20.04.2014, 13:11 | #1 |
TENEBRAE
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Glaubenssache
Der Mensch gefällt sich, einem Gottgedanken
sein Welterklären blindlings zu verschreiben, Jahrtausende im Irrtum zu verbleiben, bis Dornen sich um die Ruine ranken, die vom Verstande bleibt, der ohne Schranken sich auftun könnte, Kräfte zu beschreiben, die seine Welt in Wirklichkeit betreiben. So viele Schatten, die der Zeit entsanken, beschwor er schon vergebens, ihn zu leiten. So vieles opfert er an Kostbarkeiten devot den Götzen, seinen stummen Bildern. Der reinsten Wahrheit ungenutzte Samen verwirft er blind in seines Gottes Namen - kein schlichter Vers kann soviel Dummheit schildern!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
25.04.2014, 23:43 | #2 | |
Lyrische Emotion
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Servus Erich,
ich bin inzwischen zu der Ansicht gekommen, dass der Glaube keine Frage von Intelligenz oder Dummheit ist, sondern eine Frage des Charakters. Kein Mensch wird gläubig geboren, es ist seine Umwelt, seine Kultur und seine Gesellschaft, die ihn mit dem Glauben in Berührung bringt. Jedweder religiöse Glaube ist eine Fessel des menschlichen Geistes und nicht jeder Betroffene (oder sollte ich schreiben Befallene oder damit Infizierte?) hat den Mut, die Courrage oder den Willen sich von dieser zu befreien. Der eine schafft es, der andere nicht. Mit Intelligenz hat das weniger zu tun, zumindest bei uns im Westen. In anderen Teilen der Welt sehe ich durchaus ein Bildungsproblem, was aber auch nichts mit Intelligenz zu tun hat, sondern eben mit fehlender Bildung. Es steckt auch viel Bequemlichkeit im Glaube, denn eine solche Philosophie ist einfacher, als die manch anderer Philosophen, die nicht so leicht zu verstehen sind. Zitat:
Lassen wir sie glauben, denn der Glaube bedarf keiner Beweise, er ist eine Behauptung und es enden alle gleich, ob gläubig oder nicht. Aber auch das ist eben nicht zu beweisen, womit eine Beweisführung im Grunde völlig aussichtslos ist. Wie soll man einen Gegenbeweis für etwas bringen, für dass es keine Beweise braucht, weil es eben lediglich geglaubt werden soll? Ich persönlich kann mir davon nichts versprechen und ein anderer kann mir das schon mal gar nicht. Also lass ich es... Das Sonett ist nett. Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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27.04.2014, 10:28 | #3 |
TENEBRAE
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Hi, Faldi!
Was Menschen glauben, liegt in vielerlei Hinsicht an ihrer Erziehung. Da wird unreflektiert nachgeahmt und übernommen, was von den Bezugspersonen indoktrinativ gelehrt und andressiert wird, egal ob freundlich liebend, manipulativ angsteinflößend oder gar gewalttätig brutal. Viele glauben an Dinge, an die sie alles andere als gerne glauben, aber sie fanden nie die Kraft oder hatten nie den Intellekt oder Wissenshintergrund, sich davon zu lösen. Was Menschen glauben WOLLEN, liegt in ihrem Charakter begründet. Ob sie es glauben KÖNNEN, steht auf einem anderen Blatt... LG, eKy
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27.04.2014, 11:00 | #4 |
Lyrische Emotion
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Servus Erich,
ich stimme dir vollkommen zu, aber das ist ja auch genau das, was ich versuchte auszudrücken. Es geht eben immer darum, was Menschen glauben wollen. Es ist einzig ihr Wille. Und das Schopenhauer-Zitat besagt ja eigentlich schon alles. Wenn ich aber sehe, dass meine alte Mama an ihrem Glauben hängt, dieser ihr Trost und Zuversicht gibt und sie gar nicht mehr davon lassen will, was soll ich ihr dann sagen? Was bist du doch doof, dass du dich an solchen Lügengeschichten festhältst? Ich weiß nicht. Ich habe es oft versucht und immer wieder nur feststellen müssen, dass ich sie damit zutiefst verletze, weil ich einfach nicht akzeptieren kann, was sie im Innersten bewegt. Also lasse ich das in Zukunft sein und nehme sie so, wie sie ist, auch wenn ich für mich weiß, dass lediglich der Wunsch der Vater ihrer Gedanken ist. Damit kann ich leben und sie kann es auch in Frieden. Liebe Grüße Falderwald
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27.04.2014, 20:49 | #5 |
TENEBRAE
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Hi, Faldi!
Ach wären die "Beleidigten" und "Verletzten" nur auch schon so weit! Resignative Grüße, eKy
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