Gedichte-Eiland

Thomas · 12.07.2018, 15:04

Himmelfahrt

Mir ist es ganz egal
was Astrologen denken,
ich werde jetzt einmal
den großen Wagen lenken.

Den Steinbock und den Stier,
die spann ich vorne an,
die Jungfrau nehm ich mir
mitsamt dem Wassermann,

als Pärchen mit auf Tour.
Der Widder krebst herum,
die Waage hält die Spur,
die Fische gucken dumm.
.
Den Zwilling eins und zwei,
die fehlen grade noch.
Am Löwen rechts vorbei
geht's in ein schwarzes Loch.

Nun muss ich kräftig lenken,
an diesem Loch vorbei.
Was Astrologen denken,
das ist mir einerlei.

Erich Kykal · 12.07.2018, 22:08

Hi Thomas!

So lass ich mir die Astrologie gefallen: Geile Partytour!

Eigentlich das Beste, was man mit diesem Schwachfug machen kann! Gut gegeben!

Ein geradezu horoskopisches Gedicht!

LG, eKy

Thomas · 13.07.2018, 00:12

Lieber Erich,

Danke. Klar ist es Humbug, aber auch Spaß.

Liebe Grüße
Thomas

Erich Kykal · 14.07.2018, 21:31

Hi Thomas!

Du würdest nicht glauben, wie viele überlegungsfeindliche Geister, die bloß aus unserer Perspektive auf das Universum blicken, die optische Nachbarschaft völlig unterschiedlich tief im Raum verteilter Sonnen oder Galaxien nach wie vor als berechenbare Parameter für ihr persönliches Wohl und Wehe betrachten!
Immer noch leben viele Astrologen (eher: Astro"ver"logen) nur zu gut von der Bereitwilligkeit bildungsferner oder abergläubischer Menschen, fiktive "höhere Ordnungen" zu akzeptieren, auch ohne jegliches Hinterfragen, bloß für ein vages Gefühl der Absicherung wider ein unberechenbares Geschick.

LG, eKy

23.07.2018, 13:03

"Du würdest nicht glauben, wie viele überlegungsfeindliche Geister die bloß aus unserer Perspektive auf das Universum optische Nachbarschaft völlig unterschiedlich tief im Raum verteilter Sonnen oder Galaxien nach wie vor als berechenbare Parameter für ihr persönliches Wohl und Wehe betrachten!

Ich verstehe den Satz nicht. Die optische Nachbarschaft, die unterschiedlich tief im Raum verteilter Sonnen und Galaxien liegt, die nach wie vor als berechenbare Parameter für ihr persönliches Wohl und Wehe betrachtet?

Achso, es bezieht sich auf die Geister, aber was ist die optische Nachbarschaft?

Außerdem fehlen da Kommata!
Ich bin verwirrt, weil ich interessant finde was du schreibst!

Wilhelmine · 18.03.2019, 20:40

Hi Thomas!
Ich habe beim Stöbern dieses Gedicht gefunden und ich finde es allerliebst. Schön wenn man ab und zu noch einmal mit kindlichen Augen auf die Dinge und ins Universum blicken kann.
Sehr gern und mit Vergnügen gelesen

Liebe Grüße
Wilhelmine

Thomas · 19.03.2019, 08:48

Liebe Wilhelmine,

danke, es freut mich, dass du es entdeckt hast.

Liebe Grüße
Thomas

Erich Kykal · 23.03.2019, 12:09

Schade, mein 2. Kommi ist dir wohl entgangen ...

Thomas · 23.03.2019, 16:36

Lieber Erich,

bitte entschuldige, das passiert mir leider ab und zu, und nicht nur bei deinen Kommentaren.

Was du sagst erinnert mich an ein Epigramm (oder eine Xenie) von Friedrich Schiller, die ich i.A. nicht mehr im Kopf hinbekomme. Schiler hat übrigens im Wallenstein-Drama auf geniale Weise den Glauben an die Astrologie verarbeitet.

