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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 19.07.2013, 13:30   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Hoch(ofen)sommer

Die Sonne suhlt sich in der Grelle,
der Himmel schwitzt in Kobaltblau,
und in der Hitze vor der Schwelle
gehn alle Uhren ungenau.

Die glühend heiße Luft belauert
aus Flimmerschlieren jeden Ort,
wo Schatten hinter Türen dauert,
den Menschen noch genießen dort.

Der Wald verwelkt an seinen Rändern,
und alle Zweige hängen matt.
Wo bleiben Regen, dies zu ändern,
und Abendkühle auf dem Blatt?

Vergeblich alles zarte Hoffen!
Die Nacht sinkt stickig und verbraucht
in alle Fenster, welche offen
der Brise harren, die verraucht.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.07.2013, 17:42   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Hi, Erich,

ja, genauso kommen uns dieses Jahr die Juliwochen daher.
Schön aufgegriffen und wie immer ohne Fehl und Tadel gedichtet

Strophe 3 gefällt mir am besten:
Zitat:
Der Wald verwelkt an seinen Rändern,
und alle Zweige hängen matt.
Wo bleiben Regen, dies zu ändern,
und Abendkühle auf dem Blatt?
...wobei mir wo bleibt der Regen besser gefiele als wo bleiben Regen - das ist mehr so aus der Gollum-Kiste.
Ja, ich weiß, du meinst sicher, Regen und Abendkühle als Plural, aber trotzdem!

LG Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.07.2013, 10:33   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Chavi!

Das ist schon richtig formuliert so, und es weist den Leser auch gleich darauf hin, dass der Satz sich noch fortsetzt und als Ganzes zu lesen und verstehen ist.
Außerdem: Setzte ich in Z3 einen Artikel, würde ein Ungleichgewicht zu Z4 entstehen, wo keiner voransteht.
Eine stilistisch passende Alternative wäre bestenfalls dies:
"wo bleibt der Regen, dies zu ändern,
die Abendkühle auf dem Blatt?"

Das fließt sprachlich und lautmalerisch aber nicht so schön wie die komplexere Form, die in einem sprachlich verarmenden Soziotop wie dem heutigen deutschsprachigen Raum dem Unkundigen durchaus wie "Gollumsprache" erscheinen mag. Ich darf dir versichern: Dem ist nicht so - es ist sogar die gediegenere, elegantere Ausdrucksform!

Vielen Dank für deine freundlichen Worte! Oder up to date formuliert: "Respekt, ey!"

LG, eKy
__________________
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