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Beschreibungen von Personen, Dingen, Zuständen, Stimmungen, Gefühlen, Situationen |
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07.02.2018, 13:02 | #1 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Frauenbilder
FRAUENBILDER
Die Debütantin So schön und selten wie ein Reh im Hage, das lauschend harrt in zierlich wacher Pose, eröffnet sich dem Raume jene Rose, die ihn betritt wie eine stumme Frage, ob sie schon würdig sei und Herr der Lage. Die Miene ernst, die Haare licht und lose, erobert sie, was hier in Rock wie Hose versammelt ist an diesem Feiertage. Sie trägt nicht leicht an all den tiefen Blicken, die ihr die Jungen wie die Alten schicken, jedoch sie schreitet lächelnd durch die Reihen, als wäre sie die Königin der Stunde, gesalbt mit Schönheit, um der ganzen Runde erst wahren Sinn und Größe zu verleihen. Die Dame Sie wirkt wie eine Königin erhaben, dabei natürlich wie in schlichtem Kleide, und ihre Würde trägt sie wie Geschmeide um eine Wohlgestalt und deren Gaben. Wie einen hohen schlanken Turm die Raben, umkreisen Blicke wie aus Samt und Seide ihr Angesicht, das wirkt, als ob es leide an allem, was sie schauen will und haben. Verträumt beinahe hebt sie ihre Hände, als wüchse ihr die weite Welt ins Wesen, darein ihr ganzes Wohl und Wehe mündet, das nie ein anderer so tief ergründet, sein eigenes Geschick daraus zu lesen, und was er an Erfüllung darin fände. Die Alte Ins viel zu vielte Jahr des langen Lebens gebeugt gleich alten, sturmgeprüften Bäumen ertastet sie das Schweigen in den Räumen. Ein dürrer Schatten früheren Bestrebens, so setzt sie ihren Stock mit vagem Zittern und hievt sich mühsam in zu kurzen Schritten den Tag entlang, vergessen schon inmitten verjüngter Zeiten, die Erfolge wittern - und wollte doch um kein Jahr jünger werden, verlöre sie, was ungezählte Stunden an Wissen schenkten, Weisheit und Erfüllen! So trägt sie leichthin ihre Frist auf Erden, denn ihren Frieden hat sie längst gefunden - und alles Weitere wird sich enthüllen.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
07.02.2018, 13:17 | #2 |
Gast
Beiträge: n/a
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Jetzt steh ich da, so ohne Worte
(bin sonst nicht wirklich von der Sorte), verzieh mich erstmal, meld mich dann, doch vorher in die Stadt gelaufen: Ich werd mir 1000 Hüte kaufen, die ich dann sämtlich ziehen kann! |
07.02.2018, 13:25 | #3 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Sufnus!
Du hast dich doch gefragt, wie ich früher schrieb - dies sind Beispiele dafür. Drei ältere Sonette, die ich nun in einem Faden vereint präsentiere, wie ich es vielleicht gleich hätte tun sollen, so wie Dana mir damals riet. (Ich hoffe, derlei ist überhaupt erlaubt ...) Dein gereimtes Kompliment - ebenfalls Hut ab! - Vielen Dank dafür! LG, eKy PS: Sollte dich nach mehr verlangen, rate ich zu meinen Sonettsammlungen: Bilder aus dem Dreißigjährigen Kriege, Saligia - Todsündenzyklus, Sonettreihe für meinen Kater Max, Lieblingsbilder(zyklus) (Bildersonette I), Lautere Lyrik (Bildersonette II).
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
08.02.2018, 12:02 | #4 |
Gast
Beiträge: n/a
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sehr schöne Bilder, Pathos und Respekt vor den beschriebenen Frauen lese ich heraus.
Typisch Erich, sehr sehr schön. LG von Koko |
08.02.2018, 12:53 | #5 |
Gast
Beiträge: n/a
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Lieber Erich,
Frauenbilder werden sehr unterschiedlich wahrgenommen. Du hast hier wie Koko es gesagt hat, Respekt und schöne Bilder gefunden. Ala Erich Kykal Feinste Lyrik Sehr gerne wiederholt gelesen sy |
08.02.2018, 14:47 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 17.11.2015
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 539
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Hi eKy,
ich ziehe auch gleich noch ein paar Hüte. Wirklich wundervolle Lyrik! Besser gehen Sonette wohl kaum. Mehr fällt mir gerade gar nicht ein Gruß, Laie |
08.02.2018, 18:58 | #7 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Koko, Sy und Laie!
Vielen Dank für die Honneurs! Wie gesagt, altere Werke, endlich in Kontext gestellt. Ursprünglich sollte es eine größere Sammlung werden, so wie die "Todsünden" oder die Bildersonette, aber ich verlor damals das Interesse. Vielleicht fällt mir irgendwann noch mehr dazu ein: Die Mutter, Die Greisin, Die Verliebte, Die Betrogene, die Furie, Die Irre, die Rächerin, Die Heilige, Die Hure, Die Großmutter, Der Backfisch, Die Reife, Die Gemahlin, Der Vamp, Die Zicke, Die Schwatzhafte, Die Stille, .... - ach, es gäbe so viele! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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