Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Finstere Nacht

Finstere Nacht Trauer und Düsteres

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 16.09.2016, 18:31   #1
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard Sphinx

Sphinx

Du sagst, ich sei so leichenblass und stille,
kein Leben, keine Fröhlichkeit, kein Wille
sei spürbar, wenn ich geisterhaft erscheine,
du wärst in meiner Gegenwart alleine.

Mit schlanken Händen formtest du, als sei
es ohne Absicht und nur Spielerei,
mein weiches Herz wie Wachs. Doch mit Bedacht
hast du mich eigenherzig umgebracht.
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller

Geändert von Thomas (16.09.2016 um 19:06 Uhr)
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.09.2016, 18:44   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Thomas!

Trefflich gedichtet, vor allem S2 gefällt mir ausdermaßen!

In S1Z2 hat sich jedoch ein Fehler eingeschlichen: Es müsste "keinen Willen" heißen!

Merke: Du verspürtest: kein Leben, keine Fröhlichkeit, - keinen Willen!

In S1Z4 fehlt dem Gleidsatz das Subjekt. Das "und" könntest du aber durch eines ersetzen:

Altern. Zeilen, ohne einen Reim ändern zu müssen:

"sei spürbar, wenn ich hier bei dir erscheine,
du wärst in meiner Gegenwart alleine."


Sehr gern gelesen! (Sorry, dass ich fast immer noch was finde ... )

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.09.2016, 18:56   #3
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Lieber Erich,

vielen Dank. Ich bin ja froh, wenn du erwas findest, dann findet es wenigstens einer. Deine Vorschläge sind gut, ich werde sie übernehmen. Danke.

Liebe Grüße
Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.09.2016, 19:02   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Thomas!

Wenn du "keinen Willen" schreibst, wird der Reim mit Z1 unsauber!

Ich hatte dir eine Alternative angeboten, die den Reim unverändert lässt:


Du sagst, ich sei so leichenblass und stille,
kein Leben, keine Fröhlichkeit, kein Wille
sei spürbar, wenn ich hier bei dir erscheine -
du wärst in meiner Gegenwart alleine.


In dieser Variante verschwindet das "du" in Z3. Deshalb wird das "du" in Z4 nötig. Sorry, wenn ich das zu unklar formuliert habe!

(Wenn du das "du" in Z3 lassen willst, muss aber am Zeilenende noch ein Komma hin!)

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.09.2016, 19:19   #5
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Lieber Erich,

unsere Kommentare haben sich überschritten, ich habe deine Vorschläge übernommen, hoffentlich ist jetzt alles ok.

Nochmals Dank und liebe Grüße
Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.09.2016, 20:52   #6
Kokochanel
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Guten Abend, Thomas,

eine Beziehungsgeschichte, eine Beziehung hinterlässt einen fragend, leichenblass und ungekannt.
Ist sie die Sphinx, die starre Schöne mit dem Löwenkörper und dem menschlichen Antitz, die ihn zunächst anzieht und ihn dann doch stehen lässt?
Warum hast du gerade dieses Bild gewählt? Basierend auf der griechischen Legende der Sphinx, die Reisende erwürgte, wenn sie ihr Rätsel nicht lösen konnten?
Das "mein weiches Herz wie Wachs. Doch mit Bedacht
hast du mich eigenherzig umgebracht. " ist verständlich, wenn man mit der Legende der Sphinx vertraut ist, aber wie viele Leser sind das?

Insofern kommt mir der Schlußsatz etwas überzogen vor. Schließlich stirbt man nicht an Liebeskummer ( auch wenn man sich vielleicht so fühlt).
Nimm mir die Kritik bitte nicht krumm, aber so empfinde ich es.
LG von Koko
  Mit Zitat antworten
Alt 17.09.2016, 11:48   #7
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Liebe Koko,

vielen Dank, ich nehme dir nichts krumm, denn ich liebe es, wenn man gerade ist!

Außerdem hast du Recht, und genau genommen kann er ja gar nicht ganz hinüber sein, sonst könnte er ja nicht antworten. Zumindest hat die Katze die Maus noch nicht ganz totgespielt.

Der Titel ist meiner Meinung nach nicht unbedingt zum Verstehen des Textes nötig, sondern eher ein Schmankerl für die, die es (wie du) wissen.

Liebe Grüße
Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 21:31 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg