert wird, das wirkt auch irgendwie so langweilig und einheitlich. Das kann man wirklich als gedankenlose Konzeption verstehen, was ich von diesem Sonett allerdings nicht behaupten kann, weil es einem roten Faden folgt und dieser sich stringent durch das ganze Gedicht zieht. Allerdings will sich mir jetzt die letzte Zeile nicht wirklich erschließen, denn was hat jetzt Europa als Selbstbedienungstresen an dieser Stelle verloren? Ich meine, diese Aussage ist zwar richtig, aber ich verstehe jetzt den Zusammenhang nicht, weshalb ich darum bitte, mir diesen Gedankensprung näher zu erläutern, denn so bleibt mein Urteil über dieses Text zwiegespalten und vorläufig. Fazit: Das erste Sonett war bisher das Beste, diese Qualität erreichen die beiden nachfolgenden noch nicht wieder. Wer auf Platz zwei und drei meiner Wertung landet, hängt von meiner obigen Frage ab. Solange ist Nr. 2 auch mein Favorit für den zweiten Platz. Ich stelle jetzt am Ende immer einen Vergleich an und ordne die Sonette in eine persönliche Lieblingsskala an. Vorläufige Wertung also: Platz 1 Retrospektive Aktualität Platz 2 Kühles Kalkül Platz 3 Gedankenlose Konzeption Auch muss ich Odiumediae bezüglich der Titel recht geben. Sie sind originell, aktuell und wissen zu gefallen. Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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10.09.2011, 10:07 | #14 | ||||||||
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hi, Faldi,
ich komme noch auf die letzte Zeile zurück, beginne aber am Anfang deines Kommentars: Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Besitzt zu zufällig einen Fleece-Pullover? Dann trägst du, bei mittlerer Statur, ca. 25 in China zu Fleecegarn recycelte alte 1 1/2-Liter-Getränkeflaschen am Leib ... China erwirbt diese Flaschen nach dem "Für'n Appel und 'n Ei"-Prinzip in unglaublichen Mengen, unterbezahlt die in den Fabriken beschäftigten Leute und kann dadurch trotz (für uns so wirkend!) "Billigpreisen" eine bis zu 200%ige, also ganz enorme "Gewinnspanne" einfahren. (Nehmen wir dazu noch, nebenbei festgestellt, die Tatsache, dass immer wieder Giftstoffe in Spielzeugen und Kleidungsstücken entdeckt werden und die Tatsache, dass die Arbeiter in China in Fabriken aufgrund der extremen Luftverschmutzung Atemschutzmasken tragen müssen.) Ich musste China nehmen, und ich behaupte, dass wir hier in Europa ein "Selbstbedienungstresen" sind! China bedient sich fast "für Usus" bei uns, dort wird eine wahre Unmenge Geld mit unserem Müll gemacht, und wir sind froh, dass wir ihn "los sind". In den allerseltensten Fällen wird hinterfragt oder überhaupt darüber nachgedacht ... Zitat:
Zitat:
Zitat:
Danke für deinen interessierten Kommentar, denn du "gehst" wirklich in Gedichte "hinein", was mich einen Kommentar von dir besonders schätzen lässt. Liebe Grüße Stimme
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Geändert von Stimme der Zeit (10.09.2011 um 10:15 Uhr) Grund: Eine kleine Korrektur. |
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17.09.2011, 00:47 | #15 | |||||
Lyrische Emotion
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Moin Stimme,
erst noch kurz mal zu deiner Antwort auf nr. 3. Man kann das von zwei Seiten aus betrachten und der Advocatus Diaboli würde jetzt folgendes sagen. Zitat:
In ein paar Jahren hat sich die Weltbevölkerung verdoppelt. Diese Menschen wollen alle bekleidet werden. Außerdem sitzt der weltgrößte Hersteller von Fleece in den Vereinigten Staaten. Die Firma Malden Mills Industries Inc. gilt als Erfinder und Weltmarktführer. Zitat:
