09.12.2019, 17:17 | #1 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Gestern heute
Gestern heute
Der neue Wein in alten Schläuchen: So vergärt man alt mit neu Und bleibt gleich seinen alten Bräuchen Wie der dumpfen Heimat treu. Aus dem Behältnis wabert Gestern, Schön als Heute angepinselt. An Ostern spielt man wilde Western, Wo nebst Kuh der Landmann blinzelt. Gekleidet wie die Bajuwaren, Kyffgehäusert Friedrich Zwo, Sind sie ganz teutsch, die echten, wahren – Jedes Wort ein Griff ins Klo. Sie tragen Wichs und Kaisers Farben, Wissen nichts und brüllen laut. Und als die ersten Fremden starben, Haben sie saublöd geschaut.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt Geändert von Walther (10.12.2019 um 11:49 Uhr) |
09.12.2019, 20:47 | #2 | |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Zitat:
Hi Walther! Es ist bekannt, dass die extreme Rechte in der Deutschtümelei des alten militaristischen Preußen wurzelt. Die "olle" Kaiserzeit, Bismarcks Sieg anno 70 über die Franzosen, deren Demütigung in Versailles und die Gründung des Reiches - all das führten mit Fortschrittsglauben, wissenschaftlichen Entdeckungen und wachsendem Wohlstand zu einem übersteigerten "Germanismus", verklärt duch Uniformismus und Kastendenken der Monarchie - offenbar eine Kompensierung all der Jahrhunderte vorausgehender Kleinstaaterei, die eine gemeinsame Volksidentität immer unterliefen. Endlich war man mächtig, groß und durfte mitreden! Und dann das Trauma des ersten Weltkrieges, die Dolchstoßlegende (Lüge feiger Oberkommandierender), die Schmach der Alleinschuld, der ungerechte "Schandfriede" mit all den Reparationszahlungen usw- auf diesem Boden konnten die Nazis gut wachsen, vor allem bei den Bildungsfernen und ehemaligen Soldaten. Dein Auftakt- und Hebungsschema: xXxXxXxXx XxXxXxX xXxXxXxXx XxXxXxX xXxXxXxXx XxXxXxXx xXxXxXxXx XxXxXxXx xXxXxXxXx XxXxXxX xXxXxXxXx XxXxXxX xXxXxXxXx XxXxXxX xXxXxXxXx XxXxXxX Der ständige Wechsel des Auftakts spiegelt die Zerworfenheit, die Dissonanz wider, die der Inhalt vermitteln will. Allerdings macht er den Lesegenuss schwierig. Aus dem Rahmen fallend die weiblichen Kadenzen der Zeilen 2/4 in S2. Sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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10.12.2019, 11:50 | #3 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Hi eKy,
danke fürs reinlesen und besprechen. ich habe noch einen metrumsfehler gefunden und gleich ausgebaut! lg W.
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