09.03.2014, 10:19 | #1 |
TENEBRAE
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Schattenseele
Der Wald ist kalt, darin die Nebel hängen.
Noch lässt der Morgenfrost die Welt verharren, und nur den Vögeln, diesen bunten Narren, quillt Sonne schon aus ihren Jubelklängen. So grüßen sie das Licht der Dämmerstunden wie neu geboren in des Tages Reigen, und wo noch Schatten herrschen oder Schweigen, hat ihre Lebenslust ein helles Ziel gefunden. O könnte ich wie diese leichten Sänger den Tag ersehnen wie ein Neubeginnen! Was wäre Größeres wohl zu gewinnen - doch meine Lieder klingen bang und bänger mit jedem Auferstehen aus dem Grunde, des dunkle Hände trugen, was mich reute so lange schon, und mir gerinnt das Heute aufs Neue nur wie Blut aus einer Wunde. Der Wald ist kalt, darin die Nebel hängen. Verloren ragt mein Schauen in den Morgen, weiß nur in Finsternissen sich geborgen und kehrt sich ab von Wärme und Gesängen.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (11.03.2014 um 20:55 Uhr) |
09.03.2014, 10:53 | #2 |
ADäquat
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Servus Erich,
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09.03.2014, 10:58 | #3 |
TENEBRAE
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Hi, Chavi!
Danke für's Mitsuhlen! Eigentlich bin ich heute morgen eher aufgeräumten Gemüts. Warum die meisten meiner Gedichte in Wehmut münden - wer weiß? Aber wer wollte an so einem Morgen schon seine unergründlichen, möglicherweise gefährlichen Tiefen ausloten??! LG, eKy
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11.03.2014, 18:52 | #4 |
Gast
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Hallo eKy
Mir gefällt besonders gut, daß Du dein trauriges Gedicht vom Wetter begleiten läßt, auch finde ich die düstere Waldstimmung gut.
Mir fällt da der Film "der Hobbit" ein, bei den Elben im Düsterwald ist es auch unheimlich. Hmmm, ich weiß eigentlich nichts Anderes als etwas Positives zu sagen. Liebe Grüße von sy |
11.03.2014, 20:41 | #5 |
Slawische Seele
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Lieber eKy,
ein sehr tiefsinniger Vergleich und schönste Bilder für Gegensätze von Leichtigkeit und Schwere. Ein Reimklang, der trotz aller Traurigkeit zum Genuss wird. Das können nur "Beseelte". Erst recht jene, die es in Lyrik umsetzen. Ich stelle mir vor, Vögel und andere Tierchen könnten sich in Gedichten mitteilen - wie sähen die wohl aus? Die Schattenseele hat sich wunderschön mitgeteilt und gekonnt verdichtet. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
11.03.2014, 21:03 | #6 |
TENEBRAE
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Hi, Sy, Dana!
Vielen Dank für eure freundlichen Kommis! Sy, der große Wald in der Hobbitsaga ist vielleicht schoin zuviel an Düsternis. Hier ist es einfach ein frostiger Morgen bei klarem Himmel, der einen sonnigen Tag verspricht. Der kalte Wald reflektiert eigentlich nur die Düsternis in der Seele des LyrIch. Dana, Vögel sprechen grundsätzlich in Lyrik: Die wohlklingenden in klassischen Reimen, die krächzenden in "modern"! LG, eKy
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12.03.2014, 20:01 | #7 |
Slawische Seele
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Lieber eKy,
die Vogellyrik sehe ich ebenso. Hier dachte ich aber an jene, die sich nicht mitteilen können und darum auch nicht wahrgenommen werden - Schattenvögel, die aus dem Nest fallen, die sich in Netzen verfangen oder bei der "ersten Strophe" vom Kätzchen gegriffen werden. Ich stellte mir eben vor, sie würden ein erstes und letztes Gedicht schreiben. Liebe Grüße Dana
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13.03.2014, 17:14 | #8 |
TENEBRAE
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Hi, Dana!
Die Neststürzer und Netzstrampler hätten ja durchaus noch etwas Zeit zum Dichten - bei den Katzengegriffenen allerdings wäre der Text, wie ich befürchte, eher seeeeehr kurz, schrill und...unvollendet! LG, eKy
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