Sie sind warm, sind leicht, halten recht lange, verknittern nicht, trocknen schnell, sind leicht sauber zu bekommen und sind weich und kuschelig auf der Haut, im Gegensatz zu reiner Schafwolle, die oft kratzt und juckt. Bei Wind- und Regenwetter braucht man zwar noch zusätzlichen Schutz, aber als Unterkleidung top. Geil, ich trinke Cola und trage leere Flaschen... Zitat:
Unsere Regierungen sind ja so gut, daß sie uns diese Arbeit nicht zumuten. Und bei über 1,3 Mrd. Einwohnern in China müssen die Leute beschäftigt werden. Außerdem leben die auch davon, irgendeine Arbeit ist besser als keine. Unterbezahlt ist immer relativ. Besser als gar nichts und verhungern. 200 % Gewinnspanne spricht für clevere Geschäftsleute, bei denen scheints zu boomen. Die haben wohl nicht die europäischen Sorgen, wie sie 11 Milliönchen Griechen am Fressen halten sollen. Das sind doch Peanuts. Und das Geile ist, wir kriegen noch was für unseren Müll, er wird kostenlos abtransportiert, die Chinesen machen was draus und der Staat kassiert dann die Einfuhrzölle für die daraus hergestellten und importierten Waren. Umsatzsteuer für die verkauften Waren gibt's dann noch oben drauf. Auch clever, oder? Und ohne sich die Hände schmutzig zu machen. Dafür haben die Chinesen doch eine Gewinnspanne von 200 % verdient. Tja, und das bisschen Gift ist eben in Kauf zu nehmen. Das ganze Leben ist riskant. Aber wehe, wenn's einen von uns trifft. Zitat:
Aber ich weiß jetzt, wie du das gemeint hast... So, kommen wir zum "Geldkacker". Zitat:
Tja, ist halt so, wenn man Dreck am Stecken hast, dann musst man halt zahlen. Wie in der Kirche mit der Erbsünde: Fresse halten und büßen. Wenn's ja nur die Pleitegeier wären. Aber manche haben bewusst betrogen und ihre Bilanzen gefälscht. Das nennt man Vorspiegelung falscher Tatsachen und steht eigentlich unter Strafe. Hier bekommt man dafür einen Rettungsschirm. Man muss nur ganz laut Deutschland schreien und die Bundeskanzlerin mit kleinem schwarzem Schnurrbärtchen dabei darstellen, schon spannt sich dieser herrliche Schirm ganz wie von selbst auf. Und der Michel kann ja schließlich mit seiner Stimme frei entscheiden, wer seine Interessen nach der nächsten Wahl vertritt. Ist er doch selbst schuld, wenn er sowas wählt. Keiner will eine extrem linke oder rechte Regierung und so darf er sein Kreuzchen nur bei CDU/CSU, SPD, GAL oder FDP machen. Ist doch egal, weil sowieso alles dasselbe ist. Entweder man hat die die jetzigen Chaoten oder die anderen Gutmenschen. Obwohl ja die FDP auf dem Sterbebett nun noch einmal einen letzten Strohhalm ergriffen hat. Immerhin hat ja ihr Chef jetzt eine griechische Pleite nicht mehr grundsätzlich ausgeschlossen. Hehehe, wäre ja nicht auszudenken, wenn der Jungspund damit die Alte vom Thron stürzen würde. So lassen wir sie mal machen, nicht wahr? Mangels Intellekt bleibt der doofe Bürger immer was er ist, nämlich ein doofer Bürger. Die Fäden ziehen die da oben und wir tanzen eben dazu. So war es immer und so wird es immer bleiben. Dein 4. Sonett ist brisant, hochaktuell und bringt es auf den Punkt und ist somit also gelungen. Allerdings reicht es immer noch nicht ganz an Nummer 1 heran, weshalb dieses weiterhin an der Tabellenspitze steht. Vorläufige Tabelle: Platz 1 Retrospektive Aktualität Platz 2 Der Dukatenesel Platz 3 Kühles Kalkül Platz 4 Gedankenlose Konzeption Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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17.09.2011, 10:57 | #16 | |||||||||||
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hi, Faldi,
Zitat:
Hmmm ... Zitat:
Und, an den Advocatus diaboli: Sagte ich nicht etwas über die zunehmende Abhängigkeit von Produkten aus China, vor allem im Textil-, Spielzeug- und Elektronikbereich? Nein, China will die Welt "zivilisieren". Die chinesische Mentalität ist ganz anders als unsere "gegenwartsorientierte". Sie haben Geduld, sie denken sich: Was mir nicht gelingt, erreichen meine Kinder, Enkel oder Ur-ur-ur-ur-enkel. Und irgendwann "haben" sie uns in der Tasche, ganz ohne Krieg. Hmmm ... Zitat:
