29.09.2019, 13:02 | #1 |
TENEBRAE
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Abnutzungserscheinungen
Jetzt bin ich endlich doch noch müd geworden,
erschöpft von all den Jahren, die mich hielten, von all den Spielen, die wir willig spielten als Diebe, die einander täglich morden. Jetzt zieht es mich nicht mehr an jene Stellen, wo man sich wechseln kann mit fremden Häuten, als wäre man gut Freund mit fremden Leuten, die wie man selbst ein rasches Urteil fällen. Jetzt bleibe ich bei mir an allen Tagen wie ein Verwundeter, der nicht mehr heilen und werden kann, was er vom Tag noch wollte, und suche Antwort auf ein Bündel Fragen, die einzig noch getreu bei mir verweilen und wissen möchten, was das alles sollte.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (29.09.2019 um 14:49 Uhr) |
29.09.2019, 14:51 | #2 |
TENEBRAE
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Hi TD!
Vielen Dank für das Lob und den Hinweis! Das kommt davon, wenn man eine Zeile umbaut und dann aus Vergesslichkeit nicht alles angleicht. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
29.09.2019, 20:41 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Erich,
positive gesehen könnte man das formal wieder mal perfekte Sonett auch unter den Titel "Umwege" stellen. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
30.09.2019, 17:50 | #4 |
TENEBRAE
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Hi Thomas!
Das würde nicht passen, denn wenn dieser bestimmte Mensch gerade diese langen Wege gehen musste, um zu Weisheit und Einsicht zu gelangen, dann waren es eben keine Umwege, sondern genau die, die er brauchte. Einen Umweg geht man ja nur, wenn es eine schnellere Möglichkeit gegeben hätte - aber die gibt es da eben nicht. Bei der Lebensreifung kann man keine Abkürzungen nehmen - oder man kommt ganz woanders an! LG, eKy
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