22.11.2016, 14:12 | #1 |
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Wie Phönix
Wie Phönix
Wie Phönix aus der Asche steigt, die gestern man noch müde sah. Nein, heute ist die wieder da, vor der die Welt sich neigt - und geigt. Noch gestern war sie arg verpönt für ihre deutsche Politik, doch Donalds Sieg gab ihr den Kick. Nun steht sie da, verjüngt, verschönt als Welten-Muddi, Antipol, Ikone westlich-guter Werte, schwingt nun die digitale Gerte, das „liebe Mädchen von dem Kohl“. Will Deutschland retten, alles lösen, was selbst sie eingebrockt beim Dösen. Die CDU hat sie verschlissen und Konkurrenten weggebissen. So bleibt nur sie, die stets taktiert, die minimiert und irritiert. Das Volk vergisst und ist blamiert, denn sie hat alle angeschmiert. Der Armin lacht wie’n kleiner Bub, die CDU kriegt wieder Schub. Kram-Karrenbauer spricht sie heilig und Bosbach packt die Koffer eilig. Ja, sie wird Erdogan umgarnen, es als „alternativlos“ tarnen. Sie tritt dem Putin in die Rippe, verzieht nicht mal die dünne Lippe. Sie wird dem Trump die Karten zinken mit Sex-Appeal den Star betören. Vorm Saale wird man Nazis hören, die lachen, optimistisch winken. Und sind wir erst mal digital, erlischt die Sorge um arm/reich. Denn Muddis Lächeln spült es weich. Das Volk vergisst: Es hat die Wahl! Nur wer geträumt hat von der Wende, sieht deren jämmerliches Ende. Und gellend singt der Muezzin vom Minarett der Königin. Geändert von Kokochanel (22.11.2016 um 15:57 Uhr) |
22.11.2016, 14:41 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Strophe eins ist metrisch, Reime betreffend unrein.
Wie Phönix aus der Asche steigt sie, Die gestern noch so müde war, Nein heute spricht sie kaum noch klar, Und jede Möglichkeit vergeigt sie. Schreckliches Merkel.
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22.11.2016, 14:57 | #3 |
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Wie Phönix aus der Asche steigt sie,
Die gestern noch so müde war, Nein heute spricht sie kaum noch klar, Und jede Möglichkeit vergeigt sie. Kann ich nicht nachvollziehen, deine Verbesserung, Terrapin. sah und da sind Reime. Z. 1 und 4 sind so gesehen unrein, weil das sie in Z 1 unbetont ist deine Variante ist sicherlich galanter, trifft aber den Inhalt nicht. Sie hat nie klar gesprochen. LG von Koko |
22.11.2016, 15:15 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lass mich erklären.
Wie Phönix aus der Asche steigt sie Ist ein jambischer Vierheber. Das potente Verb "steigt" wird natürlich stärker betont als das Wörtchen sie. Darum passt es glatt in den Jambus. Das kann man zwar auch auf SIE betonen, doch dann ist das Metrum wirr. Dann haben wir inmitten der schönen Jamben einen Daktylus am Ende. Unschön. Also: Wie PHÖnix AUS der Asche STEIGT sie x X x X x X x X x Die gestern noch so müd aussah... Hier haben wir zum Ende einen verqueren hebungsprall. Natürlich betont wird es so... Die GEStern NOCH so MÜD AUSsah... x X x X x X X x Aussah wird AUSsah betont. Alles andere ist gekünstelt und unnatürlich. Deswegen: die gestern noch so müde war... Nein, heute ist sie wieder da... Passt perfekt ins metrische Schema. Der letzte deiner Verse passt wieder, wie der vorherige. Ich hoffe meine Arbeit etwas nachvollziehbar machen zu können. Um Merkels Aussagen geht es mir hier nicht. Rein um die lyrische Zierde. Gruß, Terrapin.
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22.11.2016, 15:59 | #5 |
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stimmt, Terrapin, mit dem "aussah", das war mir echt durchgerutscht- und das mir! naja, die Stammtischgedichte schluder ich manchmal so dahin... bei den Sonetten bin ich aufmerksamer...
Habe es nun ganz anders geschrieben. LG von Koko |
26.11.2016, 13:09 | #6 |
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Hallo Kokochanel,
Terrapin hat sich an die Metrik gemacht und ich bin dermaßen gestolpert, dass ich immer noch versuche, die Teppichkante zu erklimmen! Sag mal, welche Muse hat Dich so heftig geküsst, dass Dir der folgende Vers dem Gehege Deiner Zähne entfleuchte: mit Sex-Appeal den Star betören. Ich glaube, da kratzt sich (heißt er so?) Joachim am Kopf und fragte: Meint die Dichterin etwa meine Ängchiii? Mit Vergnügen gelesen! Liebe Grüße, Felix |
26.11.2016, 13:37 | #7 |
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ich weiß nicht, wie hoch deine Teppichkante ist, Felix- wo genau bist du gestolpert?
Der erste Vers war schluderig, den habe ich neu geschrieben. Die anderen sollten wohl Jamben sein. Das mit dem Sex-Appeal ist ironisch...naja Vielleicht magst mal ein anderes Werk von mir lesen als dieses dahingeworfene Alltagsgedicht. Sollte mich freuen. Erstaunte Grüße von Koko |
26.11.2016, 16:06 | #8 |
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Hallo Kokochanell, ein bissiges Gedicht auf die "mächtigste Frau der Welt", wie der Mainstream meint. Meiner Ansicht nach bleibt es aber weitgehend im Unpolitischen, man amüsiert sich über die Dame mit dem "Sex-Appeal" und ein paar kabarettistische Schlagwörter. Die dahinterstehende Gefährlichkeit des strikten Neoliberalismus für unsere Zukunft wird für mich nicht so klar deutlich.
Reimtechnisch meine ich, dass du dich hättest entscheiden müssen, welches Reimschema du durchgehend anwenden willst. So aber macht das Gedicht noch nicht einen gutsortierten Eindruck- Ein bisschen zerfleddert. Antigone |
26.11.2016, 16:35 | #9 |
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hi Angelika,
meine Güte, was könnt ihr euch an diesem popeligen Alltagsgedicht alle hochziehen. Es ist nicht anspruchsvoll, es ist nicht formal berauschend, es ist einfach ein kleines Alltagsgedichtchen mit satirischem Unterton unter der ebenfalls niemals anspruchsvollen Kategorie "Stammtisch". Unter dieser Kategorie gibt s nichts zu erwarten außer dem, was man da liest. Nein durchaus finde ich nicht, dass ich hätte bei dem Reimschema bleiben müssen . Nein , durchaus finde ich es auch nicht zerfleddert und durchaus finde ich auch nicht, dass es nicht politisch ist. Nur, weil man mit Ausdrücken wie "strikter Neoliberalismus" um sich wirft, ist es nicht politischer, es hört sich nur so an. Und es hört sich unheimlich gebildet an. Aber sagt es auch mehr? Zu meinen anspruchsvolleren Werken schreibt ihr keine Kommentare., Terrapin, Felix, Angelika. Versteht ihr sie vielleicht nicht? Danke dafür. Zerfledderte Grüße von Koko |
27.11.2016, 01:15 | #10 |
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Liebe Kokochanel,
ich bin nicht über Dein Gedicht oder über Jamben/Trochäen gestolpert - mich hat die Vorstellung, dass sie, wen auch immer, mit Sex betören kann. Ganz gewiss werde ich mich auch anderen von Dir verfassten Gedichten zuwenden und gleich heute noch damit anfangen. Liebe Grüße, Felix |
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