Es ist, wie es ist. Die Mehrzahl der Menschheit sagt sich: Was soll's, so lange mich das nicht direkt betrifft, ist es mir wurscht. Oder Cola. Oder Sprudel - das ist mir Plastik wie Flasche! Es ist, überall auf der Welt, sich jede "Hand" selbst am nächsten. Was geht das feine Pfötchen denn die andere Dreckpfote an ... Zitat:
Zitat:
Zitat:
Es lebe das christlich-soziale politische System der westlichen Welt! Halleluja! Aus dem Deuteronomium: 16 „Tritt ein frevelhafter Zeuge gegen jemand auf, um ihn eines Vergehens zu beschuldigen, 17 so sollen beide Männer in dieser Streitsache vor JHWH treten, vor die Priester und Richter zu jener Zeit, 18 und die Richter sollen gründlich nachforschen. Und wenn der falsche Zeuge ein falsches Zeugnis gegen seinen Bruder gegeben hat, 19 so sollt ihr mit ihm tun, wie er gedachte, seinem Bruder zu tun, damit du das Böse aus deiner Mitte wegtust, 20 auf dass die anderen aufhorchen, sich fürchten und hinfort nicht mehr solche bösen Dinge tun in deiner Mitte. 21 Dein Auge soll ihn nicht schonen: Leben für Leben, Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß.“ Aus dem Neuen Testament, Bergpredigt: „Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn. Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin.“ Das hebräische tachat wird hier nach der Septuaginta mit dem griechischen anti übersetzt, das eine ähnliche Bedeutungsbreite besitzt. Jedoch spricht Jesus hier nicht den Täter auf seine Schadensersatzpflicht, sondern die Gewaltopfer an. Er bezieht die Formel nicht nur auf individuelle Körperverletzung, sondern auf die damalige Lage des ganzen jüdischen, von Gewalt und Ausbeutung betroffenen Volkes (Mt 5,1–11). Diese charakterisiert er als das „Böse“, dem nicht mit Gegengewalt zu widerstehen, sondern mit Feindesliebe zu begegnen sei (Mt 5,44ff).[18] Die rechtlosen Armen konnten ihre Ansprüche damals nicht vor Gerichten geltend machen, da Israel unter römischem Besatzungsrecht stand. Not und Fremdherrschaft wurden in prophetischer Tradition immer als Folge von kollektiver Missachtung des Willens Gottes verstanden. Demgemäß löst Jesus den Rechtsgrundsatz „Auge für Auge“ von der Schadensregelung und bezieht ihn auf Israels Gesamtschaden, die Herrschaft des Bösen: Da das Reich Gottes nahe sei, sollen Juden auf Ersatzforderungen verzichten und feindlichen Gewalttätern mit Wohltaten begegnen, um sie zu „entfeinden“[19] und mit ihnen „Gottes Kinder“ zu werden. Darin sollen sie Gottes Vollkommenheit abbilden.[20] Wie andere Torapredigten Jesu stellt auch diese nicht die Geltung des Gebots in Frage, sondern versucht, seinen ursprünglichen Richtungssinn in konkreter Situation zu bewahren: Unbegrenzte Gegengewalt, die die Talionsformel abwehren will, kann jetzt nur durch Verzicht auf Schadensersatz vermieden werden. Das naheliegende, aber tödliche Reaktionsmuster, das Wiedergutmachung nach den eigenen Maßstäben fordert und eigenmächtig durchsetzt, soll durch ein auf Konfliktlösung und Rechtsfrieden mit dem Streitgegner ausgerichtetes Verhalten abgelöst werden. Paulus von Tarsus bestätigt im Römerbrief die Übereinstimmung der Lehre Jesu mit der Tora, indem er auf dessen Gebot der Feindesliebe anspielt und es mit dem biblischen Racheverbot (Dtn 32,35 EU) begründet (Röm 12,17–21 EU): „Vergeltet niemand Böses mit Bösem … sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ (Quelle: Wikipedia.org.) Es geht mir um das "Prinzip", nicht dass es hier ein Missverständnis gibt. Also widerspricht sich die Bibel (wie übrigens ständig) selbst. Und, es lässt tief blicken - zweitausend Jahre, und kapiert hat das immer noch keiner. Das führt bei mir zu einem Vorstellungsbild: Ein Schüler sitzt im Mathematikunterricht. Fünftausend Jahre später: "Herr Lehrer, Herr Lehrer! Ich hab's kapiert! Ein mal Eins ist Eins!!!" Ach, *seufz*. Zitat:
