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Liebesträume Liebe und Romantik

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Alt 01.06.2009, 23:11   #1
Kamelot
Biggest dog in the yard
 
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Registriert seit: 13.02.2009
Ort: Werndorf
Beiträge: 297
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Standard Mitte links ins Herz

Mitte links ins Herz
~ n.n. gewidmet ~

Ich bin falsches Fleisch, ein Apfel ohne Stamm,
hier in deiner Welt, die ich nicht splittern kann.
- Ziehen wir doch in ein neues Scherbenmeer –

Schattengrenzen unser Schreiben zwar beschwört,
doch wir meiden jenes Thema, das das Glück zerstört.
- Dein Gesetz ist meine Anarchie, Cherie -

Zieh die Stiefel aus und lass die Seele frei,
denken wir an morgen, heute ist vorbei
- Mitte Links ins Herz und keiner wird es seh‘n -
__________________
Kleiner Ehrgeiz beugt sich unter das harte Joch des Zwanges weit lieber als unter die sanfte Herrschaft eines überlegenen Geistes.
Johann Christoph Friedrich von Schiller

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Alt 01.06.2009, 23:18   #2
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Hei, Kamelot -

darf ich zuerst?

Am Anfang dachte ich:
Wie trübsinnig!

Dann dachte ich:
wie feinfühlend!

Und zuletzt:
Welch ein Aufruf zur Befreiung, zum Ja-Sagen!

Aber ich lese sehr geradlinig, steige oft nicht hinter die Intention des Dichters.
Ich lese das carpe diem heraus.
Deswegen gefällt mir Dein Gedicht.


Simple Grüße
von
cyparis
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Alt 01.06.2009, 23:21   #3
Chavali
ADäquat
 
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Beiträge: 13.004
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Lieber Kam,

gewidmete Gedichte haben immer was, das der allgemeine Leser nicht entschlüsseln kann.
Es bleibt immer eine vage Interpretation.

Dein LI kommt sich in der Welt, in der er lebt, verloren vor.
Er würde gern etwas ändern, befürchtet aber, dass es vergebens sein wird.
Gespräche über das, was nötig wäre, vermeidet man aus Angst, sie würden zum Bruch führen.
Vielleicht sollte man sich auf das besinnen, was die Gegenwart zeigt und sich nicht zu sehr auf die Zukunft verlassen....

Möglicherweise liege ich meilenweit neben deiner Intention.
Interessant ist das Reimschema.
Du hast jeweils ein Paarreim, dem sich eine ungereimte Zeile anschließt.
Das zeigt vielleicht eine gewisse Zerrissenheit des Protagonisten.

Mir gefällts


Lieben Gruß,
Chavali

__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 01.06.2009, 23:28   #4
Feirefiz
Bernhardverdreher
 
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Lieber Kamelot!

Ich finde dieses Gedicht sehr schön und melodiös.
Es könnte beinahe ein Song sein.

Zitat:
- Dein Gesetz ist meine Anarchie, Cherie -
hat mir am besten gefallen. Nicht nur inhaltlich, besonders der doppelte Reim am Ende.

Ich verstehe das Problem jetzt auch ein bisschen besser.

Stärkende Grüße
Feirefiz
__________________
Hören Sie, bleiben Sie stehen und hören Sie:
dieses Gekläff! (Th.B.)
Alle meine Texte unterliegen der freien Verfüg- und Kommentierbarkeit
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Alt 01.06.2009, 23:33   #5
Dana
Slawische Seele
 
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Beiträge: 5.637
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Lieber Kamelot,

oh, oh - ich weiß nicht, ob ich mit meinem Kommi über die Schattengrenzen hinaus darf.

Das lyr.Ich will sich dem lyr.Du mit nicht ausgelebten "Praktiken" mitteilen und hat zugleich Angst, das bisherige Glück zu zerstören.

Aber es will zugleich ein neues Scherbenmeer, ist also risikofreudig.

"Dein Gesetz ist meine Anarchie, Cherie" - zeigt eine Abhängigkeit auf. Ich will es positiv interpretieren: Wenn du nicht willst, dann muss es nicht sein.

