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Alt 20.02.2019, 17:42   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Abendimpressionen am Attersee

Der Abend legt sich stumm auf See und Hügelhänge,
der rosa Himmel keltert noch ein zartes Grün
aus kühlen Uferbäumen, die im Dämmern glühn,
als ob dem Bilde dieses Augenblicks gelänge,

was eines ganzen Tages Fülle nicht beschreiben,
nicht fassen mochte in des Lichtes Vielgestalt.
Doch auch die letzten Farben werden endlich alt
und wollen sterbend über stilles Wasser treiben,

darin sich noch ein schwacher Sonnenfunke spiegelt,
wo fern ein weißes Schiffchen Wellenschatten spurt,
als sei mit dieser Signatur die Nachtgeburt
von dunkel Kommendem beglaubigt und besiegelt.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 20.02.2019, 21:30   #2
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
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Hi Erich,

das ist wieder mal ein echtes Highlight
Eine wunderbare Stimmung und ein faszinierendes Naturschauspiel in ebensolche Worte gefasst.
Einfach lesenswert!

LG Chavali

__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 20.02.2019, 23:43   #3
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Lieber Erich,

sehr schön, allein in der Zeile "Doch auch die letzten Farben werden endlich alt" gefallen mir "letzten" und "endlich" nicht besonders. Vielleicht könnte man sagen "jedoch die sonnenfrohen Farben werden alt" oder ähnlich.

Liebe Grüße
Thomas
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© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 21.02.2019, 00:20   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Chavi!

vielen Dank für den freundlichen Zuspruch!


Hi Thomas!

"Sonnenfroh" ist in der späten Dämmerung, wenn die Farben verblassen, lang nichts mehr.


LG, eKy
__________________
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Alt 21.02.2019, 06:59   #5
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
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Beiträge: 3.375
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Lieber Erich,

ok, es müsste "wurden" statt "werden" stehen und es ist sowieso nur eine Idee, die man auch anders realisieren kann. Aber wenn du bei "letzten" bleiben willst, dann vielleicht doch besser "schließlich" statt"endlich".

Liebe Grüße
Thomas
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Alt 21.02.2019, 21:04   #6
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
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Hi Thomas!

Nix für ungut, aber das ganze Gedicht ist eine Beschreibung im Präsens. Das "werden" ist also völlig korrekt.
Das einzige Präteritum in S2Z2 bezieht sich auf den vorhergehenden Tag, der VOR dieser Dämmerung war.

Dein "schließlich" wäre sprachmelodisch kantiger und komplexer zu artikulieren, die Sprache flösse nicht so weich wie mit "endlich".

Warum fixierst du dich so auf gerade diese Zeile? Habe ich dich irgendwie verstimmt?

LG, eKy
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Alt 21.02.2019, 22:39   #7
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 3.375
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Lieber Erich,

ich fixiere mich da nicht. Lasse es so, wie es ist. An irgend etwas muss ich doch rummeckern. Es ist einfach so, dass mir alles sehr gut gefällt, außer dieser Zeile. Weiß der Teufel woran es liegt.

Liebe Grüße
Thomas
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Alt 23.02.2019, 02:06   #8
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Thomas!

De gustibus non est disputandum, wie du weißt. Ich kenne das - von manchen Wortkombinationen oder -verwendungen fühlt man sich einfach irgendwie gegen den Strich gebürstet und weiß gar nicht so recht, wieso ...

LG, eKy
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