Abgesang

[Erich Kykal]

So seltsam geht aus deinen kalten Händen,
was mit den Jahren sie dir mühsam fassten.
All die Geschichten mit den guten Enden -
vergeblich wie die ungelebten Leben,
und was an Möglichkeiten sie verpassten.
Was hilft es, deinen wunden Blick zu heben
nach ewig ungeschriebenen Gedichten,
um noch ein Schicksal in die Welt zu weben.
Du kannst der Tage Abgesang verpfänden -
das letzte Schweigen wird dich doch vernichten.
Und all die Augenblicke, die verprassten -
Geschworene, dein Endlichsein zu richten.

[Dana]

Lieber eKy,

ja, so ist es.
Und doch würde es dem Leser fehlen, es so wundervoll bestätigt zu sehen.
Ganz besonders hier:

Zitat von Erich Kykal

Was hilft es, deinen wunden Blick zu heben
nach ewig ungeschriebenen Gedichten,
um noch ein Schicksal in die Welt zu weben.

Darin stecken Humor, tiefste Trauer und Verzagtheit.

Verzage nicht, lieber Dichter. Zeige es uns immer wieder auf, damit wir, je nach Verständnis, weinen oder lachen dürfen. Das letzte Schweigen kommt von sich aus - doch die Zeit bis dahin wird durch dich Gesang im Abgesang.

Liebe Grüße
Dana

[Erich Kykal]

Hi, Dana!

Hier war ich nicht sicher, ob das ungewöhnliche Reimschema ankommt - manche Reime haben relativ viel Abstand. Ich wollte zudem, dass alle Reime gleich oft vorkommen.
Aber da du nichts in dieser Richtung erwähnt hast, denke ich, dass es wohl noch durchgeht...

LG, eKy