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Alt 23.04.2009, 23:01   #1
badico
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 07.03.2009
Ort: linkester Niederrhein
Beiträge: 231
Standard Meerliebe

Seine Haut schmeckte so hervorragend. Genüsslich küsste sie jeden einzelnen Meerwassertropfen von seinen breiten Schultern. Er zog sie näher an sich und sie schlang ihre Beine um seine Taille. Wie leicht und schwerelos sie sich im Auftrieb des Wassers fühlte. Seine Nähe berauschte sie mehr als der Wein, den sie gemeinsam in den Dünen getrunken hatten. Halb belustigt und halb geschmeichelt spürte sie seine Erektion. Lächelnd schmiegte sie sich noch mehr an ihn und rieb mit ihrem Unterleib aufreizend langsam daran vorbei. „Du Biest“ sagte er und stöhnte leise auf, als sie ihre Bewegung mit ein wenig mehr Druck beschleunigte. Er trug sie tiefer ins Wasser, dorthin wo das Meer und die Wellen ihr Spiel vor den neugierigen Augen der Welt verstecken würden. Hungrig suchte sein Mund ihre Lippen und bereitwillig gewährte sie seiner Zunge Einlass. Das war kein zärtlicher, werbender Kuss, er forderte sie heraus mehr zu sein als nur ein Spiel, mehr als nur ein kleines Intermezzo, das man jederzeit beenden konnte. Lag es am Wein, oder an ihrer neu entdeckten Liebe zu ihm, dass sie ohne jede Hemmungen seine Leidenschaft erwiderte? Sie stellte fest, dass ihr die Antwort eigentlich egal war. Der Moment war wichtig, nicht diese anerzogene Scham die dauernd rufen wollte:“Aber so etwas macht man doch nicht, was sollen denn die Leute denken?“ Eine kleine Stimme in ihrem Kopf machte sie darauf aufmerksam, dass sie diesen Strandabschnitt mittlerweile ziemlich für sich alleine hatten, doch ging diese kleine Stimme im Rauschen ihres Blutes unter, denn mittlerweile hatte er ihr Bikinioberteil beiseite gezogen und knabberte ganz leicht an ihren Brustwarzen, die durch die Kälte des Wassers aufgerichtet waren. Ein Schaudern zog durch ihren Körper, als ihre innere Hitze sie die Kühle des Wassers deutlicher spüren ließ.
Sie legte den Kopf in den Nacken, einen kurzen Moment folgte ihr Blick dem Flug einer Möwe bis sich ihre Augen schlossen und sie sich ganz dem Gefühl seines Mundes auf ihrem Körper hingab. Ungeduldig zerrte sie an seiner Badehose, wollte endlich dieses Haut an Hautgefühl ohne jeden störenden Stofffetzen an ihrem Körper genießen, wollte sich an ihm reiben und sie beide den Verstand verlieren lassen. Die Bänder ihrer Bikinihose waren schnell geöffnet, irgendetwas in ihr brachte noch soviel Geistesgegenwart auf, ihre Hosen mit einer Hand festzuhalten, damit ...ach egal...der Gedanke war verloren als sie ihn endlich in sich spürte und die Wellen den Takt ihrer Bewegungen vorgaben. Ein Wiegen und Schaukeln, einlullend, in seiner Regelmäßigkeit, bis er das Tempo steigerte. Plötzlich hatte sie das Bild einer Amazone im Kopf, die auf dem Rücken eines Delfins ihr Reich erforschte. Als er seine Hände um ihre Taille legte und sie an sich zog um seinen Stößen mehr Kraft zu verleihen, lehnte sie sich mit dem Oberkörper so weit es ging zurück, hielt sich mit ausgestreckten Armen an seinen Schultern und drängte ihn gleichzeitig mit ihrem Leib, wollte ihm mit ihrem Becken noch näher sein. Er stolperte einen kurzen Schritt nach vorne, bis er das Gleichgewicht wieder fand. Sie zog ihn an seinen Haaren zu ihrer Brust hinunter, war Amazone und nicht das wohlerzogene Mädchen, gierte nach seiner Berührung und ihrer Befriedigung.
Beider Atem hatte sich beschleunigt, und ihre Laute hatten den wilden animalischen Ton, der bewies das der Mensch im göttlichen Gefüge den selben Ursprung hatte, wie jedes andere Tier.
Für beide beinahe überraschend kam der Höhepunkt, ließ kein Gespür mehr für die Kühle des Wassers, ließ keine Zeit an anderes zu denken, als an diesen Moment, an dem das Universum sich nur um sie drehte. Sie hielten sich beide noch so lange wie möglich fest und mit schmerzhaften Bedauern spürte sie wie er aus ihr hinausglitt. Keine Worte wurden getauscht, nichts zerstörte diesen Moment ihrer Einheit. Es gab nur das Versprechen in seinen Augen, das ihre Liebe hier nicht zum letzten Male erblüht war und das aus Altvertrautem auch neues erwachsen konnte.
__________________
Si peliannen i vâd na dail lîn. Si boe ú-dhannathach
(Dein Weg liegt dir bereits zu Füßen, zögere nicht ihn zu gehen)