Komisch nur, dass im Falle des "Ertapptwerdens" dann gravierende Unterschiede zu Tage treten. Beispiel: Das Schnurrbärtchen parkt falsch. Ja, bekommt SIE etwa einen Strafzettel? Wohl kaum, es sei denn - die Politesse verfügt über ein Moralbewusstsein. (Das soll, betrachtet man die Gesamtheit der Menschheit, gelegentlich tatsächlich vorkommen!) Der Rettungsschirm wird vom "gleichen Typus" aufgespannt, der ihn benötigt, oder? Michel darf dafür übrigens auf der Stelle blechen oder ins Gefängnis, wenn er nicht bezahlen will (oder kann) ... nur als Beispiel mal am Rande erwähnt ... Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Meinen herzlichen Dank für deine ausführlichen Kommentare und deine Einschätzung ihrer Qualität, was für mich sehr hilfreich ist. Deshalb poste ich diesen "10-Stunden-Schnellschuss-Sonett(en)kranz" auch ohne Überarbeitung, denn ich möchte gerne wissen, wie weit ich qualitativ "gediehen" bin, wenn ich "aus dem Bauch heraus" schreibe. Liebe Grüße Stimme
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19.09.2011, 17:47 | #17 |
ADäquat
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Liebe Stimme,
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19.09.2011, 18:55 | #18 | ||||
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Hallo, liebe Chavi,
Zitat:
Zitat:
Und meinen besonderen Dank für dein Lob, denn ich bin mir selbst der schlimmste Kritikus: Ich bin mit diesem Kranz nicht wirklich zufrieden, deshalb greife ich zu einer ganz anderen Thematik und schreibe gerade an einem neuen; diesmal aber langsam und mit sorgfältiger Überarbeitung. Ab und zu lasse ich mich ganz gerne "beurteilen", um zu wissen, wo ich "stehe". Mal sehen, wie dann der "Qualitätsvergleich" ausfällt. Zitat:
Zum "Trost": Bei Nummer 12 gibt es einen "Hoffnungsschimmer" und Nummer 13 ist ganz konkret eine Hommage an die Dichtkunst (und an die Dichter). Also kein "hoffnungsloses" Ende. Zitat:
Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, den ganzen "Pulk" Sonette zu lesen und danke für deinen lobenden Kommentar. (Ich gebe ja zu, dass es runterging wie Öl, aber gerade das macht mich jetzt extrem verlegen ...) Liebe Grüße Stimme
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22.09.2011, 21:47 | #19 | |
Lyrische Emotion
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Hi Stimme,
ich bleibe dran... Zitat:
Ehrlich gesagt, kann ich auch einige der "Investoren" nicht bedauern, denn gerade die "größeren" unter ihnen erhofften sich auch höhere Rendite, wodurch dieses Spiel erst salonfähig wurde. Das hat natürlich auch die Kleinanleger gelockt, die reihenweise abgezockt wurden und die die eigentlichen Verlierer waren, neben den vielen Menschen in den USA, die ihre Häuser verloren haben, weil die Finanzierungen platzten. Es ist ein dreckiges Spielchen und viele Banken haben ihre Leichen im Keller verbuddelt. Das Ganze hat ja System, denn unsere Gesellschaft (natürlich nicht nur unsere) ist auf Bankgeschäfte aufgebaut. Wir haben ja schon von jung an mit Konten gelebt. Viele aus unserer Generation hatten ein Sparbuch bei der Sparkasse, wo Omi und Opi, die Eltern oder sonstige Verwandte kleinere (oder größere) Beträge mehr oder weniger regelmäßig deponierten. Da gab's ja dann auch noch ein paar Zinsen von der Bank geschenkt. Und mit dem ersten Job oder der Lehrstelle war dann sowieso ein Girokonto fällig, weil der Arbeitgeber überweisen wollte. Und wenn man dann mal was übrig hatte, dann gehörte es