01.08.2016, 17:10 | #1 |
Holger
Registriert seit: 01.08.2016
Ort: Jerxheim
Beiträge: 70
|
Naturgedicht
Sommerende
Wenn sich sonngetränke Azaleen leis zum Sommerende neigen - langsam Blätter niederwehn - fallen sie ins große Schweigen. Traumgetrag'ne Blütenzeiten schauen bang in fremde Räume - o, wie laut getönt bestreiten wir die allerhellsten Träume. Malen uns in schönsten Farben ein prächtig neu Erblühen, nachdem die Azaleen starben, in all den Sommermühen.
__________________
„ . . . wenn uns das Lärmen der Tage erschöpft, tun sich leise träumend Land und Himmel auf, – Wiesen werden zu sanften Brüdern.“ |
02.08.2016, 17:19 | #2 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.005
|
Hallo Holger,
__________________
. © auf alle meine Texte
|
02.08.2016, 19:41 | #3 |
Holger
Registriert seit: 01.08.2016
Ort: Jerxheim
Beiträge: 70
|
Hallo Chavali, herzlichen Dank für das Wiedereinstellen des Gedichtes. - Nun zu Deinen Gedanken bezüglich der Verse: Das Regelwerk der Dichtung ist mir bekannt, dennoch weiche ich oftmals aus ganz bestimmten Gründen davon ab; mehr dazu hast Du ja schon in meinen Kommentaren zum Gedicht "Die Katze" gelesen. - Hab noch einen schönen Abend, Holger
__________________
„ . . . wenn uns das Lärmen der Tage erschöpft, tun sich leise träumend Land und Himmel auf, – Wiesen werden zu sanften Brüdern.“ |
03.08.2016, 03:57 | #4 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
|
Hi Romantiker!
Ich wollte eigentlich ebenfalls auf die plötzlich unbetonten Auftakte der beiden letzten Zeilen hinweisen, aber deine Antwort auf Chavalis Kommentar beweist mir erneut deinen Unwillen, gute Ratschläge zu befolgen. Dass die 2. Zeile der letzten Strophe darüber hinaus um einen Heber zu wenig hat, wird dir dann wohl ebenfalls egal sein - viel unrhythmischer kann es in dieser Strophe eh nicht mehr werden ... Ehrlich gesagt nervt es mich, wenn jemand seine Unfähigkeit oder seinen Unwillen zu ordentlichem lyrischem Takt mit einem diffusen Anspruch auf "Freiheit der Kunst" oder "ganz bestimmten Gründen" zu kaschieren versucht. Sorry, wenn ich so giftle, aber aus meiner Sicht ist so ein unkonstruktives Verhalten verschwendetes Talent. Schade drum. Aber wahrscheinlich bin ich nur zu untalentiert, um deine Texte so sehen zu können wie offenbar du ... Werde glücklich mit deinem "Funken" - bei mir zündet er nicht. Das holpert einfach zu sehr!
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
03.08.2016, 10:19 | #5 |
Holger
Registriert seit: 01.08.2016
Ort: Jerxheim
Beiträge: 70
|
Hallo Erich,
ich habe mich hier angemeldet, um geneigten Menschen Freude mit meinen Gedichten zu bereiten und nicht, um mich über Regelwerke auseinander zu setzen. - Vielleicht ist es Dir ja möglich, dies zu respektieren. - Falls Du näheres zu meiner Dichtung wissen möchtest, empfehle ich Dir z.B. das Vorwort auf meiner Hompage von Prof. Demetz zu einem meiner Bücher zu lesen, oder Dich dem Interview zu widmen, das ich heute eingestellt habe. Herzliche Grüße, Holger
__________________
„ . . . wenn uns das Lärmen der Tage erschöpft, tun sich leise träumend Land und Himmel auf, – Wiesen werden zu sanften Brüdern.“ |
03.08.2016, 13:17 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
|
Lieber Romantiker,
ich habe den sehr netten Brief von Herrn Professor Peter Demetz gelesen, sowie dein erwähntes Interview mit dem Studenten aus Wien (welche einige interessante Aspekte enthält) und die Kommentare zu Die Katze. Was du zum Thema Handwerk zitierst stimmt (und wer wollte ein Zitate großer Künstler leichtfertig beiseite wischen!), es zeigt mir jedoch, dass du die Frage der Bedeutung des Handwerklichen in der Kunst nicht korrekt verstanden hast. Es besteht nämlich gar kein Widerspruch zur Freiheit und Spontanität. Ich habe versucht, das in einem kleinen Aufsatz zu verdeutlichen (siehe: Die hohe Schule der Spontanität; Drei Gedichte von Conrad Ferdinand Meyer). Einfach ausgedrückt, muss das Handwerk so sicher und gut beherrscht werden, dass es als solches gar nicht mehr erkennbar ist. Ich habe den Eindruck, dass dir diesbezüglich einige der Ratschläge, die Erich und andere geben, helfen könnten. Ich selber nehme immer sehr ernst, was Erich sagt. Ich bin in vielen Punkten anderer Meinung als Er, aber ich bin immer froh über seine Kommentare, weil ich mich verbessern will. Übrigens, ein Satz ist mir in dem liebevollen Brief von Professor Demetz aufgefallen: "Ich glaube, lieber Herr Juerges, sie lassen sich als Lyriker, durch vergangene Diskussionen darüber, ob man schreiben soll oder was Gedichte sein sollten oder nicht, wenig anfechten." Das würde mich nachdenklich stimmen, denn du sagst in deiner Selbstdarstellung: "Mein Ansinnen ist es, deutsche Dichtung, die in der heutigen Zeit nur ein Nischendasein fristet, wieder in die Mitte der Gesellschaft zu rücken." Liebe Grüße Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
