19.03.2017, 21:07 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 4.893
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Burnout
Sie überfiel mich wie ein Schauerregen -
die namenlose, stumme Traurigkeit, schlich wie ein Dieb ins Haus auf leisen Wegen, verkleidet erst in muntre Lauterkeit. Doch tief im Innern trug sie schon ihr Fallen, den unaufhaltsam tiefen, langen Sturz. Und plötzlich war ein Niederschlag in allem: Der Augenblick des Freuens blieb zu kurz. Zu unergiebig auch das Atemholen: Der Schritt voran schien plötzlich ohne Sinn, als wär die Sonne aus dem Tag gestohlen! Erschöpft gab ich mich dem Versinken hin. Ergeben wie ein Tier, den Tod im Blicke, erstarrte ich, erloschen war die Glut. Sie kam als Dieb, mit Hinterlist und Tücke und stahl mich fort - und mit mir meinen Mut! Sie hieß mich lagern auf dem dunklen Grunde, da alles nichtig war, von Drang befreit. Die Tages schwärten zäh um jene Wunde, die mir das Joch der Welt schlug durch die Zeit.
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! Geändert von a.c.larin (26.03.2017 um 10:48 Uhr) |
19.03.2017, 21:50 | #2 |
TENEBRAE
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Hi Larin!
Erst die Peanuts: Drei Zeilen haben Überlänge in diesem 5-hebigen Gedicht: S3Z1 - streiche "kurz und", dann passt es. S3Z3 - Ersetze "hätte man" durch "wär". S5Z2 - Streiche "Wunsch und". S5Z3 - Das "Zähflüssig" muss man im unbetonten Auftakt unnatürlich betonen. "Verlöschend" oder ein anderes auf Silbe 2 betontes Adjektiv würden passen. Sehr plastische, bilderreiche Sprache, wundervoll gewobene Traurigkeit, golden und schwer wie Honig, schön und erstickend zugleich! Meine Hochachtung zu diesem Werk: Chapeau! - Eins von denen, die ich selbst gern geschrieben hätte! Allergernst gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
19.03.2017, 22:03 | #3 |
Gast
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Hallo liebe Larin!
Diese Zeilen bewegen mich zu tiefst, vor allem die vierte Strophe übt richtig "Druck" und Suggestion aus. Einzig verwirrt hat mich: in S2Z4 "zu kurz" und dass es in S3Z1 mit "Zu kurz" direkt weiter ging. Das ist aber keine Kritik, eher Ahnungslosigkeit meinerseits! Und: deinen Vorschlag zu Frühlingserwachen nehme ich Dir überhaupt nicht krumm! Würd ich es tun, dann wär ich ja dumm! Lg! Geändert von bobo (19.03.2017 um 22:45 Uhr) |
24.03.2017, 11:55 | #4 |
Gast
Beiträge: n/a
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Liebe larin,
Dein Gedicht beschreibt mit bilderreichen Worten ein sehr ernstes Thema. Du beschreibst den Beginn der Abwärtsspirale leise, die Trauer und Betroffenheit kommt angeschlichen und werden zur Seite gedrängt. Das Seeleninnere aber geht seinen eignen Weg weiter. Du beschreibst es hier sehr sehr lyrisch, das ist ein Leckerbissen hier im Forum ( Vielleicht ist Leckerbissen nicht das richtige Wort dafür, ich ringe gerade um die treffende Vokabel) Ich finde es gut, auch solche Themen in Gedichten wiederzufinden. Liebe Grüße sy |
26.03.2017, 10:53 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hi erich,
ich verlass mich jetzt mal blind auf dein gutes mathmatische grundgefühl und kürze durch, obwohl mir die weiderholung von "zu kurz" ganz gut gefallen hätte, rein inhaltlich - denn genau so fühlt es sich an. lieber bobo, da hämmerte halt etwas in meinem kopf und hat sich festgesetzt: zu kurz, zu kurz! wie bei einem refrain. man kanns aber auch, wie erich angemerkt hat, weglassen. hallo syranie, manchmal gelingen ja momentaufnahmen, die etwas markantes, wesentliches zeigen. lasst euch genug zeit zum leben! lg, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
03.04.2017, 14:42 | #6 |
ADäquat
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Liebe Andrea,
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