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Alt 07.11.2016, 11:38   #1
Kokochanel
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Mein kleines Nest

Ich baute mir ein kleines Nest
in einer Welt aus Stein,
in der es sich nur leben lässt,
ist solch ein Nestchen dein.

Ich baute mir ein gutes Nest
in einem Baum am Stein.
Es saß dort sicher, kühn und fest,
als würd’s für ewig sein.

Doch eines Tags trieb ein Orkan,
er kam aus Nord-Nord-West.
Er riss am Baume wie im Wahn.
Das Nest saß stramm und fest.

Der Baum fiel um, ihm blieb kein Rest
im lichten Morgenschein
und mit ihm fiel mein kleines Nest
in eine Welt aus Schein.

Geändert von Kokochanel (08.11.2016 um 12:18 Uhr)
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Alt 07.11.2016, 20:00   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Koko!

Schönes Gedicht! Es verdeutlicht schön die Illusion der Kontrolle, der wir uns immer gerne hingeben: Wir können noch so sicher planen und fest und nachhaltig bauen - wenn uns die Basis im Stich lässt, das, worauf wir bauten, stürzt unsere trügerische Sicherheit haltlos mit ab, und wir müssen uns wieder anpassen und mitschwimmen, um zu überleben!

In S2Z2 würde ich das "vor" durch "auf" oder "am" ersetzen.

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.11.2016, 20:26   #3
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Hallo Koko :)

Es kommt doch anders als man denkt


Das heißt, man kann noch so viel planen wie man will, das Schicksal funkt dazwischen.So ist das Leben.

Die Idee ist gut umgesetzt, es liest sich super, und man kommt gleich auf den Sinn, den du beabsichtigt hast.

Sehr gerne gelesen

Liebe Grüße sy

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Alt 07.11.2016, 21:47   #4
Kokochanel
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Guten Abend, Erich und Syri,

lieben dank euch beiden. Ein kleines, bescheidenes "Alltagsgedicht", wie ich es immer nenne.
Am Stein? Naja, mal sehen...auf geht ja nicht. Bäume wachsen nicht auf Stein.
Meine bestimmte Aussage habt ihr beide gut getroffen.
LG von Koko
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Alt 07.11.2016, 22:37   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Koko!

"Am" Stein wachsen durchaus Bäume - schon oft gesehen! Ein bißchen Flugerde und altes, verrottetes Laub reichen schon: erst kommt das Moos, dann höhere Pflanzen, auch Bäume! Je nach Reichhaltigkeit des Angebots können die auch recht groß werden:

http://www.kraftvolle-orte.de/wp-con...hoenau/006.jpg

https://thumbs.dreamstime.com/z/tree-rock-20030869.jpg

http://www.salvatorianerinnen.at/neu...nd%20Stein.JPG

http://www.hotel-sebnitztal.de/grafi...isst_stein.jpg

https://mw2.google.com/mw-panoramio/...m/92498444.jpg

Hoffe hilfreich gewesen zu sein!

LG, eKy
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Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.11.2016, 12:21   #6
Kokochanel
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

das sind ja tolle Bilder, Erich. Danke dafür und die Mühe, sie herauszusuchen.
Was die Natur so alles schafft, schöner könnte man es nicht malen.
Ich habe es im Gedicht nun auf "am" geändert. Die Bilder haben mich überzeugt und bei "vor" fehlte eigentlich sowieso ein Artikel...
Im Übrigen verstärkt es ja noch die Aussage, denn ein Baum auf Stein, der sollte eigentlich fest stehen...
Ich freue mich sehr über die Bilder, denn ich liebe Bäume.
LG von Koko
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