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Stammtisch Gesellschaft, Politik und Alltag |
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12.10.2016, 18:59 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 17.11.2015
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 539
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Du bist der Mond mit seinen Phasen
Du bist der Mond mit seinen Phasen:
Mal herrscht der Schatten, mal das Licht. Dein Innres ist ein schwankes Rasen vom kühnen Ja zum scheuen Nicht. Du bist das Meer mit seinen Tiden, das pendelt zwischen Stieg und Fall. Du suchst so lang schon deinen Frieden. Du suchst in dir und überall. Doch viel zu oft sahst du die Mühen von Hand und Geist schon unbelohnt. Du willst nur fort. Du kannst nicht fliehen. Du bleibst das Meer. Du bleibst der Mond. Geändert von Laie (14.10.2016 um 14:42 Uhr) |
12.10.2016, 20:09 | #2 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Laie!
Erneut ein Gustostückchen raffinierer Lyrik! Chapeau! S1Z2 - Die Phrase "mal - mal" würde ich nicht scheuen, das gilt für mich gar nicht als Wortwiederholung. Jedenfalls würde mir das so besser gefallen als das etwas sperrige "dann". S1Z3 - Hier würde mir "Dein Abbild ist ..." besser gefallen, melodisch wie inhaltlich. S2Z3 - erscheint mir so etwas unlogisch: ein Wesen, das zwischen Extremen schwankt, sucht doch - je nach augenblicklicher Befindlichkeit - beiderlei: Frieden und "Action". Vorschlag: "Du suchst den Trubel und den Frieden." Anders sähe es aus, wenn du klarer zum Ausdruck bringst, dass der/die Angesprochene die Extreme satt hat und nur noch den Ausgleich will: "Du suchst seit langem (oder: so lang schon) deinen Frieden." Die letzte Strophe ist wunderschön! Normalerweise sind kurze Sätze einer getragenen lyrischen Melodie weniger zuträglich, aber hier fügen sie sich perfekt, auch zum vermittelten Gefühl, das Gebrochene, Zerrissene der Figur wird so ausdrucksvoll und zugleich sublim beschrieben. Sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
13.10.2016, 12:14 | #3 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Laie,
Wunderschön!
Ich lese es so: Hier beschreibst du einen Menschen, der so ist, wie der Mond und das Meer. Es schwankt zwischen den Widersprüchlichkeiten und bedichtet diese gekonnt. Die dritte Str. ist auch mein Honig auf dem Brot. Sehr gerne gelesen und Liebe Grüße sy |
14.10.2016, 14:50 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 17.11.2015
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 539
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Hallo eKy,
vielen Dank für den lobenden Kommentar und die Vorschläge. Einige davon habe ich umgesetzt. Es ist immer wieder verwunderlich, aber auch sehr erfreulich, wie stimmig manche meiner Gedichte für das geschulte, in diesem Fall dein Auge scheinen, obwohl ich mir wahrscheinlich nur halb so viele Gedanken dabei gemacht habe, als es der Leser vermutet. Hallo sy, auch dir möchte ich für deinen Kommentar danken. Es freut mich wirklich sehr, dass dir mein Gedicht gefällt und dass der Inhalt so ankommt, wie ich es mir erhofft hatte. Gruß, Laie |
17.10.2016, 17:11 | #5 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Hallo Laie,
wunderschön in Bild und Sprache. Trotz der "Ausweglosigkeit" empfindet man sie nicht als "Strafe". Das Hin und Her von Mond und Meer bekommt einen ganz eigenen Lebenszauber. Liebe Grüße Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
18.10.2016, 16:36 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 17.11.2015
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 539
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Hallo Dana,
hab vielen lieben Dank für die lobenden Worte! Ich denke, dass viele Menschen, die ein zweifelndes und schwankes Gemüt haben, gern ausbrechen würden. Aber niemand wird gefragt, wie er sein Wesen gern hätte. Und aus seiner Haut kann man leider auch nicht einfach schlüpfen. Gruß, Laie |
18.10.2016, 18:51 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Lieber Laie,
das habe ich erst eben entdeckt und möchte es loben. Sehr gut gelungen, finde ich. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
18.10.2016, 20:50 | #8 |
Gast
Beiträge: n/a
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ein absolutes Klasse-Stück von dir, lieber Laie.
LG von Koko |
19.10.2016, 22:23 | #9 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 17.11.2015
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 539
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Hallo Thomas,
schön, dass du das so siehst! Hallo Koko, auch dir möchte ich für dein Lob recht herzlich danken! Gruß, Laie |
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