03.08.2016, 14:19 | #7 |
Holger
Registriert seit: 01.08.2016
Ort: Jerxheim
Beiträge: 70
|
Lieber Ralf,
ich bin natürlich immer dankbar für Anregungen und schätze gute Dialogen, die sehr wichtig sind, um sich selbst und andere Menschen weiter zu entwickeln. - Meine Prämisse im Forum ist aber in erster Linie, anderen Lesern mit den Gedichten Freude zu schenken und nicht, das Handwerkliche zu beleuchten. - Natürlich ist das besagte Handwerk essentiell, zumindest wenn man in traditioneller Form Gedichte schreiben möchte. - Dennoch sehe ich persönlich das Forum nicht als Schreibwerkstatt. - Viel wichtiger ist mir die Aussage des jeweiligen Gedichtes, sei es philosophisch tiefgründig oder in erster Linie der Schönheit der Worte verpflichtet. - Klar, das können andere Teilnehmer ganz anders sehen und das ist gut so. - Sie sind verständlicherweise sehr dankbar für Anregungen, die z.B. Erich gibt. - Nach meinem Empfinden ist aber auch der persönliche Umgang(ston), der sich in den Zeilen ausdrückt, sehr wichtig. - Er kann sowohl abschrecken als auch motivieren. Dass kein Widerspruch zwischen der Anwendung der Regeln und der Freiheit und Spontanität besteht ist mir klar; dennoch sollte man die jeweilige Fassung eines Gedichtes respektieren, wenn es denn der Anforderung dessen entspricht, was man als Kunst bezeichnen kann. - Das ist wohl der entscheidende Punkt. Ein Kunstwerk ist nämlich nie wirklich fertig; zumindest sagen das viele Experten auf diesem Gebiet. - Das Gedicht weiter zu entwickeln, ist aber allein das intime Recht des Künstlers selbst. Deinen Aufsatz “Die hohe Schule der Spontanität; Drei Gedichte von Conrad Ferdinand Meyer “ habe ich gern gelesen. - Eben den berühmten Funken (den Erich nicht zu kennen scheint) der ersten Eingebung bewahren zu können, trotz der fortschreitenden Bearbeitung, ist das erste Ziel ! Da sehe ich keinen Widerspruch zu meinen Einlassungen im Forum. - Du hast die wichtigen Punkte in Deinem Aufsatz wirklich sehr gut und anschaulich dargestellt, Ralf. - Jeder hier im Forum sollte diese Zeilen lesen.
__________________
„ . . . wenn uns das Lärmen der Tage erschöpft, tun sich leise träumend Land und Himmel auf, – Wiesen werden zu sanften Brüdern.“ |
03.08.2016, 16:35 | #8 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
|
Hi Romantiker!
Du sagst: "Meine Prämisse im Forum ist aber in erster Linie, anderen Lesern mit den Gedichten Freude zu schenken ..." Also, ich BIN ein Leser, aber Freude hatte ich mit dieser dritten Strophe wirklich keine! Wie kannst du erwarten, als Philosoph und Näherbringer der Lyrik ernst genommen zu werden, wenn du offensichtlich das grundsätzliche Handwerk ignorierst und dir auch nichts dazu sagen lässt!? Weißt du, andere Leser KENNEN die Melodie in deinem Kopf nicht, daher ist es bei der klassischen Lyrik wichtig, alle potentiellen Misverständnisse in Betonung und Takt möglischst zu vermeiden. Formuliere tunlichst immer so, dass der geneigte Leser im Sprachfluus so gut wie keine andere Wahl hat als dem von dir erwünschten Rhythmus zu folgen. Vermeide Zeilen mit indifferentem Hebungs- oder Auftaktschema, und etwaige Brüche sollten mit Regelmaß erfolgen und nur dort, wo sie den Lese- oder Vortragsfluss nicht stören. Nichts ist lästiger als eine Zeile falsch anzulesen und nochmals ansetzen zu müssen. Mit solchen Holperern vergraulst du auf Dauer deine Leser - oder bekommst erst gar keine! Was nützt dir dein individueller Funke, wenn du andere mit seinen rhythmischen Fehlzündungen verwirrst und abschreckst? Aber natürlich - es ist deine Party! Mach wie du denkst, ich bin auch nicht irgendwie beleidigt - oder gedenke dich kränken zu wollen. Ab jetzt RESPEKTIERE ich deinen Starrsinn. Nur eine Frage hätte ich noch nebenbei: Wie kommst du auf die seltsame Vorstellung, du würdest "deine Kunst" oder "deine Eingebung" usw. verraten, wenn du anderer Leute Rat- oder Vorschläge dazu annimmst!? Hier geht es um schöne Sprache, und wenn ich eins meiner Werke durch einen kompetenten Vorschlag von anderer Seite noch schöner machen kann, bin ich sogar dankbar. Darum geht es hier in den Gedichteforen: Hier soll an Sprache und Talent gearbeitet und nicht bloß präsentiert werden. LG, eKy PS: S3Z2 ist immer noch zu kurz. Altern.: "ein gar prächtig Neuerblühen" - und schon wäre alles im Takt! Aber wozu rede ich noch ...
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 3 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 3) | |
Themen-Optionen | |
Ansicht | |
|
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Das etwas andere Naturgedicht | Erich Kykal | Ausflug in die Natur | 4 | 12.09.2011 22:21 |