19.11.2018, 23:27 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Novemberlied
Ich bin wie eine leere Hülle, die
ganz haltlos durch die Stunden treibt und sich im Schwebedasein wie ein welkes Blatt im Wind zerreibt. Ich bin auch eine Sehnsucht, die ihr Ziel und ihren Weg nicht kennt und immer weiter sucht und nie- mals ankommt, weil der Sinn sich trennt.
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Vom Tod erwart ich Leben und vom Schweigen ein Wort. Baratynsky |
20.11.2018, 12:23 | #2 |
Nixe, rotblond
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Liebe Ophelia,
wie wunderschön ist das denn. Gefällt mir sehr gut, bringt eine absolut wehmütige Stimmung herüber. Ja, der November - er inspiriert die Dichter immer wieder Gruß ww
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Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß. Wilhelm Busch |
20.11.2018, 16:29 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liebe waterwoman,
danke für dein Lob. Freut mich richtig doll. Heute hat es bei uns zum ersten Mal geschneit und jetzt, da ein wenig Schnee liegt, ist es wieder heller draußen. Da wären meine Verse sicherlich weniger schwermütig ausgefallen... Ganz liebe Grüße Ophelia
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Vom Tod erwart ich Leben und vom Schweigen ein Wort. Baratynsky |
20.11.2018, 18:42 | #4 |
Gast
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Hallo Ophelia!
Inhaltlich gefällt mir dein Gedicht sehr. Aber die Endreime in Z1 und Z3 wirken irgendwie gekünstelt bzw. dem Reim geschuldet. Besonders das auseinander gerissene nie-mals kommt nicht gut rüber (beim laut Lesen). Was wäre denn, wenn sich Z1 und Z3 nicht reimen? Wäre doch nicht schlimm, da sich ja Z2 und Z4 reimen. Hier mein Vorschlag z.B. zu S1: Ich bin wie eine leere Hülle, (9) die haltlos durch die Stunden treibt (8) und sich im Schwebedasein spiegelt, (9) als welkes Blatt im Wind zerreibt. (8) Was meinst du? LG, Sanssouci Geändert von Sanssouci (20.11.2018 um 19:58 Uhr) |
20.11.2018, 19:35 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hi Sanssouci,
danke für deinen Kommentar. Freut mich, dass dir der Inhalt gefällt. Zur Form: Ich verwende hier Enjambements von französisch enjamber ‚überschreiten‘, ‚überspringen‘), ein Zeilensprung oder Verssprung tritt in einer Folge von Versen dann auf, wenn eine Satz- oder Sinneinheit über das Ende eines Verses hinaus auf den folgenden Vers übergreift. Man kann Enjambements danach unterscheiden, ob die Versgrenze mit der Grenze einer syntaktischen Einheit (Syntagma) zusammenfällt oder ob das Enjambement alle syntaktischen Einheiten trennt. Diese Art Verse zu schreiben unterscheidet sich natürlich vom gewöhnlichen Endreimdichten und es fordert den Leser beim Lesen auch mehr heraus. Es ist Geschmacksache, ob es einem gefällt oder nicht, und für mich eine schöne Herausforderung und auch Abwechselung beim Schreiben. Macht mir Spass... Manchen gefällt es ebenfalls und dir wohl nicht. Ich stehe aber total drauf und deswegen ändere ich es auch nicht. Aber trotzdem Danke für deine Verbesserungsvorschläge. Liebe Grüße Ophelia
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20.11.2018, 20:06 | #6 |
Gast
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Hallo Ophelia!
Ich weiß durchaus, dass man mit Enjambements sehr schöne Zeilen- oder auch Strophensprünge erschaffen kann. Für die S1 lasse ich das also durchgehen. In S2 allerdings bleibe ich dabei. Das ist einfach ein zu harter Bruch für mich, ein Wort zu "zerstückeln". Aber, wenn's dir gefällt, okay. LG, Sanssouci |
20.11.2018, 20:43 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hi Sanssouci,
freut mich aber total, dass du es "in Strophe 1 durchgehen lässt". Buh, mein Abend ist gerettet, und ja mit dem Massaker kann ich wirklich wunderbar leben. Herzliche Grüße Ophelia
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Vom Tod erwart ich Leben und vom Schweigen ein Wort. Baratynsky |
20.11.2018, 21:15 | #8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hi Ophelia,
ein traumhaftes Gedicht voller Melancholie! Die Enjambements finde ich sehr gelungen. Auch das Trennen eines Wortes finde ich nicht weiter schlimm. Hier habe ich auch gar kein Problem beim Lesen. Zur allergrößten Not ließe sich folgendes machen: Ich bin auch eine Sehnsucht, die ihr Ziel und ihren Weg nicht kennt und immer weiter sucht und nie, nie ankommt, weil der Sinn sich trennt. Aber: Ich = Großer Fan Viele Grüße Laie
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Schreiben, wie Monet malte. |
21.11.2018, 18:18 | #9 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Laie,
dein Lob freut mich sehr. Ach, ich liebe melancholische Verse und schön, dass du sie auch magst. Danke auch für deinen Verbesserungsvorschlag, da ja aber keine Not besteht es zu ändern, werde ich es auch so stehen lassen. Ich finde ebenfalls, die Trennung eines Wortes erschwert nicht das Lesen und es ist ja auch im Versmaß. Es ist eine große Ehre für mich, dass du ein Fan meiner Verse bist.. Ganz liebe Grüße Ophelia
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Vom Tod erwart ich Leben und vom Schweigen ein Wort. Baratynsky |
22.11.2018, 13:46 | #10 |
ADäquat
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Liebe Ophelia,
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