Ein totales Loslassen wird "angefordert":

Zitat:
Zitat von Kamelot
- Mitte Links ins Herz und keiner wird es seh‘n -
Noch mehr Abgründe tun sich auf. Es geht evtl. gar nicht um die eigentliche Partnerin - obwohl, wer sagt denn, dass eine da ist. Das Gedicht nicht.

Auf jeden Fall ein Text, der auch beim Leser Fantasien freisetzt.

Der Lesefluß ist so fließend, dass man erst später über Stamm und kann stolpert.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 02.06.2009, 22:19   #6
ginTon
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hallo lieber kamelot,

jetzt werde ich schnelle mein versprechen erfüllen, und dein werk näher betrachten. immer mal wieder habe ich zu diesem hingesehen, um es wirken zu lassen und sagen wir es hat mir von Beginn an gefallen, da in einigen Versen der Reim sich auflöst, wie dana es schon feststellte...

Strophe 1, spricht von "falsches Fleisch", etwas äusseres verbergend, mitunter sich verstellend, und dennoch suchend eine Frucht die genährt werden will " Apfel / Stamm", in einer Welt jedoch die niemanden hereinzulassen scheint "nicht splittern kann" , dabei wünscht sich das LI das Glück "Scherbenmeer" mit seinem Ldu so sehr...

die zweite strophe ist unlängst schwerer, scheint sich aber am platonischen zu orientieren und die angst gerade dieses zu zerstören, dieses band..könnte mich aber auch irren...es scheint das dieses Gesetz welches gelebt wird vom Ldu zwar ausgeht, aber die größte Freiheit des LI darstellt, mitunter sich in ihrer Nähe wissend...wie gesagt alles nur theoretisch....aufgefallen ist mir in der ersten Zeile die Inversion..

die dritte Strophe bedeutet, das halt machen, denke ich.."ziehe die Stiefel aus" = bleib stehen, denn du bist an dem richtigen Platz...

den Ausdruck mitte links ins herz, verbinde ich mit anarchie und mitunter der tatsache, dass die freiheit zwei bedeutungsstufen erlangt in dem text, den der freiheit der liebe und den der freiheit des denkens...falls beides nicht sogar gleich ist...

sehr gerne gelesen und kommentiert...

liebe grüße basse
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Ich fühle, also bin ich!

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 08.06.2009, 22:41   #7
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Beiträge: 9.912
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Hi Kam,

die erste Strophe scheint mir eine Selbstanalyse des LI's zu sein, welches sich in der Welt des LD's aufhält und sich dort irgendwie als Fremdkörper empfindet. LI soll sich dort integrieren. Obwohl es ihm einerseits schwerfällt, nimmt es das in Kauf.

Strophe zwei zeigt hingegen, daß sich die beiden dieser Unterschiede zwar durchaus bewusst sind, doch wenn es möglich ist, diese Schattenseiten, hier -grenzen, nicht ansprechen, um das Glück nicht zu gefährden.
Das scheint LD vom LI zu verlangen, wobei letzteres das für sich als selbstgewählte Freiheit auslegt. ("Dein Gesetz ist meine Anarchie" ist eine schöne Wortspielerei und Kontradiktion.)

Die dritte Strophe kommt mir wie eine Aufforderung vor, alle Unterschiede und Gegensätzlichkeiten zu vergessen, sich also von allen (gesellschaftlichen) Zwängen zu befreien.
Dann ist die Gegenwart vorbei und die Zukunft kann beginnen.
Eine Aufforderung, die der Liebe eine Chance geben soll. Nur für diese beiden, ganz allein.


So in etwa würde ich dein Gedicht interpretieren, das mir in Wortwahl und Form gut gefallen hat.
Einziger Krittelpunkt: S2/Z2, dort weichst du vom ansonst durchgehenden 6-hebigen Trochäus ab und verwendest einen 7-hebigen, also zwei Silben mehr.
Das irritierte meinen Lesefluss am Anfang ein wenig.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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