14.11.2013, 19:58 | #1 |
TENEBRAE
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Beiträge: 8.570
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So ein Himmel!
Manchmal fallen Gipfel ins Entfernte,
ist der Himmel einfach übermächtig! Nicht der nächtens funkelnd übersternte, nicht der sommerblaue, weit und prächtig. Nein, das brodelnde, enthemmte Wallen, majestätisch alles übertürmend, wo in Weiten sich die Wolken ballen, die Erhabenheit der Höhen stürmend! Dräuend wachsen Riesen in den Äther, heben graue Fäuste, runzeln Brauen! Wetterleuchtend weisen sie, was später niedergeht auf Bergeshang und Auen. Dieser Himmel ist's, der dich erweitert, größer macht und Mut, ihn zu erleben! Du bist erst am Irdischen gescheitert, kann dich solch ein Himmel nicht erheben.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (28.01.2014 um 22:00 Uhr) |
15.11.2013, 10:00 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Lieber Erich,
das Gedicht ist meiner Meinung nach gut und sehr wirkungsvoll. Nur eine Stelle würde ich gerne überarbeitet sehen: "Wetterleuchtend weisen sie, was später niedergeht auf Rosenbusch und Ginster." "Rosenbusch und Ginster" sind einfach zu klein für die erhabenen und gewaltigen Wolkenbilder davor, mir klingt das fast wie Ironie. Es müssten Fluren, Felder, Tal und Wälder etc. sein. Vielleicht fällt dir etwas passendes ein. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
15.11.2013, 14:42 | #3 |
TENEBRAE
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Hi, Thomas!
Ich gebe dir durchweg Recht mit deinem Einwand und habe die Strophe überarbeitet. Ich hoffe, das Ergebnis passt nun zur Größe der Szenerie! Vielen Dank für dein Lob - es schmiert mir die heisere Gurgel, geht es doch runter wie Öl! LG, eKy
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15.11.2013, 18:21 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Ja, Erich,
so finde ich es sehr gut. Die "Brauen" sind auch besser im Bild als das "finstere Grollen"! Liebe Grüße Thomas
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15.11.2013, 21:45 | #5 |
TENEBRAE
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Finde ich auch. Nochmal Danke!
LG, eKy
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28.01.2014, 21:51 | #6 | |
Slawische Seele
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Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,
die Weite und Größe des Himmels bleibt immer über den Dingen. Mit Augen und Versen des Dichters entdeckt sich der Leser begeistert und gefangen, so auch hier. Trotz der Besprechung mit Thomas, habe ich ein Problem mit der letzten Strophe: Zitat:
Ich verstehe es vorschlagsmäßig so: Dieser Himmel ist's, der dich erweitert, mutiger dich macht, ihn zu erleben. Bist du erst am Irdischen gescheitert, kann dich so ein Himmel nicht erheben. Entscheide, ob der Vorschlag gut ist oder ob ich zu wenig verstanden habe. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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28.01.2014, 22:10 | #7 |
TENEBRAE
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Hi, Dana!
Ich formuliere die letzte Zeile mal um: Du bist erst am Irdischen gescheitert, wenn dich solch ein Himmel nicht erheben kann. Meine Version ist anders konstruiert, sagt aber genau das aus und ist auch richtig so. Es hilft, wenn man in Z3 das "erst" besonders betont. Die Z2 in dieser letzten Strophe ist teilweise fast ein Wortspiel - das "macht" bezieht sich sowohl auf das "größer" davor wie auch auf den "Mut" danach: macht größer und macht Mut. Die Wortwiederholung habe ich mir gespart. Es ist nicht leicht nachzuvollziehen, das gebe ich gern zu, denn das machen steht bei jedem der beiden Bezugsworte in anderem Sinnzusammenhang - aber mit etwas Grübeln ist es zum Draufkommen, denke ich. LG, eKy
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