12.06.2016, 20:56 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Abendsonne
Abendsonne
Ein jeder Tag enthält ein Körnchen Glück, ein Samenkorn das manchmal fruchtbar ist, und blicken wir auf das was war zurück, dann sehen wir, was gut geraten ist. Wir übersahen oft in Jugendkraft das Samenkörnchen, das der Tag gebar, wir meinten, alles wäre schon geschafft, wenn nur das Tagewerk vollendet war. Das Leben lehrt uns achten mit der Zeit, so wird des Samens Wirken offenbar, für kleine Dinge werden wir bereit und wundern uns und werden wunderbar und finden schließlich in des Herbstes Laub, verborgen vor des Alltags raschem Blick, ein golden-helles Körnchen Sonnenstaub. Es spiegelt uns das wahre Glück zurück. P.S.: Gewidmet G. H. zum 80. Geburtstag
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
12.06.2016, 23:26 | #2 |
TENEBRAE
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Hi Thomas!
Der Titel "Abendsonne" entbehrt angesichts der gewählten Rubrik "Ein neuer Morgen" nicht einer gewissen Ironie, aber nachdem es hier ja um eine Art zweiten Frühling im Herbst des Lebens geht, passt es wohl dennoch irgendwie. S3Z1 musste ich zuerst auseinanderklamüsern, um herauszufinden, welche Aussage gemeint ist, denn intuitiv möchte man da lesen: "... achten auf die Zeit,". S1Z2 und 4 reimen ist auf ist, das ist nicht optimal - eines sonst so schönen Textes eigentlich unwürdig ... Ansonsten ohne Fehl und Tadel! Sprachlich wunderschön umgesetzt und von tiefer gelassener Weisheit. Was einzig den Genuss ein klein wenig schmälert, das sind die männlichen Kadenzen, die diesen gefühlvollen Text etwas hart hintenrum abbrechen lassen und ernüchtern. Sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
13.06.2016, 00:14 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Erich,
alles was du sagst stimmt, nur männliche Kadenzen find ich nicht hart und störend. Liebe Grüße Thomas
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13.06.2016, 11:24 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Thomas,
sehr weise und wundervoll poetisch gesprochen. Ein sehr schönes Gedicht zum 80. Geburtstag. Zu Erichs Kritik: Ich finde auch, dass ausschließlich männliche Kadenzen den Text ein wenig härter erscheinen lassen und ein paar weibliche eine gewisse Weichheit übertragen würden. Ich verwende deswegen sehr oft abwechselnde, aber natürlich ist das Gedicht trotzdem sehr gut gelungen, und hätte nicht Erich darauf verwiesen, wäre es mir gar nicht aufgefallen..Ich würde es deswegen auch so lassen. Liebe Grüße Ophelia |
13.06.2016, 17:51 | #5 |
Slawische Seele
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Lieber Thomas,
eine sehr weise und stimmige Aussage, ansprechende Lyrik und ein schönes Geschenk zum 80. Möge uns allen diese Wahrnehmung gelingen. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
14.06.2016, 15:12 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liebe Dana,
danke. Ich hoffe es gelingt auch mir mehr und mehr. Liebe Grüße Thomas P.S.: Liebe Ophelia, erst jetzt merke ich , dass ich deinen schönen Kommentar übersehen habe, bitte entschuldige und vielen Dank dafür. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller Geändert von Thomas (16.06.2016 um 19:46 Uhr) |
19.06.2016, 08:36 | #7 |
Lyrische Emotion
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Beiträge: 9.912
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Moin Thomas,
ein sehr schönes und weises Gedicht finde ich hier, das würdig für einen 80. Geburtstag ist. Es ist wahr, was du schreibst, dass jeder Tag ein Körnchen Glück beinhaltet. Das Problem ist nur, dass man es auch finden muss, weil eben ein jeder neue Tag auch andere Dinge mit sich bringen kann. Ich denke aber, die Kernaussage ist, dass bei allem Unbill, der geschehen kann, eben trotzdem dieses kleine, wertvolle Samenkorn vorhanden ist und dass man dies auch würdigen sollte. Das alles spricht für eine positive Lebenseinstellung, die man sich unbedingt bewahren sollte, vor allen Dingen an Tagen, wo man an dieser Welt verzweifeln könnte, denn die gibt es zweifelsohne auch manchmal. Gern gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
20.06.2016, 19:46 | #8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Falderwald,
vielen Dank für deinen einsichtsvollen Kommentar. Du hast es besser erklärt, als ich es hätte tun können. Liebe Grüße Thomas
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18.08.2016, 20:53 | #9 |
Gast
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Guten Abend, Thomas,
dein Werk zeigt uns, dass es die kleinen Dinge sind, die wir "aufheben", wahr nehmen müssen. Den Sonnenstaub finde ich sehr schön. Grüße von Koko |
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