16.04.2014, 10:38 | #1 |
TENEBRAE
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Beiträge: 8.570
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Der Phantasie
...Und ist ein Brand in mir, ein wildes Feuer,
das unterschwellig lang schon in mir lohte, und während es mein Gütigsein bedrohte, gebar es Glut und heiße Ungeheuer. ...Und ist ein Reigen doch in mir, der teuer und wert mir war zu Zeiten, da der tote und kalte Geist mein Menschlichsein verrohte; er macht mich heiler jeden Tag und neuer. ...Und tanzen will ich ihn, solang ich lebe, und brennen bis zu flockenweißer Asche! Mein sonnenheißer Musenkuss - erhebe mich immerfort zu neu erträumten Sternen! Dein mittaghelles Welterflehn erhasche die Bilder, die ich brauche, mich zu lernen.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (31.12.2017 um 20:34 Uhr) |
16.04.2014, 20:48 | #2 |
Lyrische Emotion
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Beiträge: 9.912
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Servus Erich,
was wäre der Mensch ohne Fantasie? Wahrscheinlich wirklich nur ein nüchternes Wesen, ohne Inspiration, ohne Fortentwicklung, er würde stagnieren und auf der Stelle treten, ein Weiterkommen wäre schlichtweg unmöglich. Und den Dichter würde es noch härter treffen, denn er schöpft aus der Fantasie die nötigen Mittel, um seine Anschauungen in Worte fassen zu können. Also tanze diesen Reigen, schöpfe ihn aus und lass die Lyrik walten. Dies kann eine unvergleichliche Lebensfreude sein, die der Dichter wirklich bis zum Letzten ausnutzen sollte, bis er sprichwörtlich zu flockenweißer Asche gebrannt hat. Wenn so schöne Sonette dabei herauskommen, dann hat es sich auch gelohnt. Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
16.04.2014, 21:57 | #3 |
TENEBRAE
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Hi, Faldi!
Auch dir ein herzliches "Bis bald!" und vielen Dank für's Reinschauen und Besprechen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
17.04.2014, 23:21 | #4 |
Gast
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Hallo eKy
Ohne die Phantasie, wäre das Leben nüchtern und langweilig. Besonders beim Dichten kann mann so herrlich bei der Phantasie aus dem Vollem schöpfen ohne jemanden weh zu tun. Die Phantasie gehört zum Menschsein dazu.
Gerne gelesen und ich finde einfach keine Fehler bei sy |
19.04.2014, 00:39 | #5 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
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HI, Sy!
Vielen Dank für die Zeilen! Ich bin auch ganz zufrieden mit diesem hier, bloß eines überlege ich noch: S4Z2 - Soll ich da besser "mittagshell" oder "mittaghell" schreiben? Was wirkt da besser? Ich bin im Zwiespalt... LG, eKy
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19.04.2014, 21:40 | #6 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Erich Kykal
Ich habe dein gedicht mehrfach gelesen. Die Zeile:
mich immerfort zu neu erträumten Sternen! Dein mittagshelles Welterflehn erhasche<-- ich würde mittaghelles schreiben die Bilder, die ich brauche, mich zu lernen. Liebe Grüße von sy |
19.04.2014, 21:43 | #7 |
TENEBRAE
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Hi, Sy!
Danke für den Rat - ich überlege noch ein Weilchen. Dein Vorschlag ist sicher sprachlich gediegener, aber mit dem "s" liest es sich flüssiger. Beides gute Argumente... LG, eKy
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29.04.2014, 13:19 | #8 |
Slawische Seele
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Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,
es stimmt, mit dem kleinen "s" liest es sich tatsächlich flüssiger - und mich erstaunt es immer wieder, wie feinfühlig Poesie doch ist. Ein winziger Buchstabe macht so viel aus. Aber das wunderschöne, der Poesie gewidmete Sonett, begeistert mit und ohne "s". Du hast ein Bild mit Farben aus Worten gemalt. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
29.04.2014, 17:53 | #9 |
TENEBRAE
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Hi, Dana!
Loblieder auf die Dichtkunst und jedwede Quelle der Inspiration lese ich oft in den Foren - da wollte ich diesbezüglich eben auch mein Scherflein beitragen! Vielen Dank für deine einfühlsamen Zeilen! LG, eKy
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17.05.2014, 09:36 | #10 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 431
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Hallo Erich Kykal,
der Phanatsie hast du ein schönes Sonett geschrieben. Leider entspringen solche Phantasien meist der Theorie und die Praxis sieht dann ganz anders aus. Ab einem bestimmten Alter weichen sie der Ernüchterung, abgelöst durch die Realität, die ihre eigenen Gesetze schreibt. Damit will ich dein Gedicht nicht abwerten, es ist aus einer anderen Sicht heraus geschrieben. Möge der Brand in dir noch lange lohen und mögest du den Reigen noch lange tanzen, so lange wie es geht. Dein Sonett weckt alte Sehnsüchte in mir, doch die Hoffnung habe ich schon lange aus meinem Reisegepäck verbannt. Herzliche Inselgrüße Narvik
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Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant) |
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