Geändert von badico (24.04.2009 um 15:16 Uhr)
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Alt 24.04.2009, 09:31   #2
Lena
Lyrische Träumerin
 
Registriert seit: 13.02.2009
Ort: Dort, wo meine Träume mich nähren.
Beiträge: 686
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Zitat:
Hungrig suchte sein Mund ihre Lippen und bereitwillig gewährte sie seiner Zunge Einlass.

An der Stelle könnte man statt "Hungrig schon "Gierig sagen.
Liebe badico

Das ist ja mal eine erotische Geschichte! Ich kann nur ein Teil benennen, was mir nicht so gefällt. Mir hätten ein zwei Absätze zwischendurch gefallen.

Ich rutsche mein Lesen immer mal wieder in eine falsche Reihe.

Deine Geschichte gefällt mir. Sie hält ihre erotische Spannung vom Anfang bis zum Ende.

Die Überschrift "Meerliebe hat mich gleich an .. Mee(h)rliebe ..erinnert.

Bedingt durch deinen letzten Satz.

Hat mir wirklich gut gefallen.

Liebe Grüße an dich

Lena


Irgendwo habe ich eine falsche Quote weggemacht.. habe aber keine Ahnung wie ich das wieder hinbekomme.
__________________
~ Mit lieben Gedanken ~


©auf alle meine Werke
............
Marion Baccarra
Lena ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.04.2009, 21:05   #3
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.913
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Liebe Babsi,

deine kleine Kurzgeschichte ist sehr erotisch und es fehlt auch nicht der gewisse Biss.
Schön, daß die Liebe mit einfließt und dadurch nicht nur der eigentliche Akt im Vordergrund steht.
Auch die Atmosphäre hast du gut eingefangen, die Bilder beschaulich beschieben, so daß der Gesamteindruck recht ordentlich ist.
Das einzige, was mir persönlich (als Mann) hier etwas Schwierigkeiten bereitet, ist das kalte Wasser.
Zitat:
die durch die Kälte des Wassers aufgerichtet waren.
Anders als bei der Frau ist die Kälte nämlich der Erektion eines Mannes nicht unbedingt zuträglich (ich spreche da aus eigener Erfahrung).
Ok, es funktioniert, aber das beste Stück des Mannes ist im kalten Wasser oft nicht das stabilste.

Gut, das sind nur Peanuts.
Ansonsten hat mir das Stück gut gefallen.
Sehr schön auch:
Zitat:
Es gab nur das Versprechen in seinen Augen, das ihre Liebe hier nicht zum letzten Male erblüht war und das aus Altvertrautem auch neues erwachsen konnte.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.05.2009, 21:16   #4
badico
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 07.03.2009
Ort: linkester Niederrhein
Beiträge: 231
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Liebe Lena,
das mit dem Absätzen halte ich für eine gute Idee, doch ich finde in diesem Text keine geeignete Stelle dafür. Absätze sollen ja kommen wenn ein neuer Gedanke beginnt, aber hier besteht ja alles aus einem Zusammenhang...für deine Vorschläge wäre ich seeeeehr dankbar.
Am schönsten finde ich ja, dass du den Sinn hinter dem Titel direkt erkannt hast, denn genau das soll es beinhalten....


Lieber Faldi,
über Kleinigkeiten (Peanuts) wollen wir hier nicht reden? OK dein Wunsch ist mir Befehl(kicher)
Nein jetzt im Ernst...es freut mich sehr das du dieser etwas anderen Art von Kurzgeschichte etwas abgewinnen konntest, denn gerade bei dieser Art Geschichte besteht, nach meiner Erfahrung, immer das Risiko, dass das tatsächlich Ich mit dem LI zusammen gewürfelt wird.




Ich danke euch beiden sehr für eure Kommentare und freue mich, dass ihr euch hier zu Worte gemeldet habt.

Ganz liebe Grüße

Babsi
__________________
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