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Beschreibungen von Personen, Dingen, Zuständen, Stimmungen, Gefühlen, Situationen |
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19.12.2016, 19:25 | #1 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Kreuzweg im Winter
Ein Weg, alleingelassen in den Weiden,
die wie die Rippen eines Käfigs ragen, darin die Stürme des Dezembers klagen, beschreibt des Heilands irdisches Erleiden wie ein Erzähler, den die Lauscher meiden, und seine stummen Klagebilder tragen sich Himmeln, die sie niemals weitersagen, wie Büßer vor, die sich in Asche kleiden. Ein kalter Wind betont die Zwischenräume geleerter Landschaft unter langen Schatten, und ohne Achten für der Menschen Träume bewegt er Zweige und ergraute Pfützen auf seinen Wegen über Wald und Matten, und kein Erlöser wird dich vor ihm schützen.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (20.12.2016 um 01:16 Uhr) |
10.01.2017, 19:21 | #2 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,
hier bin ich von Bildern fast ergriffen, so klar und "kalt" entstehen sie beim Lesen. (Vielleicht, weil ich meine, solche Winter und Landschaften zu kennen.) Der Titel erklärt das Einfließen religiöser Dogmen, die "sehr gut in die Landschaft" passen. Aber die stummen Klagebilder, die sich Himmeln tragen, die sie niemals weitersagen, bereiten mir ein "Unverständnis". Tragen sie sich zu Himmeln? Ich will es verstehen, weil mir Dein Sonett mit "Gänsehauteffekt" sehr gefällt. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
10.01.2017, 21:03 | #3 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Dana!
Die Klagebilder tragen sich Himmeln VOR, die sie nie weitersagen. Es geht - wie der Titel erklärt - um einen Kreuzweg, dh. bei jeder Station steht eine kleine Kapelle mit dem Bild einer Kreuzwegstation, zB Geißelung, Dornenkrönung, Kreuztragen, usw... DAS sind sie "Klagebilder", und da niemand zugegen ist, "tragen sie sich den Himmeln vor", denen das allerdings am nicht vorhandenen Allerwertesten vorbeigeht: Sie sagen sie nicht weiter, denn der Menschen Fantasiegebilde interessieren sie nicht. Danke für deine Gedanken! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
11.01.2017, 10:16 | #4 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hi eKy,
sie haben was, diese Kreuzwege mit ihren Stationen, keine Frage. In Zeiten meines Stadtlebens führte mich mein nächtlicher Nachhauseweg von ausgiebiger Kneipkur regelmäßig und auch winters durch einen solchen den Berg hinauf, da konnte ich mich mental immer recht schön drauf einstimmen, was mich am nächsten Tag erwarten würde. Liebe Grüße Wozi |
11.01.2017, 13:27 | #5 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Wozi!
Ja, eine eigenartige Mischung aus historisierendem Kulturverständnis und religiösem Gruselkabinett! Ich wuchs an einem Kreuzweg heran, denn unser damaliges Wochenend- und Ferienhaus, in dem ich heute lebe, steht an einem solchen. Ich habe mit Genugtuung bemerkt, dass die Kreuzwegprozessionen (in meiner Kindheit: mindestens einmal wöchentlich, zu Ostern häufiger) mit den Jahren immer seltener wurden. Wenn ich heute mehr als einen pro Jahr mitansehe, erscheint mir das schon bemerkenswert. Auch die Länge dieser Prozessionen ließ merklich nach - damals hunderte Beter, heute kaum mehr als ein Dutzend. Ich war schon als Kind unangenehm davon berührt, wenn sie vorbeidefilierten wie ferngesteuerte Zombies: Starrer Blick, schlurfende Schritte, monotones, sich immer geistlos wiederholendes Gebetsgemurmel, dazu die Rosenkränze in den nestelnden Fingern ... Es war unheimlich, wie so eine Masse Menschen jegliches bewusste Denken aufgab und sich von Station zu Station schleppte. Damals wurde sicherlich ein Grundstein für meine Ablehnung Religionen gegenüber gelegt - wenn Gott so etwas aus den Menschen machte, so meine Überlegung als achtjähriger Knabe, wollte ich nichts damit zu tun haben! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (09.07.2017 um 13:03 Uhr) |
11.01.2017, 15:33 | #6 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
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Servus, Erich,
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. © auf alle meine Texte
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11.01.2017, 19:51 | #7 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Chavi!
Vielen Dank für deinen Kommi! Aber was meinst du mit Kreuzwegen privater oder naturalistischer Art? Ein Kreuzweg, das sagt schon der Name, versinnbildlicht immer den letzten Gang Jesu von der Verhaftung bis zum Tod am Kreuz, ist also immer etwas Religiöses. Und wie meinst du deinen letzten Satz? Welche im Gedicht beschriebene Welt ist dir "fremd"? LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (09.07.2017 um 13:04 Uhr) |
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