21.02.2018, 13:21 | #1 |
TENEBRAE
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Im Geisterwald
Nacht befällt die Waldesrücken,
und mit düsterem Entzücken steigen unter alten Steinen tote Seelen auf, gewahren neues Leben nach den Jahren zwischen Erde und Gebeinen. Und sie tanzen um die Schatten einer Sehnsucht, die sie hatten, immerzu wie welke Fahnen, bis die Geisterstunde endet, und die Dunkelheit sich wendet nach Auroras erstem Ahnen. Manche winden sich zu lange, aschen wird die hohle Wange, immer fahler, immer schmäler, und wie bang und ohne Namen sinken jene, die entkamen, haltlos in die Hügeltäler. Traurig sickern ihre Rahmen in den Grund, daher sie kamen, vor der Ewigkeit verborgen, und von Osten mündigt sicher, immer lichter, königlicher leuchtend sich der neue Morgen.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (21.02.2018 um 20:17 Uhr) |
21.02.2018, 14:06 | #2 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hey eKy,
Dein Waldspaziergang im Geisterwald lässt Gespenster erscheinen. Ich war schon bei Nacht im Wald und habe Tiere beobachtet. Und die Dunkelheit kann schon unheimlich sein, jedoch ist es ja nur ein Wald. Was ich besonders gelungen finde, das Aurora, der Sonnenaufgang immer wieder kommen wird. Auch hier! In deiner letzten S. beginnt sie ihren Sonnenlauf! Ich bin gerne mit spazieren gegangen. Tolle Geisterstunde Es ist wie immer unnachahmlich Liebe Grüße sy |
21.02.2018, 19:13 | #3 |
ADäquat
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Hi Erich,
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21.02.2018, 20:16 | #4 |
TENEBRAE
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Hi Sy, Chavi!
Vielen Dank für die lobenden Worte! Ich persönlich glaube nicht an Geister, und die Wahrscheinlichkeit, in unseren Breiten auch nachts einem - obendrein aggressiven - wilden Tier zu begegnen, das uns tatsächlich etwas anhaben kann, ist grob gesagt marginalst. Das mir immer vor Augen haltend, unternahm ich als Vierzehnjähriger meine ersten heimlichen Nachtspaziergänge im Vollmond. Vorteil: Romantische Stimmung und sicher KEINE Menschen, die ich damals noch mehr scheute (ihr wisst schon: Fast in den Suizid gemobbter Sonderling) als heute. Nachteil: Das Gruseln, trotz aller Aufgeklärtheit und Vernunft! Daran dachte ich, als ich dies schrieb. Gewisse Wälder können schon tagsüber unheimlich wirken - nachts verwandeln sie jeden volltönenden Helden in ein schreckhaftes Kind! Auch ich kenne solche Stellen in den Wäldern der Umgebung - Stellen, die ich nachts nur äußerst ungern besuchen würde. Nicht aus Angst für Leib und Leben, sondern weil sie eine seltsame eigene Dunkelheit auszustrahlen scheinen, die über das naturwissenschaftliche Empfinden hinausgeht - und das wie gesagt schon bei Tage. Ob sich das nun nur im eigenen Kopf abspielt, oder ob da wirklich etwas noch Unerklärtes lauert, wer weiß? Jedenfalls macht es einen schauern. Ich glaube nicht an Geister - in der sicheren, hellen warmen Stube. Fragt mich das nachts im Wald lieber nicht. Ich könnte lügen aus Angst, wer vielleicht sonst noch zuhört ... LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
02.03.2018, 11:03 | #5 |
Gast
Beiträge: n/a
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und sie tanzen um die Sehnsucht, die sie hatten- stark und für mich der Schlüsselsatz, lieber Erich.
In eine Vollmond-Geisterstunde hast du die Sehnsucht eines desillusionierten Prots gepackt, eines von Tausenden, die in unserer heutigen kalten Welt alleine stehen. Gekonnt, wie immer, fesselnd, packend, einen anspringend. Sehr gerne gelesen. Mit lG von Koko |
03.03.2018, 02:28 | #6 |
TENEBRAE
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Hi Koko!
Vielen Dank! Wem sollten die Geister auch nachlaufen, wenn nicht ihren Hoffnungen? LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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