sich, dies nicht zuhause unter der Matratze aufzubewahren, sondern zur Bank aufs Sparbuch zu bringen, denn das gab ja Zinsen (s.o.) und man wäre ja blöde, wenn man Geld verschenkt. Tja, und dann wurden die Zinsen für das Sparbuch immer lächerlicher und die sogenannten Anlageberater verkauften andere Optionen. Das Spielchen wurde immer riskanter, bis es dann eben zu einer weltweiten kreditfinanzierten Massenspekulation kam, nebst eines spekulativ aufgeblasenen Wirtschaftswachstums in den USA, wonach der große Crash im August 2007 erfolgte, dessen Auwirkungen wir bis heute spüren können. Man hatte mit Luftbuchungen gespielt und die weltweiten Verluste bei Wertpaieren werden auf vier Billionen (4 000 000 000 000) US-Dollar geschätzt. Da haben einige ganz gut verdient. Ja, das ist ein kaltes Geschäft (gut dargestellt durch den "kalten, frisch polierten Edelstahl"), bei dem viele Menschen um ihr Erspartes gebracht wurden, aber eben auch vielen nicht solventen Kunden Kredite gewährt wurden, die eigentlich nicht hätten sein dürfen, weil das Geld, das hinter all dem stand, eigentlich gar nicht vorhanden war. Tja, leider sind wir in diese Geschäfte viel zu sehr verstrickt, als daß sich etwas durch die nächste Wahl ändern lassen würde. Eine neue Regierung wäre gezwungen, erst einmal dort weiter zu machen, wo die alte aufgehört hat, denn es bestehen ja verbindliche Verträge, aus denen man nicht so leicht aussteigen kann, auch wenn diese, zumindest auf europäischer Ebene, ständig gebrochen wurden, ich erinnere nur an den Maastrichter (später Amsterdamer) Vertrag. Ja, man hat die Wahl. Und zwar die Art und Weise, ob man schwarz, mit verschiedenen Rottönen, grün oder gelb betrogen werden möchte. Diese netten Farben lassen sich dann auch noch munter miteinander kombinieren, da gibt es keine Grenzen. Das ist richtig lustig, weil du zum Schluss nur noch einen bunten Einheitsbrei als Farbe hast, der von Einfaltspinseln verschmiert wird. Ach, kotzt mich das alles an... Aber dein 5. Sonett bringt es auf den Punkt. Nur der Schluss (s.o.) wirkt m. E. nicht mit allerletzter Konsequenz, womit ich dieses Gedicht ganz knapp auf Platz zwei hinter " Retrospektive Aktualität verweisen muss, obwohl eine deutliche Steigerung zu den vorhergehenden Texten vorliegt. Vorläufige Tabelle:
Obwohl du jetzt den gesamten Zyklus eingestellt hast und ich schon vorab einsehen durfte, habe ich mich absichtlich noch nicht näher mit den anderen Texten beschäftigt, weil ich sie mir der Reihe nach vornehmen und mir selbst als Kommentator die Spannung nicht nehmen möchte. Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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25.09.2011, 11:48 | #20 | ||||||||||
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Guten Morgen, Faldi,
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Das "Wirtschaftswachstum" der USA war tatsächlich nur eine mit heißer Luft aufgepustete Seifenblase, die zwangsläufig platzen musste. Jeder US-Bürger bekam ohne weiteres eine Kreditkarte, die er auch benutzte. Und jetzt der "Hammer": Viele begriffen tatsächlich nicht, dass sie das ausgegebene Geld auch wieder würden zurückzahlen müssen!!! Unglaublich, aber wahr. Der Bildungsstand der "Arbeiterklasse" und der der "sozialen Unterklasse" ist ein wahrer Graus. Über die Hälfte der Bevölkerung glaubt, der deutsche Präsident (Was ist ein "Kanzler"?) hieße Hitler, alle Deutschen wären Nazis, würden sich nur von Weißwürsten, Sauerkraut und Bier ernähren und wir trügen nur "Krachlederne" und "Dirndl" ... Sie wissen nichts über die Welt außerhalb der USA, sie würden Deutschland auf einer Weltkarte lange suchen - ja, wo liegt das denn? Dem gegenüber mutiert ein deutscher "Nullblicker" spontan zur "Intelligenzbestie", es ist schrecklich. Und die "Elite", so wie in jedem Land der Welt, tut nichts dagegen, es ist für sie natürlich hervorragend, wenn die "Kluft" zwischen Arm und Reich so bleibt, wie sie ist. Es gibt nur den Unterschied, dass jeder, der seine Moral über Bord wirft und skrupellos genug ist, ein Mitglied des "Geldadels" werden kann. (Das ist allerdings überall so, nicht nur in den USA, dort bieten sich nur "mehr Möglichkeiten dafür".) Mit Anstand, Ehrlichkeit und Menschlichkeit wird man nicht reich. Das ist Fakt. Zitat:
Zitat:
Herr X nimmt also einen Kredit auf. Er hat natürlich keine Ahnung, was es mit der ganzen "Zinsgeschichte" so auf sich hat. Dass er weniger den Kredit, sondern hauptsächlich die Zinsen abbezahlt, das begreift er nicht, auch nicht, dass das so gewollt ist. Nach einer Weile sagt ihm die Bank, dass es besser wäre, den Kredit aufzustocken (im Widerspruch zum vorher Gesagten), da sich "Blabladies und blabladas geändert habe und es so günstiger für ihn wäre". Herr X macht das, klar doch. Dann passiert es: Er hat einen Unfall, oder er wird krank und dadurch berufsunfähig. Plötzlich ist er nicht mehr in der Lage, die Kreditraten abzubezahlen, da ihm das Geld dafür fehlt. Wenn er nicht ganz naiv und nicht zu stolz ist, und feststeht, dass er nicht mehr arbeiten kann, dann sollte er eine Schuldnerberatung aufsuchen. Meist funktioniert ein außergerichtlicher Vergleich nicht, da das gar nicht im Interesse der Bank liegt. Es gibt dann für ihn nur noch die Privatinsolvenz - solche Fälle sind häufig. Nun ist also Herr X in der Insolvenz. Was ist mit dem Kredit? Nun, die Bank ist gut versichert gegen solche Fälle. Das wird "gebucht", "verbucht", "aus- und umgebucht", bis plötzlich - ja nanu! - gar kein Verlust mehr vorhanden ist! Ja, wie geht denn das? Er wird "abgeschrieben" und bringt dadurch noch Steuervorteile - Gewinn, Leute. Das geht, die deutsche Gesetzgebung sorgt dafür. Anbei ein sehr interessanter Link: ht tp://w w w.egon-w-kreutzer.de/Geld/Grundlagen12.html#Anker10028 (Leerzeichen entfernen) Wie geht es dann weiter? Es gibt in Deutschland einige sehr spezielle Inkasso-Unternehmen. Die Bank verkauft den "Rest-Kredit" an ein solches Büro, üblicherweise für 5-10 % der Kreditsumme. Ein Gewinn für die Bank - und für das Inkasso-Unternehmen ebenfalls. Denn dieses beginnt nun, Herr X mit Drohungen, die jeglicher gesetzlicher oder rechtlicher Grundlage entbehren, unter Druck zu setzen. Wenn das auch nur in der Hälfte der Fälle funktioniert (was es übrigens tut, da Herr X ja keine Ahnung hat, was rechtlich möglich ist oder nicht), macht das Büro seinen "Reibach" mit solchen angekauften Krediten. Herr X beginnt also, sich das Geld vom Mund abzusparen, zahlt Raten, die er sich gar nicht leisten kann und lebt aus Unkenntnis der Sachlage zwei Wochen im Monat von Tütensuppe ... Herr X: Der kleine, ganz große Verlierer. Gewinner: Die Bank und das Inkassobüro. Zitat:
Fazit: Das gesamte Weltwirtschaftssystem müssten von Grund auf geändert werden. Das ist nicht einmal Utopie, nicht einmal Spekulation, der Glaube daran wäre bloße Fantasterei. Das wird nie geschehen, denn die "Elite" wird niemals zulassen, dass sich ein System ändert, von dem sie profitieren. Und sie haben auch die "Geldmacht", jede Änderung erfolgreich zu verhindern. Ja, die "Farben" sind völlig egal. Einheitsbrei, verschmiert von den Pinseln, die alle aus der gleichen "Pinselfabrik" stammen. Zitat:
Zitat:
Zitat:
Also: Vielen, lieben Dank und bis zum nächsten Sonett! Liebe Grüße Stimme
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Geändert von Stimme der Zeit (25.09.2011 um 14:37 Uhr) Grund: Kleine Änderung. |
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