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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte |
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22.01.2010, 16:16 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Ort: wien
Beiträge: 4.893
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Des tiefsten Winters stille Stunden
Der Schnee liegt wie ein Seidentuch
umhüllend auf den Fluren. Verzaubert wie im Märchenbuch fließt Licht, erstarrt in dem Versuch, erhellt nicht die Konturen. Nur silbrig trüb im Nebelgrau zerschmilzt ein mattes Glänzen. Der Hase bleibt heut tief im Bau, behält sich warm. Er weiß genau: Die Zeit, sie setzt ihm Grenzen. So fein ist nun der Schneekristall, kaum bleibt wo eine Spur! Verweht, verwischt - kein Widerhall! Doch schimmert es von überall, dies Nachtkleid der Natur! Wie dehnen sich die Stunden lang, wenn forsch der Eiswind weht! Beim Ofen lausche ich dem Klang und warte wie der Hase, bang, dass mir die Zeit vergeht…. |
22.01.2010, 17:03 | #2 |
Lyrische Emotion
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Beiträge: 9.912
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Liebe larin,
ein sehr schönes und realistisches Bild einer Naturbetrachtung hast du hier gemalt. Strophe 1 und 3 bleiben nachvollziehend beschreibend, wohingegen in Strophe 2 ein Lebewesen, der Hase nämlich, ins Spiel kommt und somit die Auswirkungen des Winters beschrieben werden. In Strophe 4 kommt dann die Conclusio, die ich sehr gut nachempfinden kann, denn letztendlich bleibt uns allen, ob Mensch, ob Tier nichts anderes übrig, als diese Kälte auszusitzen und auf wärmere Tage zu hoffen. Im übertragenen Sinne könnte man dies Gedicht auch auf verschiedene Lebenslagen beziehen. Auch im Leben gibt es immer wieder Zeiten, die kalt und eisig anmuten. Doch nichts ist von Dauer, alles geht vorüber und die Hoffnung stirbt zuletzt, wie man so schön sagt. Interessant auch das Reimschema: a-b-a-a-b Das "fluppt" und wirkt gekonnt. Gerne gelesen und kommentiert, hat mir gut gefallen... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
22.01.2010, 22:33 | #3 | |
ADäquat
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
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Liebe larin,
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23.01.2010, 15:21 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liebe larin,,
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© Bilder by ginton Ich fühle, also bin ich! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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23.01.2010, 20:31 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 4.893
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hallo falderwald,
das bild ist auch deshalb realistisch, weil es hier bei mir vor ein paar tagen tatsächlich so ausgesehen hat: der schnee lag wie ein seidentuch.... das ganz spezielle licht konnte ich nur ansatzweise so wiedergeben, wie ich es empfand - dafür waren kaum worte zu finden, die sich dem auch nur einigermaßen annäherten. das reimschema hat sich erst zuletzt in a-b-a-a-b entwickelt, zunächst war es ein kreuzreim, aber irgendwie war mir der dann einfach nicht "fein" genug... für mich ist die natur oft sinnbild für das ,was wir auch im leben vorfinden, und so ist der winter die zeit des durchhaltens, ruhe -bewahrens, aussitzens, stille seins. es freut mich, dass es dir gefallen hat. hallo chavali, hallo ginton, danke auch euch für die zustimmenden worte! liebe grüße vom kaminhasen, larin |
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