18.02.2014, 19:26 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Das Blasophem
Das Blasophem
In Blasen spricht das Blasophem; es ist verwandt dem Nasobem, das Christian Morgenstern ersann, nur trifft man es viel öfter an. In Comics ist es wohl zu Haus, doch bricht es leider manchmal aus und landet in der Politik, gesetzt den Fall, es fehlt Kritik. Die Blasen sind weithin beliebt, man staunt, was es so alles gibt. Die meisten platzen zwar am Ende, jedoch vergisst man das behände.
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Lineam rectam sequere Geändert von poetix (19.02.2014 um 15:38 Uhr) |
19.02.2014, 19:19 | #2 |
TENEBRAE
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Hi, Poetix!
Als alter Comicfan habe ich deine Zeilen gern gelesen. Ackere mich grad durch besagten Morgenstern, hab aber bei manchen seiner "humoristischen" Gedichte als gestandener "Schwergewichtslyriker" so meine leichten Problemchen. Einige sehr gelungene sind dabei, aber ich freue mich doch schon einigermaßen auf den Teil mit seiner ernsten Lyrik, der ich mich vertrauter fühle. Die Weiterführung der Blase von der Nutzung in Bildergeschichten hin zur hohen Politik ist gelungen und wunderbar hinterfotzig. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
19.02.2014, 19:30 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Erich Kykal,
besten Dank für deinen Kommentar. Das freut mich, dass der Seitenhieb auf manche Politiker (da will ich bewusst keine Namen nennen) angekommen ist. Die Patenschaft für das Blasophem hat natürlich Christian Morgenstern mit seinem Nasobem. Deswegen mussten er und sein Geschöpf auch erwähnt werden. Sicher, dieses Gedichtchen von ihm ist leichtfüßig und skurril, aber mir gefällt es und ich wollte ihm nacheifern. Und die Comics gehören ja mittlerweile auch zur Kultur. Gerade kürzlich habe ich den neuen Asterix-Band verschlungen. Viele Grüße poetix
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Lineam rectam sequere |
19.02.2014, 19:49 | #4 |
TENEBRAE
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Seit Goscinny's Tod ist Asterix nicht mehr derselbe! Uderzo mag der eine oder andere gute Band noch gelungen sein (wahrscheinlich dank älterer oder unfertiger Vorlagen aus Goscinny's Feder), aber die feine Ironie war raus, die Zeichnungen wurden allzu glatt!
Und seien wir ehrlich - einige der Storylines der letzten Jahre muteten - zumindest aus meiner Sicht - erschreckend dümmlich oder naiv an! Das verdross mich so weit, dass ich die letzten Bände gar nicht mehr gekauft habe, einschließlich der aktuellen Piktengeschichte, die ich (noch) nicht kenne, von der ich mir aber auch nicht allzu viel erhoffe. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (19.02.2014 um 19:51 Uhr) |
19.02.2014, 22:08 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo eKy,
da hast du leider recht, die Qualität der Asterix-Bände ist nicht mehr dieselbe wie am Anfang. Deine Entscheidung, sie dann nicht mehr zu kaufen, verstehe ich. Ich selbst nehme da, was ich kriegen kann, da bin ich seinerzeit angefüttert worden. Meine Söhne lesen auch Walt Disney, da mag ich die neuen auch nicht mehr. Viele Grüße poetix
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Lineam rectam sequere |
29.03.2014, 09:10 | #6 |
Lyrische Emotion
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Hallo poetix,
Blasen sind oft wie Schaum und platzen allzuleicht, was man auch eins zu eins auf die Politik übertragen kann. In Seifenblasen entfaltet sich dort der ganze Wortschaum und Wortblase für Wortblase sieht man fortan platzen. Aber es ist genau so, wie beschrieben. Von Seifenblasen kann auch eine Faszination ausgehen, es entstehen die wunderschönsten Gebilde, die auch noch relativ frei in der Luft zu schweben scheinen, doch auch sie müssen zerplatzen. Das aber vergisst man schnell und bald hat eine neue Faszination den Beobachter gepackt. Die Politiker wissen das auch und so pusten sie ständig neue, faszinierende Wortblasen in ihre Umwelt. Plopp, plopp, plopp... Gut umgesetzt und mit "Morgensternscher" Augenzwinkerei betrachtet... Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
29.03.2014, 09:58 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Falderwald,
danke sehr für den freundlichen Kommentar. Ja, es amüsiert mich immer wieder, was manche Politiker so veranstalten. Was ich mich frage: Sind sie so, weil wir sie so haben wollen? Nach dem Motto "mundus vult decipi"? Solange sie keinen allzu großen Schaden anrichten, muss man wohl damit leben. Viele Grüße poetix
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Lineam rectam sequere |
29.03.2014, 10:07 | #8 |
Lyrische Emotion
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Hallo poetix,
sind sie wirklich so, wie wir sie haben wollen? Manche sind vielleicht auch einfach nur - im wahrsten Sinne des Wortes - aufgeblasen. Sie schillern in allen Farben und geben vor, etwas zu sein, dass sie nicht sind, nämlich stabil. Es ist eine glänzende Scheinwelt. Man gibt uns nicht wirklich das, was wir haben wollen, sondern das, was wir haben wollen sollen. Das ist der ganze Trick und alles andere gilt als poltisch unkorrekt. Plopp, plopp, plopp... Liebe Grüße Falderwald
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29.03.2014, 10:19 | #9 |
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Hallo Falderwald,
in unserer Demokratie lassen wir ja nur die nach oben, die wir wollen. Und wir wollen die, die uns mehr versprechen, als möglich ist. Und ein kurzes Gedächtnis haben wir auch, wenn die Wahlversprechen platzen. Ist es nun so, dass unsere Wünsche auch schon von denen aufgebaut werden, die dann gewählt werden wollen? Wahrscheinlich ist es ein Wechselspiel, eine Art Evolution, in der sich dann das entwickelt hat, was wir haben. Und genießen wir die Show nicht auch manchmal? Zwar amüsiere ich mich darüber, aber eine vernünftige Alternative kann ich auch nicht bieten. So sind wir Menschen eben. Viele Grüße poetix
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Lineam rectam sequere |
31.05.2014, 08:52 | #10 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo poetix,
besteht nicht das ganze Leben aus Blasen, aus Schaum, der irgendwann einmal platzt? Während in den Blasen der Comics zumindest meist noch etwas drin steht, enthalten politische Blasen dagegen oftmals nichts außer dem großspurigen Geblubber aufgeblasener "Prollitiker" und "Innen", denen vor lauter Lügen schon der Schaum vor dem Mund steht. Doch der Bürger und Wähler will dies vergessen, er ist so blöde gestrickt und macht sein Kreuzchen bei der nächsten Wahl wieder bei den üblichen Schaumschlägern. Das sehe ich mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Letztendlich aber kann man über solche Dummheit nur wiehernd lachend. Das habe ich dann schließlich auch. Herzliche Inselgrüße Narvik
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Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant) |
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