Liebe Grüße
Thomas

12.07.2018, 15:04	#1
Thomas Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 24.04.2011 Beiträge: 3.375	Himmelfahrt Himmelfahrt Mir ist es ganz egal was Astrologen denken, ich werde jetzt einmal den großen Wagen lenken. Den Steinbock und den Stier, die spann ich vorne an, die Jungfrau nehm ich mir mitsamt dem Wassermann, als Pärchen mit auf Tour. Der Widder krebst herum, die Waage hält die Spur, die Fische gucken dumm. . Den Zwilling eins und zwei, die fehlen grade noch. Am Löwen rechts vorbei geht's in ein schwarzes Loch. Nun muss ich kräftig lenken, an diesem Loch vorbei. Was Astrologen denken, das ist mir einerlei. __________________ © Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller Geändert von Thomas (12.07.2018 um 19:27 Uhr)

12.07.2018, 22:08	#2
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Hi Thomas! So lass ich mir die Astrologie gefallen: Geile Partytour! Eigentlich das Beste, was man mit diesem Schwachfug machen kann! Gut gegeben! Ein geradezu horoskopisches Gedicht! LG, eKy __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (13.07.2018 um 01:39 Uhr)

13.07.2018, 00:12	#3
Thomas Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 24.04.2011 Beiträge: 3.375	Lieber Erich, Danke. Klar ist es Humbug, aber auch Spaß. Liebe Grüße Thomas __________________ © Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller

14.07.2018, 21:31	#4
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Hi Thomas! Du würdest nicht glauben, wie viele überlegungsfeindliche Geister, die bloß aus unserer Perspektive auf das Universum blicken, die optische Nachbarschaft völlig unterschiedlich tief im Raum verteilter Sonnen oder Galaxien nach wie vor als berechenbare Parameter für ihr persönliches Wohl und Wehe betrachten! Immer noch leben viele Astrologen (eher: Astro"ver"logen) nur zu gut von der Bereitwilligkeit bildungsferner oder abergläubischer Menschen, fiktive "höhere Ordnungen" zu akzeptieren, auch ohne jegliches Hinterfragen, bloß für ein vages Gefühl der Absicherung wider ein unberechenbares Geschick. LG, eKy __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (23.03.2019 um 12:08 Uhr)

19.03.2019, 08:48	#7
Thomas Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 24.04.2011 Beiträge: 3.375	Liebe Wilhelmine, danke, es freut mich, dass du es entdeckt hast. Liebe Grüße Thomas __________________ © Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller

23.07.2018, 13:03	#5
Eisenvorhang Gast Beiträge: n/a	"Du würdest nicht glauben, wie viele überlegungsfeindliche Geister die bloß aus unserer Perspektive auf das Universum optische Nachbarschaft völlig unterschiedlich tief im Raum verteilter Sonnen oder Galaxien nach wie vor als berechenbare Parameter für ihr persönliches Wohl und Wehe betrachten! Ich verstehe den Satz nicht. Die optische Nachbarschaft, die unterschiedlich tief im Raum verteilter Sonnen und Galaxien liegt, die nach wie vor als berechenbare Parameter für ihr persönliches Wohl und Wehe betrachtet? Achso, es bezieht sich auf die Geister, aber was ist die optische Nachbarschaft? Außerdem fehlen da Kommata! Ich bin verwirrt, weil ich interessant finde was du schreibst!

18.03.2019, 20:40	#6
Wilhelmine Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 26.02.2019 Ort: in einem abgelegenen Haus ohne Nachbarn Beiträge: 113	Hi Thomas! Ich habe beim Stöbern dieses Gedicht gefunden und ich finde es allerliebst. Schön wenn man ab und zu noch einmal mit kindlichen Augen auf die Dinge und ins Universum blicken kann. Sehr gern und mit Vergnügen gelesen Liebe Grüße Wilhelmine

23.03.2019, 12:09	#8
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Schade, mein 2. Kommi ist dir wohl entgangen ... __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

23.03.2019, 16:36	#9
Thomas Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 24.04.2011 Beiträge: 3.375	Lieber Erich, bitte entschuldige, das passiert mir leider ab und zu, und nicht nur bei deinen Kommentaren. Was du sagst erinnert mich an ein Epigramm (oder eine Xenie) von Friedrich Schiller, die ich i.A. nicht mehr im Kopf hinbekomme. Schiler hat übrigens im Wallenstein-Drama auf geniale Weise den Glauben an die Astrologie verarbeitet. Liebe Grüße Thomas __________________ © Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller

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