06.04.2010, 10:34 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Von selbst
In der Wiese, bei den Veilchen,
saß ich, träumte still ein Weilchen, sorgenlos, beschwerdefrei. Sank hinunter zu den Kleinen, Unscheinbaren, wie wir meinen, war vergnügt dabei. Sog aus Käferperspektive Raum und Licht und Leben ein. Fühlte Frohsinn statt der Schwere und ich zog daraus die Lehre: Mach dich nicht so groß, bleib klein! Hast du wirklich daran Freude, wenn du mehr und noch mehr willst? Machs wie Käfer, machs wie Blumen: Nimm dir nur so viel Volumen, dass du leichthin es erfüllst! Lag im Moose bei den Veilchen, leicht verging die Zeit, im Flug! Blickte in die Himmelsbläue ohne Hader, Zorn und Reue. Manchmal braucht es so ein Weilchen und man wird von selber klug. Geändert von a.c.larin (07.04.2010 um 00:00 Uhr) |
06.04.2010, 21:27 | #2 |
Gast
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Arbeitsvorschläge:
- S2V5: Mach dich nicht so groß, mehr klein... - S3V2: wenn du "mehr" und noch mehr willst? - >>S4V3 Blickte in die Himmelsb_l_äue << - S4V6 und man wird ein wenig klug. - Liebe a.c.Larin, ein schönes Werk Meine Arbeitsvorschläge dazu wollen etwas die "!"-Schärfe nehmen, vielleicht noch ein ganz klein wenig mehr "Spiel" hinzufügen (+ 1 Fehler), doch es bleibt dabei: Ein schönes Werk! LG, L. |
07.04.2010, 00:02 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo limes,
druckfehler bereinigt, striche "" entfernt - groß - klein hab ich ein wenig abgewandelt. mein schluss gefällt mir aber besser ( sonst müsste das gedicht ja auch einen anderen titel haben) man wird von selber klug - ohne dass jemand anderer noch was dazutun müsste oder der berühmt- berüchtige Schaden eintritt, der angeblich so intelligenzfördernd ist... lob freut natürlich immer, danke! lg, larin |
08.04.2010, 10:31 | #4 |
Slawische Seele
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Liebe Larin,
eine intensive Wahrnehmung des Kleinsten (es gibt noch kleinere, unauffällige Blüten - aber nicht nur Blüten) kann uns neue Welten, Universen erkennen, leben und lieben lernen. "Wie im Großen, so im Kleinen." Mit Staunen stellen wir fest, wie viel Glück und Lebensfreude sie tragen und geben. Das alles hast du wieder einmal mit einem Touch Weisheit verdichtet und den Leser für das Kleine und Schöne eingenommen. Es stimmt tatsächlich: Wenn man sich darauf einlässt, kommt es von selbst. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
08.04.2010, 21:19 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Larin
Ich finde vor allem die unbefangen angeordneten Reime sehr passend zu dem Gedicht, die durch ihre lockeren Formation scheinbare Unbeholfenheit ausdrücken; doch das sind sie mitnichten, unbeholfen gesetzt. Es gefällt mir sehr gut. Dein Gedicht hat einen vergnüglichen Inhalt und hinterfragt das allzumenschliche Streben nach Mehr und Größerem. Ich möchte es im Zusammenhang auch gar nicht groß verbessern wollen, doch ich finde, dass du in S1 Z4 vielleicht "das Kleine" zu eingeschränkt definiert hast In der Wiese, bei den Veilchen, saß ich, träumte still ein Weilchen, sorgenlos, beschwerdefrei. Sank hinunter zu den Kleinen, Unscheinbaren, wie wir meinen, war vergnügt dabei. in den nächsten Zeilen wird klar, dass sich das evtll. auf Käfer und Blümchen (den Kleinen) zu beziehen hat. Doch wenn du da sank hinab zu all dem Kleinen verwendest, sind damit nicht nur Blümchen und Käfer gemeint, sondern allgemein Kleines, wie z.B. Erwartungshaltungen. Oder, dass man nicht wirklich "Großes" braucht, um glücklich, froh und zufrieden zu sein. Blaugold |
09.04.2010, 08:50 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo dana,
ja, ich bin einfach sehr angetan, wenn eine heerschar von veilchen die gartenwiese übersät! am liebsten würde ich mir den ganzen "teppich" ins zimmer legen oder mich darin einwickeln! da dies nicht möglich ist, muss halt die wiese zu meinem "zimmer" werden... "good vibrations" muss man ausnützen, aber da sag ich dir ja nichts neues.... hall blaugold, deine auslegung des "kleinen" ist wirklich eine überlegung wert ( obwohl ich es hier ja ganz konkret meinte: die kleinen, unscheinbaren veilchen) es klänge an dieser stelle auch sehr gut. dass du aber "erwartungshaltungen" mit klein assoziierst, kann ich nicht nachvollziehen, für mich wären erwartungen eher was "großes" (weil man sich ja meist viel mehr erwartet, als dann tatsächlich eintritt) worin wir uns einig sind ist: dass "glück" mehr eine frage der qualität, denn der quantität ist... so ein kleines veilchen ist für mich ein symbol dafür.... veilchenblaue grüße, larin |
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